Wanderweg von Prad nach Tschengls
Am heutigen Ostermontag hingen die Wolken tief und ein kalter Wind blies. Wir ließen es gemütlich angehen und ich überredete alle, einen leichten Weg ohne Steigungen zu gehen. Dazu erklärte ich, dass der Wanderweg Nr. 7 in Richtung Tschengls hinter dem Campingplatz losginge und unten am Bergrand bis zur Kirche St. Ottilie kaum 30 Minuten dauern würde.
Theoretisch. Denn in der Praxis machte der Weg hinter dem Kneippbecken – bis zu dem er sehr wenig Steigung hat – eine Kurve und stieg moderat aber stetig an. Dem Hund gefiel das, Christian nahm es gelassen und Merle quengelte sich einen zurecht. Denn sie hatte sich die Karte besser angesehen als ich und wußte, dass das nicht stimmen kann. Das habe ich dann auch ausgiebigst zu hören bekommen.
Wir gingen an einem Schäferlager vorbei bis zur kleinen Passhöhe namens Spatwiesen. Dort machten wir an einer Bank Pause, genossen die Aussicht von den bisher gemachten 110 Höhenmetern über dem Tal und schlenderten leichten Fußes den Weg wieder hinunter.
Etwas weiter unten trafen wir dann bekannte Camper mit Hund, die uns ihren Weg durch die Weinberge zurück zum Platz zeigten. Die beiden Hunde – eine Viszlardame und Floki – sprangen dabei umher wie die Berggämse. Floki sprang auch gerne mal eine 2 Meter hohe Steinmauer ins Feld hinuter und auch wieder hinauf. Beeindurckend. Denn wenn wir mal die Trittstufe am Bus nicht ausgefahren haben, muss ich den Hund ins Auto heben weil er dort nicht hochkommt.
Anschließend gingen wir noch ein leckeres Eis im Kuntrawant essen und wieder heim. Denn Merle wollte unbedingt schwimmen gehen. Also erst eine Runde mit Mama und dann noch eine zweite Runde mit Papa. Das passte in den Tag, denn die Führung in der kleinen Kirche St. Josef direkt hinter dem Campingplatz fiel leider aus. Wir wussten nicht, dass man sich einen Tag eher anmelden musste und sind spontan hochgelaufen, doch statt Führung hatten wir nur einen schönen Blick auf den Ort. Denn auch diese Kirche war veschlossen.
Ich verstehe das mit den verschlossenen Kirchen nicht. Ich besuche gerne eine Kirche oder Kapelle, stelle ein Kerzchen auf und genieße die Ruhe und bestenfalls auch noch die schöner Energie dort. Verschlossene Türen wirken auf mich nicht einladend. Sollte Glaube nicht einladend wirken?
Nach dem Schwimmerlebnis ruhten wir uns in der Sonne aus, die inzwischen hinter den Wolken hervorgekommen ist. Am Abend gönnten wir uns noch einmal das Restaurant hier in dem Wissen, dass es morgen wieder nordwärts gehen würde.