Dänemarks Strandparadiese

Gut erholt nutzten wir nach einigen Tagen eine kleine Schlechtwetterfront aus, um unseren Weg fortzusetzen. Wir fuhren über Trelleborg nach Malmö. Eigentlich wollten wir die Schokoladenfabrik hier besuchen. Daraus wurde dann nichts. Die Produktion ist lange ausgelagert und es gab nur ein Museum mit Shop. Also umdisponieren. Wir fuhren zu einem kleinen Küstenörtchen und machten Siesta mit Blaubeeren und Joghurt mit Blick auf die Öresundbrücke.

Über diese fuhren wir dann anschließend auch in Richtung Dänemark. Hier bekamen wir dann einen Vorgeschmack auf die Maut- und Fährpreise in diesem Lande. Doppelt und dreifach teurer als in Norwegen. Kopfschüttelnd ging es weiter und wir hielten südlich von Kopenhagen am Ishöy Strand. Hier, in der Nähe der Großstadt, konnten wir abends jede Menge interessanter Mitmenschen beobachten. Und leider sind die Toiletten die schlimmsten gewesen, die wir auf der Fahrt bisher gesehen haben. Bei einem Ausflug an den etwa 20 Meter entfernten Strand fiel uns der seltsame Sand hier auf. Dann lasen wir auf einem Schild, dass dieser Strand in den 70ern komplett neu aufgeschüttet worden ist. Wahrscheinlich als Erholungsgebiet für die Städter. Das erklärt den seltsamen Sand: er sieht aus wie Meeresboden.

Schnell weiter am nächsten Morgen in Richtung Süden. Von der Insel Sjaelland auf die Insel Mön. Hier besuchen wir die höchsten Kreidefelsen Dänemarks, Möns Klint. Bei herrlichstem Wetter wandern wir oben die Klippen entlang und danach die 400 Stufen hinab und unten die Küste entlang. Leider hat die Flut viel von dem Strand weggespült und wir waren froh, dass wir wassertaugliche Schuhe dabei hatten. Teilweise standen wir mehr als knöcheltief in Wasser und Seetang. So gekühlt wagten wir uns dann auch an die 400 Stufen hinauf. Nach einer großen Erdbeer- und Joghurt-Pause ging es dann weiter auf die Insel Falster. Hier soll es bei Marielyst den schönsten Sandstrand Dänemarks geben.

Und da wir schon die schönsten Strände von Norwegen und Schweden gesehen haben, wollten wir natürlich auch gleiches in Dänemark tun. Wir fanden einen herrlichen kleinen familiär geführten Familiencampingplatz direkt am Strand, auf dem wir es uns häuslich einrichteten. Der Strand war superlang, hatte tolle Dünen und feinen Sand. Nur nicht direkt an der Wasserkante. Hier war der Sand leider etwas zu grob zum Burgenbauen. Der Campingplatz hatte riesige Familienduschen. Kostenfrei. So einen Luxus hatten wir schon seit monaten nicht mehr. Merle geoss ihr allabendliches Bad in der kleinen Wanne sehr. Sie tobte den ganzen Tag über auf den Dreirädern, Mooncars, auf dem Hüpfkissen und natürlich am Strand im Sand und im Wasser.

Christian nutzte die Zeit auch, um den Wagen ein wenig zu inspizieren und siehe da: die Ölwanne zeigt deutliche Gebrausspuren und ist leicht undicht. Ein weiterer Punkt auf der länger werdenden Liste „Winterprojekt“. Aber wir wollen nicht jammern. Der „alte Herr“ hat rd. 200.000km auf der Uhr, läuft zuverlässig und hat uns noch nie im Stich gelassen. Und das ist es, was zählt.

Wir nutzen wieder einen Wolkentag, um weiterzureisen. Diesmal soll es nach Ristinge gehen. Auch hier soll es einen Strand geben, der als „der schönste Sandstrand des südfynischen Inselmeeres“ gilt. Wir sind gespannt. Wir fahren von Falster nach Lolland und von dort mit der Fähre nach Langeland. Die Fähre fuhr uns direkt vor der Nase davon, also nutzen wir die Zeit noch zum Shoppen gehen. Wir hatten eine Stunde. Nach 55 Minuten brausten wir wieder zur Fähre und schafften es in letzter Sekunde. Timing ist alles. Wie bereits gesagt, nehmen die Fähren hier in Dänemark echt von den Lebenden. Die kleine Fährfahrt von 45 Minuten kostete fast genauso viel wie die 3-stündige von Norwegen nach Schweden. Unfassbar.

Aber die Fahrt war kurzweilig und mittlerweile kann Merle so gut stehen und laufen, dass sie im Shop problemlos alle Quengelartikel aus dem Regal räumt. Das kann ja was werden 🙂

Auf Langeland angekommen fahren wir nach Ristinge und dort zum Drei-Sterne-Sommercamp mit Pool und allem Zippimippi. Wir erkundeten die Ziegen im Streichelzoo, die Mirabellenbäume, das Hüpfkissen, die Mooncars, Schaukel und Rutsche. Doch dann fing es leider an zu regnen. Das Regenwetter hielt bis in die Nacht an und die Sonne zeigte sich erst wieder am nächsten Mittag. Doch dann so stark, dass man direkt dran erinnert wurde, dass es 22 Grad im Schatten hatte und noch so etwas wie Sommer ist.

Wir gingen zum Strand, aber leider war dieser nach der stürmischen Nacht voll mit Algen. Fast einen Meter hoch türmten sie sich und die anderen Gäste konnten es kaum fassen. Seit Wochen waren sie hier, aber sowas hatten sie noch nicht erlebt. So wurde aus dem Strandtag ein Wandertag. Wir stiegen die Klippen hinauf und querten einmal die gesamte Halbinsel.

Wir sagten Langelang „auf Wiedersehen“ und der Insel Fyn „hallo“. In Tarup Strand fanden wir ein Quartier. Hier gab es für Merle auch Ziegen und Kaninchen zu bestaunen. Aber am besten gefiel ihr die Brombeerhecke auf dem Weg zum kleinen Sandstrand. Wir kamen kaum vorwärts. Jeder Strauch wurde angeheult und anschließend die leckeren Beeren aufgegessen.

Den letzten Tag in Dänemark verbrachten wir in der Genner Bucht an der Ostsee bei strahlendem Himmel und brütenden 30 Grad im Schatten. Wir saßen den ganzen Tag in der Ostsee und bauten gemeinsam erste Sandburgen. Wobei „bauen“ hier recht großzügig auch den Abriss beinhaltet. 🙂 Die Abende waren hier sehr lau und noch lange waren wir mit Merle auf dem Hüpfkissen „hoppahoppa“ machen. So ging unser letzter Abend im letzten Land unserer Reise langsam zu Ende.

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