Die Anreise nach Colne

Wir starten bei tollem Wetter in Marl und machen uns auf den Weg auf unser Abenteuer. Es geht zunächst Richtung Rhein und dann weiter durch die Niederlande in Richtung unseres Fährhafens Rotterdam.

Der Wetterbericht hat leider Recht, unterwegs holen wir das schlechte Wetter ein, und wir haben Gelegenheit unser neues Regenzeug einem ersten Belastungstest zu unterziehen. Wir ahnen zunächst noch nicht, was für ein Test das werden soll…

Zuerst als eine reine Vorsichtsmaßnahme gedacht (um nicht durchnässt am Schiff anzukommen), stellt sich schnell heraus, dass wir die Pellen nicht hätten später anziehen dürfen. Wir sind gerade gut verpackt, da öffnet der Himmel alle Schleusen und es prasselt nur so auf uns nieder. Ich kann kaum die Straße vor mir erkennen, und ein Unterschlupf ist nicht in Sicht.

Es hilft alles nichts, wir müssen da jetzt durch.

Nach einer guten Stunde hat Petrus ein Einsehen, und der Test der Regenbekleidung unter Extrembedingungen wird beendet.

Fazit: Das Zeugs hält dicht! 🙂

Nach einer kleinen Hafenrundfahrt durch den Hafen von Rotterdam (unglaublich, wie groß der Hafen ist und wie viel Fläche dafür benötigt wird) erreichen wir das Schiff, das uns nach Hull bringen wird. Der Check-In verläuft ganz entspannt und ruhig. Wir können direkt auf das Schiff fahren und unsere Motorräder verzurren. Es liegt gutes Gurtzeug bereit und die Bikes sind schnell gesichert.

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Wir haben Zuhause bereits alles notwendige für die Überfahrt in unseren Tankrucksäcken  verstaut und können so mit kleinem Handgepäck in Richtung der Kabinen abziehen. Die Parkdecks werden während der Fahrt verschlossen, sodass niemand an die Bikes und somit das übrige Gepäck herankommt. Die Helme nehmen wir allerdings mit, da es auf dem Autodeck während der Überfahrt sehr feucht werden kann. Und auf eine nasse Mütze am nächsten Morgen habe ich nun wirklich keine Lust… 😉

Wir beziehen unsere SEHR übersichtlich gestaltete Kabine, deponieren unser Zeugs und gehen an Deck um das Ablegemanöver zu beobachten.

Der Rest des Abends verläuft unspektakulär, alles in allem eine ruhige Überfahrt.

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Am nächsten Morgen erreichen wir Hull und kommen zügig von Bord. Nach einer kurzen Grenzkontrolle machen wir uns auf unseren Weg nach Colne, wo wir Alan und Christine besuchen werden um mit Ihnen gemeinsam die Hochzeit ihres Sohnes zu feiern.

Der Linksverkehr fühlt sich für mich zunächst noch sehr ungewohnt an, und ich merke nach einigen Kilometern, dass ich noch nicht so recht zu meinem Rhythmus finde. Wir beschließen daher zunächst eine kurze Pause einzulegen und so ein wenig zur Ruhe zu kommen und ein wenig mehr „anzukommen“. Nicole hat dafür einen tollen Platz gefunden, eine über 200 Jahre alte Kirche.

Nach dieser Ruhepause läuft es bei mir tatsächlich viel besser, und ich komme in einen guten „Flow“. Dazu trägt auch sicher bei, das die Straßen viel schöner (= kleiner) werden und wir die Stadt hinter uns lassen sowie das tolle Wetter. Die Sonne scheint, es ist nicht zu warm. Bestes Motorradwetter. Bei einem Tankstopp bekommen wir von einem anderen Biker den Tip zu einem kleinen Treff in der Nähe zu fahren. Da dieser Treff fast genau auf unserer Strecke liegt und es somit für uns kein großer Umweg ist, nehmen wir den Tip gerne auf und machen an dem Treff einen kurzen Halt. Der Treff ist sehr klein, nicht zu vergleichen mit den großen Treffs bei uns, dafür aber toll gelegen und mit einer kleinen Restauration.

Mich verleitet das RIESEN Angebot an Kuchen dazu, je ein Stück für uns mitzunehmen. Ich entscheide mich für eine Art Käsekuchen. Es stellt sich heraus, das der Kuchen recht „Gewöhnungsbedürftig“ ist und ich beschließe, das mir das auch erst mal an Kuchen reicht…

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Wir fahren weiter und die Landschaft verändert sich sehr schnell. Wo zunächst weite Weizenfelder das Bild bestimmten, wird die Landschaft immer karger und rauer. Erste Steinwälle durchziehen die Landschaft und viele Flächen sind mit Heide bewachsen, die in der Sonne kräftig lila leuchten.

Nach einem kurzen Halt an einer Eisdiele im Nirgendwo geht es über schmale Straßen vorbei an alten Ruinen unserem Ziel entgegen.

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Wir erreichen Colne am frühen Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein.

Wir werden sehr herzlich empfangen und können noch den Rest des tollen Tages in der Sonne relaxen und uns von der Anreis erholen.

Für uns wird perfekt gesorgt, und wir fallen nach einem guten Abendessen müde in unser Bett und in einen tiefen Schlaf.

 

 

2 Gedanken zu „Die Anreise nach Colne

  1. Hi Nicole & Christian,
    vielen Dank für die professionelle Reportage zu eurem Etappenziel.Jetzt kann der Spaß in den schottischen Highlands hoffentlich bei akzeptablem Wetter so richtig losgehen. Eindrücke sind total andere, weil ursprüngliche Landschaft als der sehr überlaufende südwestliche Teil Englands, den wir bereist haben. Natürlich in einem altersgemäßem Vehicle. Für eure Weiterreise noch viel Spaß und Sonnenschein; denn dann wird alles noch schöner.

    Liebe Grüße aus der sonnigen Heimat

    Heinz & Gilla

  2. Hallo Ihr Zwei,

    schön das Ihr gut in der Fremde angekommen seid und vielen Dank für die ausführliche Berichterstattung.
    Wir sind gespannt wohin Euch euer Abenteuer die nächsten Wochen noch so führt!

    Lasst Euch nicht von den Brownies beissen 😉

    Liebe Grüße und Turas math duth
    Philipp & Nadine

    btw. „Turas math duth“ ist nicht elbisch oder orkisch sondern schottisch für „Gute Reise“ 😉

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