Nicole hier:
Es wird Zeit für uns, unsere Zelte in Colne abzubrechen. Der Norden ruft und wir machen uns auf den Weg durch den Forest of Bowland. Wir haben als erstes Ziel wieder den Motorradtreff in Kirkby Lonsdale anvisiert. Nach einem kurzen Halt in Slaidburn, einem kleinen Weiler mit der einzigen richtigen Haarnadelkurve weit und breit, haben wir eine kleine Schwierigkeit zu überwinden.
Nein, damit meine ich nicht die kleinen Schauer hier und da, denn die überstehen wir trocken unter den Linden und Kastanien am Wegesrand. Wir wollen die Straße über den Great-Harlow-Pass nehmen, aber das Navi kennt diese Straße nicht.
Nach einer kurzen Irrfahrt finden wir die korrekte Straße ohne Mühe mit Hilfe einer großen britischen Roadmap, die Alan uns zuvor geschenkt hat. Die Strecke ist für Genießer. Durch Farn-, Moos- und mit Heidekraut bewachsene Berghänge und kleine Gruppen von Schafen hindurch schlängelt sich die kleine Single-Track-Road hinauf und wieder hinunter. Es ist erstaunlich, wie sehr sich die Landschaft innerhalb von so kurzer Zeit ändert. Während oben auf den Bergen eher moorige Landschaften vorherrschen, erblickten wir im Tal blühende Ebenen mit saftigen Wiesen und bunten Bäumen.
Unterwegs treffen wir jede Menge netter Leute, die alle sehr hilfsbereit sind und viel erzählen. Lustigerweise spricht fast jede Person hier in einem anderen Dialekt.
Am Motorradtreff in Kirkby Lonsdale angekommen machen wir eine kurze Rast und riskieren einen Blick von der Devil´s Bridge. Darunter fließt ein herrlicher Fluß, in dem viele Kinder spielen und mit Kajaks versuchen vorwärts durch die Stromschnellen zu kommen. Dies ist ein herrliches Ausflugsziel und es gibt immer viel zu sehen (und zu essen).
Wir treffen heute eine Bikerin aus dem Lake District, die uns wertvolle Tipps für Übernachtungen auf der Weiterreise gibt. Nach einem leckeren Mince-Chocolade-Eis setzen wir unseren Weg nordwärts fort. Wir queren auf recht geradem Wege die Ebene und gelangen bei Windermere in den Lake District. Am Windermere Lake gelegen ist dieser Ort ein begehrtes touristisches Ziel und dementsprechend Überfüllt; selbst japanische Touristen hat es hier…
Daher fahren wir rasch weiter ins Langdale. Am Ende dieses Tals warten 3 Pässe auf uns, von denen einer der schwerste von ganz Britannien sein soll, der Hardknott-Pass. Diesen Pass haben bereits die Römer erbautund er soll in Serpentinen Steigungen bis zu 30 % beinhalten – natürlich einspurig.
Aber dazu kommen wir, so es nicht regnet, morgen, denn unser Tag endet am Ende des Tals in Chapel Stile. Hier haben wir auf dem örtlichen Campingplatz unser Zelt aufgeschlagen und es uns im Waitwrights´ Inn gut gehen lassen.