Es gibt so viel zu tun. Jeden Tag sind wir mit Kleinigkeiten beschäftigt und haben doch
kaum das Gefühl, etwas zu schaffen. Die Kleinigkeiten summieren sich auf:
Wir waren shoppen: Funktionssocken und Funktionsshirts komplettieren das vorhandene
Sortiment. Funktionshosen und -hemden haben wir noch von den Motorradtouren der vergangenen Jahre. Auch neue Wanderschuhe haben wir bereits erstanden. Heute dann noch die fehlenden Funktionsunterwäsche online bestellt. Kleiner Tipp von uns dazu: Kleidung aus Polyester oder Polyamid nimmt wenig Feuchtigkeit auf und ist somit schnelltrocknend und leicht. Das Label “Funktions-Wasauchimmer” ist nicht unbedingt notwendig und zieht euch bei annähernd gleicher Stoffqualität nur mehr Geld aus der Tasche.
Gestern habe ich zudem meine allererste Sonnenbrille gekauft. Ich als Nicht-Brillenträger
habe den Optiker fast zur Verzweiflung gebracht. Es ist sehr ungewohnt, sein eigenes
Gesicht dann mit einer Brille zu sehen. Und es gibt so viele: groß und klein, rund und
eckig, modern und zeitlos. Zu guter Letzt werde ich dann doch fündig – und habe die
genommen, die der Optiker als allererstes herausgesucht hat. Der Herr vom Fach weiß
offensichtlich, welche Brillenform welchem Gesicht schmeichelt. Ich hoffe nur, dass ich so
schnell keine Fehlsichtigkeit entwickle. Der Optiker wurde bei der Vorstellung, dass ich
zwei Tage bei ihm campiere, um eine Brille zu finden, ganz blass. 🙂
Am Samstag haben wir einen gebrauchten gefütterten Matschanzug und eine gebrauchte
ungefütterte Matschhose für Merle gekauft: 10 Euro. Gebrauchte Matschschuhe haben wir
zuvor bereits geschenkt bekommen. So haben wir für alle Wetter etwas, damit sie draußen
spielen und krabbeln und die Welt entdecken kann.
Mittlerweile sind auch die bei den (Auslands-)Krankenversicherungen angeforderten
Bescheinigungen eingegangen, die die speziellen Bestimmungen der russischen Föderation
genügen. Damit können wir jetzt die notwendigen Visa über eine Agentur beantragen. Die
Bescheinigungen sind so ausführlich, dass sie auch den Anforderungen aller anderen
europäischen Länder genügen und wir damit keine weiteren Bescheinigungen für evt. notwendige Arztbesuche benötigen. Immerhin. Zudem haben alle (gesetzlichen) Krankenversicherungskarten das Logo des europäischen Standards und sind mittlerweile in der ganzen EU anerkannt.
Heute habe ich auch noch an einer ganz anderen Front gewerkelt: Ich habe mein erstes Brot
selber gebacken. Ich habe das einfache Dinkelbaguette von der Seite “Herr Grün Kocht“
ausprobiert, denn wir wollen unterwegs unser Brot selber backen. Also muss das geübt
werden. Und da wir im Reisemobil keinen Backofen haben, habe ich mir zudem noch die
Anleitung fürs Brotbacken auf der Gasflamme angesehen und die Anleitung auf den Herd
umgemünzt: Großer Topf, Steine und Wasser hinein, kleiner Topf mit dem Teig, Deckel drauf
und backen. Das Ergebnis schmeckt hervorragend!
Hört sich alles nicht viel an, braucht aber schon alles seine Zeit. Und noch haben wir
nicht alles abgearbeitet, was auf meiner handschriftlichen mehrfarbigen Kritzelliste steht…