Route heute: Grasellenbach-Hammeldorf – den Neckar entlang – Öhringen – Alfdorf
Gestern Abend sahen wir die „Schlechtwetterfront“ im Westen heraufziehen. Die Wolken sollten die Schönwetterphase mit vier Wochen blauem Himmel und Sonnenschein beenden. Aber ganz so schlecht ah es an diesem Morgen gar nicht aus. Es gab einen Wolkenmix und Wind, war aber trocken. Christian und Floki laufen über die Felder während Merle und ich den Bus für das Frühstück vorbereiten. Ganz gemütlich um kurz vor 11 Uhr reisten wir weiter.
Kaum 5 Minuten später rufe ich „Stop!“. Zwischen Hammelbach, Unterscharbach und Wahlen fanden wir ein Schild „Tiroler Backhaus – geöffnet bis 11 Uhr“ – und das am Palmsonntag! Wir hielten an. Leider waren die Sauerteig- und Ruchmehlbrote bereits vergriffen, so dass ich auf Kuchen und Laugenbrezel umschwenken musste. Was für eine tolle kleine Bäckerei – alles Handarbeit, mit Liebe und ohne Backmischungen hergestellt. Das schmeckte man.
Weiter ging es für uns gen Süden durch die schwäbisch-fränkischen Waldberge. Wir kurvten komplett übers Ländle und am Neckar entlang, bis wir nach Öhringen kamen. Hier machten wir eine Pause am Aussichtspunkt „Limesblick Öhringen“. Hier verlief früher der Obergermanische Limes. Was ich nicht wußte war, dass der Limes nicht primär zur Abwehr von Feinden dienste, sondern vielmehr, an den Toren Zölle einzutreiben.
Für den Limesblick gibt es drei Parkmöglichkeiten. Einmal den ausgezeichneten Wanderparkplatz, dann im Tal einen Parkplatz am großen Bera-Spielplatz und einmal kann man am Wochenende auch am Tiele-Winckler-Spielplatz parken. Merle wirkte heute etwas angeschlagen, hatte keine Lust auf Spielen und Spazieren gehen. Daher nahmen wir den kürzesten Weg und knickten uns den großen Abenteuerspielplatz.
Der Limesblick selber sieht nett aus und man hat dort einen schönen Blick auf die Umgebung. Viel mehr aber auch nicht. Da Merle nicht gut drauf war, knickten wir uns den Römertag mit den zweiten Limesblick in Pfedelbach sowie den Limesturm in Mainhard. Ebenso nahmen wir Abstand von unserer Idee, die Wallfahrtskapelle St. Maria in Schwäbisch-Gmünd zu besuchen. Stattdessen kurvten wir wieder über das Berg und Tal die schönesten Motorradstrecken entlang bis nach Alfdorf.
Hier machten wir schon am frühen Nachmittag am Leineckstausee Schluß. Das Wetter hielt sich größtenteils trocken und wir ruhten uns hier im Welzheimer Wald aus. Wie groß die schwäbisch-fränkischen Waldbergee sind! Wir sind den ganzen Tag hindurch gefahren. Merle schlief hier, während wir mit Floki den kleinen See umrundeten (etwa 40 Minuten). Viel mehr schafften wir mit lädiertem Knie einerseits und Muskelkater andererseits auch nicht. Anschließend gab es Kuchen und noch mehr Erholung.
Am Abend sah Merle schon wieder etwas besser aus. Sie verließ sogar einmal das Auto, um sich mit mir im Wald ein provisorisches Einmannlager mit einem Dach aus Moos und Nadelzweigen anzusehen. Fachmännisch begutachtete sie mit ihrem Pfadfinderkenntnissen das Werk. Im Anschluss kochte Christian uns ein leckeres Abendessen. Es gab hier zwar ein restaurant direkt am Ort, aber das machte um 20 Uhr zu. Aber ein frühes Abendessen verschmäht der mit Kuchen voller Bauch heute. Merle schlief direkt nach dem Abendessen wieder ein.
Ich hoffe, dass es morgen wieder besser sein wird.