Norwegen 2011 – Tag 13

21.07.2011 Sjoa – Jotunheimvegen – Skjolden

Grenzgänger

Wir müssen uns heute -leider- von der sehr gastlichen Herberge in Sjoa verabschieden, aber es wird auch Zeit etwas neues zu entdecken. So machen wir uns nach dem bewährt guten Frühstück auf in Richtung Jotunheimvegen.

Auf dem Weg zu der Passstraße bekommen wir rund um Kvam immer noch die Auswirkungen der Flut zu spüren. Wir müssen teilweise weggerissene Brücken passieren, teilweise ist die halbe Straße den Berg runter gerutscht. Schließlich die ist Straße ganz gesperrt, und wir befürchten schon wieder umkehren zu müssen. Aber dank des guten Navi’s fahren wir einfach eine Schotterstraße rauf, und das Gerät findet einen Weg für uns und führt uns um die Stelle herum. Ein hoch auf die Technik! 🙂

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Der Jotunheimenvegen wird uns durch die Hochebene des Jotunheimen-Gebirges führen und ist Mautpflichtig. Für alle Fahrzeuge. Außer Motorräder! 😛 Das finden wir natürlich super und machen uns daran, die rd. 70km unbefestigte Straße unter die Räder zu nehmen.

Die Straße erweist sich als sehr gut, fast besser als die geteerten Straßen. Vielleicht sollten die Norweger nur diese Art von Straßen bauen?! Die Straße ist eine der höchsten Straßen Europas, und führt uns fast an die 1.500 Meter – Grenze heran. Aber nur fast, als Peak stehen am Ende des Tages 1.498m auf dem Navigerät…

Die Landschaft ist der höhe entsprechend sehr unwirklich, übt aber eine gewisse Faszination auf mich aus. Am meisten fesselt mich diese absolute Stille. Wenn ich den Motor meiner AT ausschalte, ist nichts mehr zu hören, außer dem Summen der Hummeln und Fliegen und das leichte wehen des Windes. Toll. (natürlich erst, wenn alle holländischen Gespannfahrer durch sind, die Route scheint in keinem Niederländischen Reiseführer zu fehlen – in denen anderer Nationen scheint sie hingegegen keine Erwähnung zu finden…)

Am Ende des Weges wartet wieder eine automatische Schrankenstation auf uns und wir passieren diese wie gewohnt. Fast. Alle vor mir kommen normal durch, ich komme noch normal durch und dann versucht Nicole ihr Glück. Schranke geht hoch, Nicole fährt los, Schranke geht runter – Auf CIMG2454Nicoles Kopf… Gut, das Motorradfahrer Helme tragen…

Leider verliert sie bei der Aktion die Kontrolle über ihr Motorrad und stürzt, Zum Glück passiert ihr nichts, nur das Motorrad trägt jedoch einige Macken und Schrammen davon. Die Schranke hat es auch nicht heil überstanden…

Nach dem überwundenen Schreck fahren wir weiter in Richtung Breheimen Nationalpark. Eine gut ausgebaute Straße führt uns über den Bergrücken rauf auf 1.435 Meter, wieder fehlen uns also einige Meter zu der 1.500…

Die Landschaft ist umwerfend, wir haben bei tollem Wetter und klarerer Luft eine super Sicht auf den Gletscher und die umliegenden Berge. Nach jeder Kurve tut sich ein neuer spektakulärer Blick auf. Ich persönlich finde diese Strecke noch schöner als den Abschnitt um Geiranger und Dalsnibba, da es hier nicht so überlaufen ist.

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Auf der anderen Seite des Nationalparks wartet unsere Herberge auf uns und vorher noch eine tolle Serpentinenabfahrt mit 18 Kehren und 10% Gefälle. Die Gespannfahrer unterwegs lösen bei mir nur Kopfschütteln aus, und viele sehen auch so aus, als ob sie und ihr Fahrzeug an die jeweiligen Grenzen gekommen sind. Wir können uns jedoch relativ zügig vor diese Spaßbremsen setzen und die Abfahrt so genießen.

Erkenntnis des Tages: Schranken haben in und vor Köpfen nichts zu suchen!

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