22.07.2011 Skjolden – Flam – Voss
Regentag
Als erstes: uns geht es gut. Gott sei Dank und nicht selbstverständlich angesichts der Ereignisse von heute in Norwegen. (Bombenattentat in Oslo) Das Wetter passt allerdings perfekt zu diesem traurigen Tag: es regnet. Und zwar den ganzen Tag ohne Unterbrechung. Total untypisch für Norwegen jedenfalls so, wie wir es bisher kennen gelernt haben. (höchstens mal ein kräftiger kurzer Platzregen, hinter der nächsten Ecke ist es aber auch wieder trocken)
Wir starten also bei Regen in Skjolden und machen uns auf den Weg die Serpentinen hoch. Wir haben uns vorgenommen, eine mautpflichtige Straße zu nehmen, da diese für Gespanne gesperrt ist und wir und so ein tolles Kurvenvergnügen erhoffen. Die Mautstation ist schnell errreicht, und der Zöllner kassiert den Wegezoll von uns. Beim Anblick dieses Menschen habe ich den Eindruck, das der schon sehr lange hier oben seinen Dienst verrichtet, und es auch nicht so oft passiert, das hier jemand vorbeikommt. Schon gar nicht auf Motorrädern… 🙂
Die Strecke selbst ist leider nicht so spannend und am Ende muss ich leider sagen auch nicht das Geld wert. Aber das wissen wir ja nicht vorher…
Wir fahren weiter am Sognefjord entlang in Richtung Flam. (…im Regen…) Unterwegs müssen wir einige kurze Tunnel passieren, die es in sich haben: keine Beleuchtung, und 90° Kehren im Tunnel. Das ist ein Spaß, wenn du aus dem hellen ins dunkle kommst, deine Augen sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt haben und du auf eine Wand zufährst. Die sind schon ein lustiges Völkchen, die Norweger…
Vor Laerdal trennen sich die Wege. Ich möchte nicht im Regen über den Pass (Aurelandsvegen) fahren, sondern lieber den längsten Straßentunnel der Welt befahren. So fahre ich durch den Tunnel und bin beeindruckt von den beleuchteten Hallen im inneren des Tunnel. Zudem freue ich mich wenigstens einmal am Tag 25km im trockenen verbracht zu haben bei erträglichen 18°C. (und nicht 40km im Regen bei 5°C. Willkommen im Norwegischen Sommer…)
Hinter dem Tunnel treffen wir uns wieder, und fahren gemeinsam nach Flam, wo wir übernachten wollen. An der Rezeption teilt uns die nette Dame mit, das sie leider kein Zimmer mehr frei hat, und das auch der Dame aus dem Hostel von heute morgen gesagt hat. Das finden wir nett, nur leider waren wir schon unterwegs als die nette Dame in Skjolden das erfahren hat…
Ok, kann passieren, müssen wir halt eine Herberge weiter fahren. Die ist in Voss und 80km entfernt und hat nur noch Schlafplätze im Schlafsaal frei. Na ja, besser als draußen pennen. Das denken sich übrigens die Camper auch, deshalb sind die Herbergen heute beonders gut gebucht und kaum noch ein Platz zu bekommen.
Ich informiere mich noch über die Ereignisse in Norwegen und der Tag endet wie er begonnen hat: mit Regen.
Erkenntnis des Tages: der Terror ist leider überall.
Schreck lass nach, aber gut das bei Euch alles in Ordnung ist.
Da fährt man in den ruhigen Norden und dann so etwas.
Weiter gute Fahrt mit etwas mehr Sonne, wünsche ich Euch!!!