24.07.2011 Hovden – Kongsberg
Deja Vu
Der letzte Tag bricht an! Das Wetter ist Wolkig, aber immerhin trocken. Wir machen uns auf den Weg und fahren zunächst eine Schleife über Amot und es beginnt zu regnen. Also wieder rein in den Regenanzug und weiter geht’s.
Die Strecke ist sehr schön, viele Kurven und das Wetter bessert sich. Als wir in Dalen ankommen, ist es trocken und die Sonne scheint, sodass ich meinen Anzug wieder ausziehen kann und die kommende sehr kurvenreiche Strecke in vollen Zügen auskosten kann. Ich weiss ja nicht, wann ich das nächste mal wieder sooooo viele Kurven am Stück geboten bekomme… 🙂
Wir fahren noch eine Schleife über Bö, und es kommt antürlich wieder wie es kommen muss: es fängt an zu regnen. Unterwegs muss ich mal eine Pause einlegen um mich etwas zu lockern, und was läuft da über die Straße?
Ein Elch!
Ich dachte schon, die gibt es nur als ausgestopfte Variante in den Frühstücksräumen von Berghostels. Aber Nein, ich habe einen gesehen, in live und in echt! Das sind schon beeindruckend große Tiere, nicht zu vergleichen mit unserem heimischen Wild. Ich freue mir einen Ast ab und vergesse für den Moment dass es regnet. Leider war keine Zeit ein Bild von dem Vieh zu machen, da die ziemlich scheu sind und der Kollege auch wieder ruck-zuck im Wald verschwunden ist.
Wir fahren weiter in Richtung Kongsberg und wundern uns schon, wieviel Wasser so von den Bergen kommt und wieviel Wasser die Flüsse uns Seen so führen. Unterwegs sehen wir Norweger, die Bilder davon machen und ich denke mir, das das wohl nicht normal ist mit dem Wasser…
Wir müssen über Notodden fahren um nach Kongsberg zu kommen. Die Wassermassen werden immer mehr, und wir sehen erste Straßen die überschwemmt sind und schließlich auch ganze Straßen die weggerissen sind. Das kommt mir irgendwie bekannt vor…
An einem Kreisverkehr stehen schließlich Verkehrshelfer und versperren den Weg. Einer der Helfer erklärt mir, das es in der vergangenen Nacht in einer Stunde soviel Regen gegeben hat, wie sonst im ganzen Monat fällt. Dabei wurde ein großer Felsbrocken aus dem Berg gelöst, der die Straße beschädigt hat. Diese hat jetzt ein Loch, so groß das ein Pick-Up reinpasst.
Super! Das zwingt uns zu einem 60km Umweg bei strömenden Regen um nach Kongsberg zu kommen. Die letzte verbleibende Verbindungsstraße erweist sich als besserer Feldweg, von dem aus es teilweise 100m senkrecht in den Abgrund geht – ohne Absicherung, versteht sich. Ein Schlagloch reiht sich an das andere auf der schlammigen Piste. Was ich noch als “Enduro-Abenteuer” verbuchen kann, wird für die Autofahrer und Straßenmotorradfahrer zur Qual. Und das nach einer 250km-Etappe die hinter uns liegt und nass bis auf die Unterhose…
Na ja, so gesehen ist die letzte Tagesetappe eine gute Zusammenfassung der gesamten Tour: Sonne, Regen, herrliche Landschaften, Naturgewalten, Fahrspaß und Fahrfrust. Alles liegt oft in direkter Nachbarschaft.
Wir erkundigen uns noch nach der aktuellen Verkehrssituation nach und in Oslo, um gut vorbereitet für die Fahrt zu Fähre morgen zu sein. Denn von der Zeit her wird das schon eine Punktlandung werden, und die Fähre zu verpassen wäre nicht so günstig…
Erkenntnis des Tages: Elche sind ganz schön groß!
Hallo Stefan,
wozu genau möchtest du mehr Informationen haben?
VG
Christian