Tag 4, 12.07.2011 | Lysebotn – Stavanger – Karmoy
Heute wird ein Tag – weit kommen, wenig fahren…
Wir werden viel Wegstrecke auf dem Wasser zurücklegen, da wir zunächst erst mal aus dem Lysefjord heraus müssen. Und aus diesem Fjord führt keine Straße raus, außer der, die wir gestern schon gekommen sind. Also: warten auf die Fähre…
Wir statten unsere Rösser mit dem entsprechenden Reiseornat aus und machen uns auf den Weg zur Fähre. (…der gute 500m beträgt von unserer Unterkunft aus – immerhin)
Wir mogeln uns an der Autoschlange vorbei, da die Motorräder in der Regel eh immer die ersten sind, die auf’s Schiff dürfen / sollen, und außerdem macht es Spaß, die entrüsteten Gesichter der anderen wartenden zu sehen… 🙂 ( vornehmlich die der Deutschen, sorry, ist aber die Wahrheit. Alle anderen Nationalitäten können damit irgendwie besser umgehen – seltsam)
Wir sind ander Reihe, nachdem das Schiff nach einer nicht für uns zu durchschauenden Systematik beladen wurde und fahren auf das Schiff. Das heißt, alle anderen fahren auf das Schiff, Nicole schiebt dann lieber ihr Motorrad.
Aus irgend einem Grund springt das Motorrad nicht mehr an, und Nicole schafft es nur mit vereinten Kräften, das Bike noch auf der Fähre unterzubringen. Ein wenig ratlos versuchen wir der Ursache auf den Grund zu gehen und beschließen, auf dem Schiff ein Ladegerät für die Batterie aufzutreiben, da wir dort das Problem vermuten.
Wir sprechen also jemanden an, der für uns wie der Käptn aussieht und fragen nach einem Charger. Um so erstaunter sind wir, als wir eine Antwort auf Deutsch bekommen. 🙂 Wir kommen so ins Gespräch und erfahren, das der Käpt’n selbst auch Biker ist (war) und vor 35 Jahren nach Norwegen aufgebrochen ist mit einem Freund zusammen. Dann hatte das Motorrad des Käpt’ns ein defekt, und der Freund ist entnervt nach Hause zurück gefahren. Der Käpt’n hat die Liebe seines Lebens kennengelernt während er auf die Reparatur gewartet hat und ist geblieben. Und ich dachte, das es sowas immer nur in Rosmunde Pilcher Filmen gibt… 😀
Apropos defektes Motorrad: an der Batteriespannung lag es nicht, es lag an zu wenig Öl. Etwas Schiffsöl nachgefüllt, und die Karre rennt wieder rund. Puh, Glück gehabt. Und wer hat’s gewusst?! – Der Koch!!!
Wir fahren nach unserer Ankunft weiter nach Stavanger und wollten uns dort die alten Speicherhäuser ansehen, doch leider reicht die Zeit nicht mehr dafür, und wir müssen weiter um die Fähre nach Karmoy zu bekommen.
Bevor wir nach Karmoy fahren, machen wir einen Stop in Skudeneshavn, einem sehr schönen kleinen Dorf, das -nicht zu unrecht- als das schönste Dorf in Norwegen gilt. Alles sehr stimmig erhalten und gut aufeinander abgestimmt. Zudem haben wir noch Glück, die Sonne kommt raus und bei schönem Wetter haben wir Gelegenheit das Dorf zu besichtigen.
Es geht weiter entlang der Ostküste zu unserem Übernachtungsort in Karmoy. Dort finden wir die Jugendherberge in der Volkshochschule – ungwöhnlich, aber nichts im Gegensatz zu dem Standort der Herberge in Stavanvger: auf der Säuglingstation des Uniklinikums…!
Die Unterkunft ist die bisher „rustikalste“. Während alle bisher einen guten Standard hatten, hat diese noch echten „Herbergscharme“ und fällt hinter den anderen etwas zurück. Und es gibt kein Frühstück, was uns dazu antreibt noch schnell etwas in dem örtlichen Supermarkt zu kaufen. Und da ist er wieder, dieser Preisschock! 😉 – Gut, dafür war die Unterkunft recht günstig, sodass sich doch wieder alles ausgleicht.
Ich beschließe den Tag am Strand, wo ich noch die schöne Abendsonne genieße. Toll, wie lange es hier hell ist!
[flv:https://cloudbox.christianrusche.de/blogdata/norwegen2011/cr_t4_strand.flv 480 368]
Erkenntnis des Tages: Das Glück und eine Herberge verstecken sich manchmal an Orten, wo man beides nicht erwartet.
Kanns mir grade nicht stecken – bitte drüber hinwegsehen: Ich seh Dein Teaserbild ganz oben. Fühle mich an die letzte Motorrad News – oder Abenteuer – erinnert. Und denke mir: Verdammt… das wollten mal zwei Moppeds werden… Gottogott sieht das breit und schwer aus…
Nichtsdestotrotz: Viel Freude im Norden. Halt die Ohren steif.
Hey! Das ist nicht meine, ich habe mangels eines geeigneten eigenen Bildes ein anderes (lizenzfreies) genommen. Ich werde das beizeiten noch mal ändern. Ich fahre selbst auch eine AT…