Prader Sand
Nach dem üblichen Morgen auf dem Campingplatz – Christian geht mit Floki, Merle holt uns Brötchen, ich rödel den Bus zurecht und wir frühstücken gemeinsam – gehen wir heute in das Biotop „Prader Sand“.
Auf dem Weg dorthin über den „Sandweg“ kommen wir an einem Haus vorbei, an dem mehrere Dutzend uralter wunderschöner Bonsaipflanzen stehen. Die Pflanzen sind Miniaturen von heimischen Arten wie Forsythie, Pinie oder Birke. Unfassbar, wie so etwas gelingen kann. Merle kannte bislang das Bonsai-Konzeot noch gar nicht und war ebenfalls fasziniert.
Beim Prader Sand handelt sich um ein flaches, naturbelassenes Gebiet, wahrscheinlich ein Überschwemmungsgebietoder eine Trockenaue im Flussdelta des Suldnerbaches kurz bevor dieser in der Etsch mündet. Nur komplett ohne Sand, wie wir ihn kennen. Flach bedeutet, wir umgehen schonmal das Bergauf-Gequengel.
Hier gibt es ebenfalls einen Naturlehrpfad, der über die Geschichte sowie die Vegetation in diesem Bereich Auskunft gibt. Es gibt verschiedene Stationen, an denen es entweder etwas zu sehen, zu fühlen oder zu hören gibt oder wo man etwas erleben kann.
Im Gegensatz zum Bergpfad gestern ist dieser 5 km-Spaziergang nicht der Rede wert, weder landschaftlich noch aussichtstechnisch. Aber wenn man einen Berg-Auszeit-Tag haben möchte, ist es eine schöne Alternative. Insbesondere bei dem schönen Wetter heute.
Es gibt beispielsweise einen Barfußpfad, den Merle auf Socken gelaufen ist und verschiedene Waale, künstliche Bewässerungsrinnen als alter Zeit. Merles Lieblingsplatz war die Ruhebank, auf der man dem Wald lauschen sollte und zum Schluss kam ein kleiner Spielplatz zum Balancieren und „die Erde in Balance halten“.
Nach so einer „Anstrengung“ machten wir uns auf in das Café Kuntrawant – the Place to be in Prad am Stilfserjoch. Kuntrawant bedeutet Kontrabande, was wiederum Schmuggelware bedeutet. Denn hier wurde früher Kaffee über die Grenze geschmuggelt.
Tatsächlich war das Eis hier hervorragend. Das Schokoladeneis schmeckt richtig schokoladig, das Erdbeereis nach Erdbeere. Unglaublich, dass so etwas überhaupt Erwähnung findet, doch das ist leider nicht mehr in jeder Eisdiele der Fall.
Anschließend laufen wir mit dem Hund noch einmal zum Kneippbecken hinauf durch die Apfelplantagen, damit der Hund sich frei bewegen kann. Und dieser freut sich darüber und tollt über die Wiesen, während Merle nochmal im Knieppbecken waten geht. Dem Nittbach und diesem Kneippbecken wird übrigens nachgesagt, besondere Kräfte zu haben und fußleidende Menschen und Tiere heilen zu können. Wenn´s hilft sehr gerne!
Am Abend waren wir wieder Essen. Diesmal gab es für mich eine Pizza des Hauses, für Merle Nudeln mit Ketchup und für Christian Lasagne.
Ihr Toren, die ihr im Koffer sucht!
Hier werdet ihr nichts entdecken!
Die Conterbande, die mit mir reist,
Die habe ich im Kopfe stecken!
Heinrich Heine (Schild im örtlichen Supermarkt)