Sonne Pur auf Sjöbakken an diesem herrlichen Morgen. Schön, dass wir hier sind.
Beim morgendlichen Gassigang sehen Floki und ich den Schäfer die Schafe vor uns über die Straße treiben. Kein Problem für unseren Vorzeigehund.
Anschließend frühstücken wir draußen mit Aussicht und Sonnenschein. Schwupp, sind es wieder gefühlte 28 Grad in der Sonne (und 18 im Schatten). Wir nutzen den Tag, um Wäsche zu waschen und und weiter zu erholen. Merle und ich angeln erfolglos auf dem Steg. Dann teilen wir die Wassermelone mit unseren Freunden und den Niederländern, die uns mit Fisch, Voltaren und ähnlichem versorgt haben. Wir sind sehr dankbar und möchten gerne etwas zurückgeben. Die Melone ist sehr erfrischend an diesem heißen Tage. Selbst Christian kann schon wieder erfrischt humpeln.
Als wir uns gerade von der ganzen Erholung bei einem Tee in der Sonne erholen, erreicht uns die überraschende Nachricht: Nicole, Ingo und Paulina stehen an der Fähre in Nesna. Wir haben die drei vor zwei Jahren hier zufällig getroffen und nun möchte es das Schicksal, dass wir uns hier wiedersehen. Danke auch an Christians lädiertes Knie, ohne das wir schon gefahren wären.
Ingo und Nicole haben das gleiche “Mittagspausensproblem” mit der Fähre keine 5 km vor dem Ziel, das wir auch hatten. Die Pause ist mit 4 Stunden schon sehr lang. Ingo erzählt, dass die Fähre defekt sei, aber wir winken ab und verweisen auf die Mittagszeit.
Am Nachmittag gehe ich mit Floki den Weg zum Wasserfall Velsvaagforsen. Er ist ein Weg 3,5 km lang, also insgesamt 7 km. Und das bei wirklich heißen Temperaturen. Von der Straße aus gibt es einen steilen Weg hinunter. Er ist abenteuerlich, rutschig und feucht, aber machbar. Floki stürzt sich sofort in das kühle Nass und auch ich ziehe Schuhe und Socken aus und erfrische mich ein wenig.
Ein wirklich wunderschöner Flecken Erde hier. Als wir auf dem Rückweg auf dem Campingplatz ankommen, kommen gleichzeitig auch Ingo und Nicole an. Merle und Paulina warden sofort nicht mehr gesehen und machten den Platz gemeinsam unsicher.
Sie wären auf dem Anglersteg angeln, Seesterne gucken, schwimmen, keschern, ein Seesternhotel bauen und sonstwas, was man alles mit Seewasser anstellen kann.
Derweil wird es auf dem Platz rappelvoll. Als alle regulären Plätze belegt sind weichen drei Wohnmobilisten auf die Zeltweise aus (einer sogar mit 4*4). Aber alle fahren sich fest. Die Wiese sieht fest aus, ist aber wirklich sehr sehr weich, insbesondere nach dem Regen.
André Zahl (der Norweger mit dem nicht norwegisch klingenden Namen), der Besitzer des Platzes holt genervt seinen Trecker und zieht alle wieder auf festen Grund zurück. Wir schauten uns das Schauspiel an, während wir leckeren Dorsch mit Butterkartoffeln im Sonnenschein essen.
Am Abend sitzen wir mit Nicole und Ingo zusammen, bis die Sonne untergeht. Wir trinken Aperol mit Sekt und schauen aufs Meer. Hier blicken wir auf die letzte Fährfahrt für heute. Das Schiff kommt in den Fjordarm, der Motor geht aus und es trudelt und dümpelt still in der Mitte des Wassers. Okay, da ist wohl wirklich etwas defekt. Ich weiß nicht genau, was die Maschinisten dort tun, aber auf der Enterprise würde es heißen: “Leite die Energie der Lebenserhaltung auf die seitlichen Hilfstriebwerke um!” Ganz langsam kommt sie etwa nach einer Stunde in Position und schleicht auf den Pier zu. Mit einem lauten “Krachknirsch!” kommt sie dort an und bewegt sich den Rest des Tages nicht mehr. Die letzte Rückfahrt fällt aus. Die wartenden Autos fahren davon. Wo wohl die Mannschaft schläft? (Spoiler: am nächsten Morgen fährt sie wieder).
Merle und Paulina interessiert das nicht. Sie sammeln erst Johannisbeeren und Himbeeren, dann Feuerholz, dann Anzündholz. Dann stapeln sie es und schnitzen sie Stöcke. Sie nehmen Axt und Säge und hacken und sägen die Äste kurz und klein. Dann “zwingen” sie uns, ein Feuer zu machen, damit sie Marshmallows rösten können. Das Holz ist zwar etwas feucht, aber wir schaffen es.
Merle und Paulina haben beide großen Spaß und kichern bis nach Sonnenuntergang. Gegen 23:15 Uhr kommt ein deutscher Zelter in Unterhose und beschwert sich über die Lautstärke. Er sagt, wir sollen nicht so laut reden, lachen und würfeln. Aber wir waren bis auf Kinderlachen gar nicht laut. Wir redeten auch nur leise und wir hatten gar keine Würfel. Wahrscheinlich meinte er gar nicht uns, aber wir nicken brav und er zieht wieder ab.
Die Kinder lachen nun etwas leiser und verstehen nicht ganz, was man gegen Kinderlachen haben kann. Aber es ist ja eh schon spät und das Feuer brennt herab. Wir essen die letzten Marshmallows und verschwinden leise in unsere Bettchen. Ich bete noch zum lieben Gott, dass er aus mir niemals einen Menschen macht, der sich über Kinderlachen beschweren wird.
Merle möchte noch einen Buchstaben drücken, daher hier bitte sehr: n