Tesch Travel Treffen TTT

Aufmerksam geworden auf das Treffen bin ich durch einen Post von Andreas Hülsmann auf Facebook. Er schrieb sinngemäß: „Treffen mit dem Godfather of Travel – Bernd Tesch“ Soso…

Da Nicole & ich gerade unsere Testreise nach Schottland vorbereiten und wir mittelfristig planen dem Weg der alten Handelsroute der Seidenstraße zu folgen dachte ich: „Klingt so, als ob wir da mal hinfahren sollten um uns weiter zu informieren“.

Nur über diesen Tesch, da habe ich bis dato noch nichts gehört… Ahnungsloses Smiley

Ich habe mich also im Internet kundig gemacht und musste feststellen, das Bernd Tesch ein Veteran des Globetrotting’s ist. Er hat in seinem Leben viel geleistet und ist schon mehrfach um die Welt gereist und teilt seine Erfahrungen in diversen Angeboten gerne mit anderen. Unter anderem hat er eben auch das Tesch-Travel-Treffen ins Leben gerufen und kümmert sich seither mit viel Engagement um die Organisation dieses Treffens. Bernds Webseite findet ihr unter: www.berndtesch.de

Ich habe uns angemeldet (Bernd mag es etwas rustikaler – der Teilnehmerbetrag wird in Bar per Brief entrichtet… ;)…) und die Vorfreude begann.

Am Abend vor der Abreise noch schnell die Motorräder bepackt und am nächsten Tag machten wir uns dann auf den Weg nach Malmedy / Belgien. Schon beim losfahren aus der Garage bemerkte ich, das mein Motorrad irgendwie mit „gebremsten Schaum“ fuhr; wie als ob ständig einer Bremsen würde… Ich habe eine „Schnellinspektion“ durchgeführt aber nichts finden können. Egal – wird schon gut gehen und scheint nichts dramatisches zu sein. Ich bin die letzten Tage ein wenig Offroad gefahren – ist wohl irgendwo Dreck zwischen…

An unserem ersten Stop – einer Frittenbude im nirgendwo, sagt Nicole mir, das mein Bremslicht dauerhaft leuchtet. Mhh, nicht gut, aber ich habe keine Erklärung dafür. Das Fahrverhalten bleibt weiter „gewöhnungsbedürftig“ und der Spritverbrauch ist auch nicht im normalen Bereich…

Zwischenzeitlich wird das Wetter schlechter – es wird immer grauer und das Thermometer auf meinem Moped fällt auch immer weiter in Bereiche wo ich die einstelligen Zahlen schon fast nicht mehr lesen kann weil die so klein werden… Zwinkerndes Smiley

Wir machen einen Kaffeestop beim Schottenwirt um uns aufzuwärmen. Habe ich schon gesagt das ich abgenervt bin von dem Fahrverhalten meinerPHOTO_20140502_155505_1 Maschine? Mistkarre, saudepperte!

 

Wir wärmen uns auf und mit viel Unlust gehen wir wieder zu unseren Motorrädern. Ich seufze und gucke noch mal nach der Bremsanlage. Das gibt es doch nicht, das der Fehler nicht zu finden ist…

Ich prüfe noch mal alles ganz genau und entdecke Schleifspuren im Protektor vom Handbremshebel. Moment – die waren da noch nicht… Ich gucke noch mal genau hin und: HEUREKA! Der Protektor ist verdreht und nach oben gerutscht; in der Folge betätigt dieser nun fleißig den Handbremshebel und verursacht das Problem. Ich klatsche mir vor die Stirn und muss über mich selbst lachen, das ich da nicht eher drauf gekommen bin. Manchmal kann die Lösung so einfach sein! Der Protektor ist schnell gerichtet und gut gelaunt nehme ich die restlichen Kilometer unter die Räder.

Vor der Grenze will ich noch schnell meinen Tank voll machen, da die gebremste Fahrt doch merklich den verbrauch beeinflusst hat. Ich steuere souverän die erste Tanke an – geschlossen. Super. Leider sind auch die nächsten 3 Tanken geschlossen und ich muss ohne Sprit zu fassen weiter fahren. Wird schon schief gehen…

Wir fahren ins Hohe Venn ein, und das Wetter schlägt endgültig um. Heftiger Regen setzt sein, Nebel zieht auf, die Sichtweite ist unter 10m… Wir schleichen durch diese Apokalyptische Szenerie und haben keine Ahnung wie es rechts und links von der Straße aussieht. Unterwegs kommt uns nur 1 Radfahrer entgegen, ansonsten ist dort kein Mensch. Sehr surreal…

Zu allem Überfluss geht bei mir die Tank-Warnanzeige an. Nächste Tanke: 70km, Entfernung zum Ziel: 65 km, Restreichweite: 50km…

Wir fahren runter ins Tal und wenigstens lichtet sich der Nebel – der Regen bleibt…

Die Strecke ins Tal ist traumhaft – wunderschön geschwungene Kurven durch einen schönen Wald. Bestimmt noch besser wenn die Sonne scheint. Die Sorgen um das Benzin vergesse ich eine Zeit lang bis ich vor der Absperrung der Straße stehe. Die Straße vor uns ist gesperrt, der Asphalt weggerissen. Nicole hält neben mir und ich berichte ihr von meinem Dilemma: umkehren und der Umleitung folgen wird nicht gehen, das schaffe ich mit meinem leeren Tank auf gar keinen Fall mehr. Ich werfe einen Blick aufs Navi: 400m bis zum Ziel nur noch. Damit ist die Frage beantwortet. Ich fahre an der Absperrung vorbei – wir fahren schließlich Reiseenduros… Zwinkerndes Smiley  Wir fahren ein schönes Stück feinste Schotterpiste bis wir das erste Hinweisschild zum Treffen sehen.

Der Abzweig zur Campingwiese ist ausgeschildert „TTT-> rechts. Flußdurchfahrt.“

… !!!…!!! Flußdurchfahrt?

Da scherzt doch jemand – oder?!

100m weiter haben wir Gewissheit: der Weg zur Campingwiese führt durch einen Fluss. Ein „Brückchen“ gibt es zwar auch, aber da passe ich mit den montierten Aluboxen nicht durch; für Nicole reicht es so gerade und mit einem kleinen Aufsetzer nimmt sie die Brücke.

OK, dann halt durch den Fluß. Ich steige vom Moped ab und versuche den besten Weg zu finden. Route gemerkt – Ziel fest im Blick und ab durch die Mitte 😉

Alles geht gut, souverän durchquere ich den Fluß und komme auf der anderen Seite erleichtert und stolz an. Zwinkerndes Smiley  Meine erste Flußquerung ist gemeistert! Da brauche ich unbedingt noch ein paar Fotos von…

Auf der Campingwiese werden wir von Bernd persönlich herzlich in Empfang genommen und wir lassen uns bei Patty, seiner Frau, registrieren. Rainer, ein Freund von uns, ist schon da und lotst uns zu seinem Zelt. Wir schlagen unser Lager auf (es regnet übrigens immer noch) uns lassen uns gehüllt in unsere „1-Mann-Tarps“ das erste Bierchen schmecken. (ein Dank an Pueblo als „Sponsor“ dieses Wetterschutzes… Zwinkerndes Smiley…)

Wir knüpfen ersten Kontakte am Lagerfeuer und krabbeln später müde und erschöpft – aber zufrieden in die Schlafsäcke. _2

Apropos: habe ich erwähnt das ich nur einen Sommerschlafsack mithabe? Extrembereich +11°C. Heute Nacht war es 5°C…

„Erfrischt“ schäle ich mich am nächsten Morgen aus der Penntüte und stecke den Kopf aus dem Zelt: strahlender Sonnenschein empfängt mich – prächtig, besser kann ein Tag nicht beginnen!

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Ich hole mein Waschzeug und gehe ins „Bad“: ein kleiner Gebirgsbach in der nähe dient als Wasserversorgung für alles notwendige. Wer bis dahin noch nicht wach war, ist es sicher nach der Wäsche! Noch schnell eine Flasche Wasser abgefüllt und rauf auf den Kocher damit, Kaffee für den guten Start in den Tag und wieder warm werden!

Der Samstag ist prall gefüllt mit Programm das Bernd organisiert hat, Vorträge von tollen Referenten, Büchermarkt und Austausch mit den anderen Reisenden. Der Saal ist eine gute Stunde Fahrt vom Campingplatz entfernt.

Fahren… da war ja noch was…

Richtig, der Tank ist immer noch leer… Also vorher noch auf den Weg zur nächsten Tanke machen, die ist zum Glück nur 4km entfernt. Das könnte klappen…

Rauf auf die Maschine, zack durch den Fluß (erstaunlich wie schnell man sich daran anpassen kann) und auf zur Tanke. Ich erreiche die Tanke und mache das Faß voll. 0,2l trennten mich von der vollkommenen leere… Smiley

Nicole wird übrigens auch mutiger und nimmt den Weg durch das Wasser. Nach anfänglichem Zögern setzt sie schließlich zur Durchquerung an und bringt sich und ihre Maschine heil durch die Fluten.

Das Programm war toll, Die Vorträge von Mathias Heerwagen, dem Paetschman und Fabian & Janine waren top und kurzweilig. In den Pausen wurde viel Benzin geschnackt und wertvolle Tipps zu unserem Projekt „Seidenstraße“ ausgetauscht.

Am Ende des Tages ging es im Korso zurück zur Wiese, wo wir den Abend und das Treffen bei Feuer & Bierchen ausklingen ließen.

Aus Gesprächen bin ich noch auf die Stiftung für Helfer von Joachim von Loeben aufmerksam geworden, auf die ich hier gerne Hinweisen möchte.

Wir werden für unsere Reise Kontakt mit Joachim aufnehmen undPHOTO_20140504_075458_1 gucken ob wir uns mit unserem Projekt einbringen können.

Wer mehr wissen möchte: www.stiftung-fuer-helfer.de

Die kommende Nacht war saukalt, -5°C und morgens alles gefroren und wie mit Puderzucker überzogen.

Ich erwähnte bereits, das ich mit dem Sommerschlafsack da war?

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