Der Morgen weckte uns mit Sonnenschein, blauem Himmel und 25 Grad im Schatten. Mitten auf Senja fühlten wir uns nicht wie hunderte Kilometer nördlich des Polarkreises.
Heute stürzen wir uns in die Touristenströme im Westen Senjas. Hier gibt es eine ausgewiesene Touristenroute, mit der man “Norway in a Nutshell” erleben kann. Wir waren schon einmal hier, aber das Wetter war damals gruselig, kalt, regnerisch mit tief hängenden Wolken und wir konnten nicht sehen, wie hoch die Berge wirklich waren. Aber heute mit dem blauen Himmel freuten wir uns umso mehr, endlich die Wahrzeichen der Insel sehen zu können.
Also fuhren wir an die Westküste. Und mitten in den Seenebel. Auf der Aussichtsplattform “Bergsbotn Utsikten” sahen wir, was uns erwarten würde: 14 Grad und alles weiß.
Der Viewpoint on Gorilla Mountain, den Gorillafelsen, brauchten wir nicht, denn der Gorilla lebte hier offenbar im Nebel. Ebenso erging es uns mit den spitzenn Bergen Segla und Hesten. Auch diese waren komplett im Weiß verschwunden. Den proppevollen Aussichtspunkt Tungeneset ließen wir daher gleich liegen. Erst am Strand von Ersfjord – dem mit der goldenen Toilette – machten wir eine Rast.
Die Toilette war hier der Renner bei den Touristen. Und erschloss sich das nicht so recht, es war ein goldenes Toilettenhäuschen. Aber ich war auch nicht drinnen, von daher kann ich nicht viel dazu sagen. Der Strand selber ist sehr lang, weiß und bei Einheimischen wie Touristen offenbar sehr beliebt. Die Sonne kam heraus und wir spazierten einmal den ganzen Strand auf und ab und sahen zu, wie sich der Seenebel hier immer weiter auflöste und immer mehr berge zum Vorschein kamen. Es war herrlich, mbar fuß durch das türkisfarbene Wasser spazieren.
Anschließend fuhren wir weiter. In den anderen Fjorden saß noch immer der Nebel fest. Daher fuhren wir spontan auf die kleine Insel Husöy, von der wir vorher noch nie etwas gehört hatten. Hier kann man am Inseleingang parken und dann etwa 1,5 km zu einem winzigen Leuchtturm spazieren. Merle köderten wir mit einem Eis, das wir im lokalen “Joker”-Geschäft kaufen konnten. Die Leute, die hier arbeiteten, waren sehr freundlich, wir konnten sogar ein hier gekauftes Geschenk kostenfrei einpacken. Ok, es gab nur Weihnachtspapier, aber das machte mir nichts.
Eigentlich wollte ich heute den Abend an einem kleinen abgelegenen Strand namens Laukvik übernachten. Aber auf dem schmalen einsamen Weg dorthin wurde klar, dass er höchstwahrscheinlich mitten im Seenebel liegen würde. Also brachen wir auf halber Strecke ab und fuhren weiter und weiter bis zu dem Kleinod am Finnfjordvatnet, gleich außerhalb der Insel, wo wir auch schon vor zwei Tagen waren.
Leider kamen wir 5 Minuten zu spät für den Premiumplatz, aber das machte uns nicht viel. Der Laukvik-Umweg war Schuld. Hier schien die Sonne und Merle sprang gleich nochmal ins Wasser, während ich wieder die Feuerschale anschmiss. Ein schöner Abend und eine nebelige Erfahrung. Müssen wir wohl nochmal wiederkommen. Senja 2: Familie Peters 0.