när livet leker (8)

Ein herrlicher Morgen mit Sonnenschein am schönen See Lansjärv. Das bedeutet, Merle ist noch vor dem Frühstück mit Floki im See schwimmen und Christian plagt sich wieder mit den Mücken herum. Die scheinen ihn ganz besonders gern zu haben.

Merle ist übrigens gestern Abend in den Bus gegangen und hat “vergessen” das Fliegengitter zu schließen. Die Ausrede war: “wusste ich nicht“. Naja wie dem auch sein, das Ergebnis hat uns ziemlich lange auf Trab gehalten die Nacht über. 

   

Für den Parkplatz konnte man etwas in eine Spendenbox werfen. Soweit wir gesehen haben, hat außer uns nur noch ein Schweizer Pärchen etwas hineingeworfen. Das fand ich etwas traurig. Der Platz war wirklich sehr gut gepflegt, es gab sogar eine Müllstation, wo man seinen Müll trennen konnte und Plumpsklos mit Dufterfrischer darin.  

Gegen Mittag fuhren wir dann weiter nach Norden. Wir finden mitten im Nichts eine Bäckerei. Leider gab es dort nur Kuchen und kein Brot, dafür aber Tesla-Ladesäulen. Unglaublich. Der Ort heißt Puoltikasvaara und im Internet gibt es dazu keine Hinweise, ob hier überhaupt Menschen leben. Wir gönnen uns Lakritzeis (Merle Kucheneis) und auf den Eisstielen steht “När livet leker” – wenn das Leben spielt. Spielerisch überqueren wir auch die Anbaugrenze, die “Odlingsgränsen”.

Nach vielen, vielen Kilometern Wald kommen wir an einer Kuperfmine an. Sie heißt Aitik, ist die größte Kupfermine Europas und liegt in Gällivare. Von dort aus fahren wir weiter nach Jukkasjärvi. Der Ort hat 692 Einwohner und liegt 200 km oberhalb des Polarkreises. Unser Ziel hier ist die Rentierlodge direkt am See. Hier stehen zu dürfen ist zwar teuer, aber uns ist es das als “nördlichstes Übernachtungsziel in Schweden” wert.

Hier ist eigentlich nur im Winter etwas los. Da steht hier das berühmte Eishotel, das aktuell geschmolzen ist und man kann prima Nordlichter sehen, da hier einer der trockensten Orte Schwedens ist. Die Mitarbeiter für die Sommersaison haben eigentlich einen lauen Job, weil nichts los ist. Doch gegen Abend wurde es hier voll, es kamen 5 Wohnmobile (bei eigentlich 3 Plätzen) und auch Übernachtungsgäste in der Lodge waren reichlich da. Die Mitarbeiter erzählten, dass es dieses Jahr unglaublich voll sei, insbesondere mit Wohnmobilen.

Wir genießen die 25 Grad im Sonnenschein, machen einen Spaziergang von einem See zum anderen, zum Sautusjärvi, hängen in unserer Hängematte ab und machen auch sonst nicht viel. Floki konnte erst frei rumlaufen, da wir am Nachmittag ganz allein waren. Er “sjarmerte” (auf deutsch wäre das das, was man mit seinem Charme tut, scharmieren – gibt es das Wort?) hier alle und die Lodgemitarbeiter wollten ihn gerne hier behalten. Am Abend fuhr uns die nette Dame in den ort zum Restaurant “Ovttas”.

Es ist eine Sami-Jurte und es gab traditionelles Sami-Essen. Wir nahmen den “Grillteller” und hatten Rentierwurst, Rentierkotelett und Elchsteak mit in Butter geschwenkten Kartoffeln und zwei leckeren Dips. Extrem lecker. Die Köchin, aus Stockholm hierher gezogen,  war vernarrt in Floki, machte Fotos von ihm “für Insta” und brachte uns noch einmal Kartoffeln gratis nach. 

Um 19:45 holte uns die Dame von der Lodge wieder ab. Was ein Luxus. Am Abend sahen wir noch einen stationären Wetterballon in Richtung Norden. Und wann die Sonne hier untergeht? “In 3 Tagen”. 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben