ein trauriger, regnerischer Tag im Nichts (18)

Über Nacht kamen die Wolken – Vorboten des Wetterwechsels. Die 21 Grad morgens um 7 Uhr sollen die wärmste Zeit dieses Tages werden. Auf dem Campingplatz leert es sich schnell. Um 11:11 Uhr treffen wir bei “Elses Oase” ein, einem Sommercafé, Garten und Geschenkeladen mitten im nichts auf Engelöya. Noch war es traumhaft warm und man konnte herrlich sitzen in dem hübschen Garten mit den vielen zu entdeckenden Eckchen und einem kleinen Spielplatz. Leider durften Hunde nicht mit hinein, so dass wir Kuchen zum Mitnehmen kauften und viele Gartenideen mit den Augen mitnahmen. Im Geschenkeladen gab es viel Tünneskram, der kleine Laden war proppevoll, aber auf eine wunderschöne und liebevolle Art. 

Mit Kuchen passierten wir wieder die einspurige Brücke und sahen uns an dem Ende der Straße die “Helleristninger” an, Petroglyphen aus der Steinzeit. Hier machen wir eine kurze Rast, der Spaziergang ist kurz aber immer wieder sehr nett. Zudem gibt es Picknicktische, ein Klöchen und eine Lachstreppe.

Dann geht es weiter auf der E6. Hier herrscht wieder das Gesetz der Straße: egal, wie oft du eine langsame weiße Ware überholst, irgendwann hast du wieder eine vor dir. Das findet Christian nervtötend. Immer wieder hat man jemanden vor sich, der untermotorisiert ist oder nicht fahren kann. 

 

Wir fahren hier durch eine Gegend, ich nenne sie das große Nichts. Hier ist wirklich nichts außer einem rollstuhlgerechten Angelplatz, eine kleine aber legendäre Cafébude auf einem Parkplatz auf einem Plateau zwischen zwei Tunneln und einem riesigen Restaurant an einem kleinen vergleichsweise unspektakulären Wasserfall, wo die ganzen “Touristenbusse” halten. 

In Fauske begann dann der erwartete Regen. Durch den Starkregen fuhren wir dann weiter bis zum Saltstraumen Camping und beendeten hier den Tag.

Wir sind ein wenig traurig, denn die Tierärztin hatte heute angerufen wegen der Laborergebnisse. Floki hat Ehrlichiose. Dies ist eine von Zecken aus dem Mittelmeerraum übertragene Krankheit. Diese verkürzt seine Lebenszeit ihrer Einschätzung nach auf 4 – 8 Jahre insgesamt. Wir wundern uns, da wir mit Floki nie am Mittelmeer waren. Nach unserem Reiseprofil muss Floki sich die Zecke in Südtirol im letzten Jahr eingefangen haben. Nach dem Urlaub war er nämlich auch krank und bekam eine Antibiotikakur. Eigentlich nicht das ursprüngliche Ausbreitungsgebiet für diese Art Zecke. Die Ausbildung zum Therapiehund, die nach den Ferien starten sollte, haben wir schweren Herzens abgesagt. 

Floki und Christian schauen sich den Saltstraumen im strömenden Regen an. Flokis Regenmantel ist noch nicht gebrauchsfertig, daher wird der Hund pudelnass. 

Es passt ja alles irgendwie zusammen heute – der patschnasse Hund, die Nachrichten vom Tierarzt, der strömende Regen, die eiskalte Flasche Küstennebel, die trostlose Aussicht hier auf dem Platz und unser Gemüt aktuell.

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