Heute morgen habe ich das Vergnügen der Hunderunde im Sonnenschein. Da die Sonne schon vor 6 Uhr aufgeht, steht sie schon immer hoch am Himmel. Dabei ist es – bei Ebbe – windstill. Traumhaft.
Heute ist Sonntag und die große Abreisewelle rollt an, denn in Norwegen hat die Schule bereits vor einer Woche wieder begonnen. Christian holt halb aufgebackene Brötchen vom Kiosk hier und wir schauen uns das Treiben in Ruhe an.
Merle verschwindet anschließend auf dem Trampolin, wo sie Radschläge ohne Hand-Bodenkontakt übt. Die Trampoline leeren sich heute ebenso wie die Plätze, was sie freut.

Beim Frühstück machen wir ein Experiment, denn unsere insgesamt 2 Kilo Brotaufstrich „Samba Haselnusss“ sind alle. Wir kaufen zwei lokale Varianten und testen. Die Schokolade ist ganz ohne Nüsse und besteht etwa zu 95 % aus Zucker und Öl. Das schmeckt uns nicht ganz so gut. Der Haselnussaufstrich besteht „nur“ zu etwa 90 % aus Zucker und Öl und immerhin zu 5 % aus „Haselnusspaste“. Das ist schon anders, denn Samba besteht zu 45 % aus Haselnüssen. Aber aktuell unsere Wahl bei Schokohaselnussbrötchenhunger.

Unsere Paerzellennachbarn bauen ihren schönen sechsseitigen Reisepavillon ab. Der war richtig schick und eine gute Alternative zum Vorzeit, wenn man mit dem Wohnmobil noch wegfahren möchte. Ich habe viel im Internet geschaut, aber das Modell nicht gefunden. Das Schlagwort, was es am besten findet ist „Hex pavilljong“. Da findet man eines mit Panoramaseiten und Windschutz.

Was es auch Gutes hier in Norwegen gibt sind Pfandrückgabeautomaten, in denen man einen ganzen großen blauen Müllsack Pfand einfach oben eintippt und es dann automatisch sortiert wird. Und hier kommt jeder gefühlt mit solchen Säcken Pfand zum Automaten.

Christian backt heute auf Wunsch von Merle einen Zitroenenkuchen im Omnia. Der wird richtig lecker und wir geben auch noch Kuchen an Wenche und Jonny weiter. Diese freuen sich riesig.

Um 12 Uhr sollte der „Moysandlöwe“ seine letzte Tour über den Platz drehen und Süßkram an die Kinder verschenken. Merle interessierte das leider nicht. Die „Runde“ beschränkte sich dann auch eher auf „er steht im Kiosk und verschenkt Süßigkeiten und schaut einmal am Strand vorbei“. Leider waren wir zu der Zeit gerade mit dem Stand-Up-Paddelbrett unterwegs.

Das hat auch riesig Spaß gemacht. Diesmal haben wir uns aber nicht so weit aus der Bucht hinaus getraut, da die Wellen etwas höher waren als gestern. Danach war Merle so kalt, dass sie sich auf den Asphalt gelegt hat. Am nachmittag war es hier so leer, dass wir „freien Blick auf die Nordsee“ hatten. Dies ist eigentlich ein leicht abwertend gemeinter geflügelter Spruch der Stadtverwaltung über die Wünsche der Bauherren in Haltern am See. Natürlich möchte jeder gerne mit schöner Aussicht wohnen. Und wir haben diese nun hier noch für kurze Zeit und genießen es.
Am nachmittag kamen Jennys Eltern mit dem Elektromotor vorbei, den er an sein Gummiboot montierte. So konnte er mit Merle und seiner Enkelin Dokka zwei Runden durch die Bucht und darben hinaus Wellenreiten fahren. Das machte den Kindern riesig Spaß. Ich war die erste Runde mit an Bord, aber für mich als Nichtschwimmerin war das zu wellig. Ich Schissbuchse!

Am Abend dann treffen wir uns bei Wenche und Jonny auf der Terrasse und grillen. Es gibt Würstchen, Schweinesteaks und Hühnchen. Wir bringen noch Kartoffelhälften mit Kräutern und Öl mit. Es wird ein schöner Abend, zu dem später noch Wenche Freund Tom hinzukommt. Um etwa 21 Uhr sagen wir farevel und ziehen uns zum Bus zurück.

Wir unternehmen noch eine schöne Abendrunde mit Floki. Das Licht ist einfach zauberhaft und ich könnte den ganzen Tag nur die Landschaft fotografieren! Der Wind war wieder verschwunden, die See spiegelglatt. Es gab keine Geräusche von anderen Touristen mehr. Wir haben die Nordsee hier für uns alleine!.
