Atlantis rises!

Der Tag beginnt für uns am „Trollhavet“ spät, dafür mit erfrischenden 9 Grad und Nieselregen. Wir wir jetzt wissen, legt um 8:45 Uhr am alten Fähranleger in Vikram der Wasserbus an.

(und da wir lange gefrühstückt haben, wissen wir auch, dass um etwa 10:00 Uhr der Straßenbus kommt.) Während ich mit dem Hund gehe, behagen uns die tiefliegenden Möwen mit ihren steinfarbenen Jungen überhaupt nicht. Floki ist ganz nervös und wir mussten lange laufen, bis es so ruhig war, dass er sich lösen konnte.

Wir nutzen den Regentag, um uns auf in den Süden zu begeben. Wir haben beschlossen, Senja außen vor zu lassen. Da waren wir im letzten Jahr bereits bei wesentlich besserem Wetter. Daher fahren wir die kleineren Küstenstraßen mit den Nummern FV858 und FV184. Bei letzterer stand auf einem Schild zu beginn, dass es hier Straßenbauarbeiten gibt. Da haben wir uns noch nichts dabei gedacht.

Es gab Verwerfungen von mehreren Dutzend Zentimetern Höhe ohne Vorwarnungen, Abbruchkanten und Rinnen. Dann plötzlich kam ein Schild „Achtung, schlechte Straße“ und wir dachten: wie schlimm denn noch? Fast die gesamten 30 Kilometer gab es alle 1 bis 2 Kilometer ein Schotterstück. In jeder Senke wurde die Regulierung der Bäche durch neue Rohre erneuert. Und es gab viele Senken! Auch das Internet war hier schlecht. Aber immer noch besser als die Straßen.

Christian beklagte, dass er sich so sehr auf die Schlaglöcher konzentrieren musste, damit wir nicht in einer von ihnen versinken, dass er von der Landschaft gar nicht mitbekommen hatte. Aber ich konnte ihn beruhigen. Wahrscheinlich war die Landschaft schön. Aber sie versteckte sich hinter einer tiefhängenden Wolkendecke.

Vermutlich erhoben sich dahinter majestätische, schroffe Berge. Direkt hinter den Wolken und dem Regen, hier im vermutlich schönen Nichts. Schlussendlich war Christian völlig fertig von dieser Straße, als wir dann auf die gut ausgebaute E6 abbiegen.

Wir fahren nach Bardufoss zum Maalselvfossen. Der Wasserfall ähnelt dem Rheinfall und hat die längste Lachstreppe Europas. Wir kommen im strömenden Regen an und machen uns auf, die kleine Wanderung zum Fluss hinunter.

Theoretisch gibt es hier ein Lachsfenster, in dem man die Lache der Lachtstreppe sehen kann. Doch leider war dieses wegen Renovierung geschlossen. Wir gehen den Weg hin und zurück und erklettern die Felsen im Fluss, alles im strömenden Regen, Als wir dann zum Bus zurückkehren, hört der Regen auf.

Wir fuhren weiter bis nach Setermoen. Hier hatte ich ein Café gefunden und wollte Kuchen kaufen. Leider war dieses Café eine Schnellbäckerei, wo Kuchen auf Tellern unter Folie gereicht wurde. Naja, nicht das, was wir uns gewünscht hatten, aber auch okay bei diesem Wetter.

Wir fahren noch 10 Minuten weiter die E6 hinunter bis zu einem schönen Rastplatz direkt am Fluss Salangselva. Hier kam tatsächlich auch einmal die Sonne heraus. Schön war es bei etwa 13 Grad. Da war Tee und Kuchen grad richtig.

Anschließend suchten wir unser Ziel für heute und fanden es in Hergot am Langstranda. Hier waren wir letzten Jahr schon einmal und wir hofften auf einen Platz in der ersten Reihe, obwohl es schon spät war. Auf dem Weg dorthin überholte Christian noch einen Niederländer und wir bekamen tatsächlich den letzten Platz in der ersten Reihe! Nur, weil ein „Dickschiff“ ihn freimachte weil der Platz ihnen zu eng war. Kein Problem für unseren kleinen Bussi. Wir waren mal wieder „der Rote unter den Weißen“.

Merle und ich rannten sofort an den Strand; im Regen. Aber das machte nichts. Wir erkundeten ihn von rechts nach links, bevor wir dann zu Abend aßen. Anschließend spielten wir noch lange Zeit mit Floki am Strand, ließen die Drohne fliegen, beobachten Schweinswale und Seehunde.

Wir bauten Wasserburgen, Staudämme, eine Linie von kleinen Burgen als Wasserstandsanzeiger (es war ablaufendes Wasser), Steinherzen und zu guter Letzt noch die runde Insel Atlantis in einem herzförmigen See.

Das arme Atlantis wird zwar bei der nächsten Flut untergehen. Aber das kennt es ja schon. (Spoiler: Es wird nicht untergehen und ist morgen noch da.) Wir genießen das Lichtspiel von Sonne, Wolken, schneebedeckten Bergen und der Haalogalandsbrua und wissen: auch morgen sind wir noch wohlbehalten hier. Haben wir ein Glück.

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