Feels like coming home oder auch „Ranolien aus Stahl“ (Perros-Guirec, Ploumanac´h)

Heute morgen wurde ich um 7:30 Uhr wach und Christian ist nicht da. Ein Blick nach draußen zeigte mir, dass er sich häuslich auf der alten Bunkeranlage mit Stativ und Kamera eingerichtet und die goldene Stunde ausgenutzt hat. Das Wetter war ein herrlich lauer Sonne-Wolken-Mix und anschließend konnte er sich bei heißem Tee und Dosenvollkornbrot aufwärmen.

Na wo ist denn Christian?

Dosenvollkornbrot? Ja richtig gelesen. Gestern war Sonntag, wir stehen an einem Leuchtturm am AdW und uns gehen die Vorräte aus. Wir milchen unseren Tee mit Bio-Soja-Milch, essen Dosenvollkornbrot und Dosenleberwurst und allerlei Reste. Obst und Süßigkeiten gingen gestern ebenfalls zu Neige. Heute musste ein Supermarkt her!

Guimiliau

Wir fuhren zeitig los und machten einen Stop in Guimiliau. Eher zufällig habe ich vorgestern Abend auf einem Plakat von „Enclos Paroissiaux“ gelesen, einem typisch bretonischen umfriedenten Pfarrhof mit Kalvarien. Guimiliau habe ich ebenfalls zufällig herausgesucht und eine Stunde später standen wir hinter der alten schönen Kirche am Friedhof.

Es sah nach nichts aus, wir kamen ja zum Hintereingang hinein und wir hofften, dass wenigstens die Kirche offen haben würde. Dann kamen wir um die Ecke und staunten Bauklötze. Dort standen Reisebusse und spuckten im halbstundentakt deutsche Kultururlauber aus, die eine interessante deutsche Führung über den Berg, den Pfarrhof und die Kirche bekamen. Der Ort selber hatte mehrere touristische Läden und wir wollten in der seit Jahren als „Laden mit dem besten Creperezept“ ausgezeichneten Creperie einkehren.

„Haben Sie geöffnet?“, fragte ich die zeitunglesende Frau und die Antwort war: „Nein, erst in einer Stunde.“ – ok, also wegen Reichtums geschlossen. Wir sowie einige andere Deutsche gingen traurig weiter.

Nach der Besichtigung der interessanten Kirche – wo wir uns wundern, dass sie mit so krummen Säulen überhaupt hält – fuhren wir weiter. Im nächsten größeren Ort fuhren wir tanken und einkaufen. Beides bitternötig.

Wir kommen an die Kassen. Es sind etwa 10 Kassen offen, an 9 steht etwa 1 Kunde davor, eine Kasse war leer. Als wir dort ankamen, schaute die Dame von ihrem Handy hoch und deutete auf das Schild „Max. 10 Teile“ und widmete sich wieder ihrem Handy. Wir mußten laut lachen und gingen eine Kasse weiter.

Gegen späten Mittag kamen wir an unserem Ziel an: „Der Cote de Granite Rose“. Wir checkten im 5-Sterne-Camping „le Ranolien“ ein, wo wir vor 2
Jahren bereits bei unserer ersten Nordfrankreichtour waren. Wir bekamen Stellplatz 23, da „unser“ Platz mit der Nummer 7 schon vergeben war.

Der Nachmittag war herrlich. 20 Grad und Sonnenschein. Wir besuchten alle Spielplätze und anschließend das Schwimmbad, wo wir die wärmsten Pools unseres Urlaubs erlebten: Innen und außen mindestens 28 Grad Wassertemperatur, selbst im Rutschbecken. Herrlichst!

Und ich holte mir noch meine dritte Abfuhr heute ab: Ich wollte Merle im Kindeclub ab 4 Jahren anmelden. Sie wird aber erst in 4 Wochen 4 Jahre alt. Das geht aber mal überhaupt nicht, da ist selbst in der Nebensaison (und mangels Kind ausgefallenem Kinderclub heute) keine Ausnahme möglich. Schmunzel. Wir kennen die französischen Gepflogenheiten mittlerweile, daher hat Christian anschließend Mler angemeldet und sich dabei verschrieben, so dass sie einen Monat älter ist. Die französische Tastatur hat eben so ihre Tücken.

Ein paar Grillwürste und Bierchen später fielen wir – und vor allem der Frühaufsteher Christian – in die Federn.

rosige Granitgrüße
eure Nicole

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