Gletscher und Strömungen

Wir verabschieden uns nach 10 tollen und erholsamen Tagen von unseren Freunden und verlassen Sjöbakken in Richtung Norden. Wir wollen die Touristenroute „Rv17“ bis Bodö fahren. Die Straße windet sich traumhaft entlang zwischen Berg und Meer und wir fahren mit mehreren kurzen Fähren über den ein oder anderen Fjord. Wir halten an einem Rastplatz – die im Übrigen hier alle fantastisch ausgebaut sind – namens Holand. Hier stehen schon ein paar Wohnwagen – aus Holland :-). Der Platz direkt am Fjord hat eine fantastische Aussicht auf den Gletscher Svartisen, dem niedrigsten Kontinentalgletscher der Welt. Im Glomfjord gibt es eine Treppe mit über 1100 Stufen, die zu ihm hinauf führen soll. Aber leider ist diese vor 2 Jahren durch einen Steinrutsch zerstört worden. Zwar wurde sie wieder aufgebaut, aber das Betreten geschieht nur auf eigene Gefahr und wird nicht empfohlen, da der „Stein-TÜV“ die Treppe noch nicht abgenommen hat und daher nicht klar ist, ob es und wann wieder zu einer Gerölllawine kommen kann.

Nach einer Nacht hier in Holand beschießen wir, stattdessen zu der Gletscherzunge Engendalsbreen hinauf zu wandern. Das Wetter ist fantastisch und wir haben noch eine Rechnung mit allen Gletschern dieser Welt offen, haben wir es doch damals 2009 nicht ganz bis zum Jostedalsbreen hinauf geschafft und mussten schlecht vorbereitet und halb verhungert aufgeben. Also nahmen wir diesmal gut ausgerüstet das kleine Boot zum Gletscher und wanderten die 3 km bis zum Ende des Gletschersees. Ab hier beginnt ein Aufstieg über den Teil des Gletschers, der bereits abgeschmolzen ist. Angeblich 1 km. Der Weg ist gut markiert aber recht steil und felsig. Wir gehen etwa 1 km, bevor es mit Merle in der Kraxe zu steil für uns wird. Nicole und Merle bleiben zurück und Christian macht sich allein auf den Weg nach oben. Nach einiger Zeit kommt er zurück. Zu schwierig ist der Weg für uns ungeübten Flachlandtiroler und dann auch noch allein. Wir geben auf. Steht es nun 2:0 für den Gletscher und wir beschließen, dass alle guten Dinge drei sind und wir nochmal nach Norwegen wiederkommen müssen :-).

Gut müde fahren wr noch etwas weiter und übernachten in Storvik an einem Rastplatz direkt an einem schönen Sandstrand. Am nächsten Tag steht der größte Mahlstrom der Welt, der Saltstraumen auf unserem Programm. Es handelt sich um eine Engstelle im Saltfjord von wenigen 100 Metern, durch die bei Ebbe und Flut das gesamte Wasser des Fjordes ein- und ausfließt. Wir schauen auf der Webseite nach, wann der Mahlstrom am stärksten sein wird und sind pünktlich zur Stelle. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel und wieder wird klar, wie viele Wunder es noch auf der Welt zu entdecken gibt. Das Wetter wird nun schlechter und wir knicken uns den Besuch von Bodö im strömenden Regen. Stattdessen machen wir ein paar Meter auf der E6 nach Norden und übernachten auf einem Campingplatz auf der Insel Hameröy – Lustigerweise direkt 2 Meter entfernt vom Hameröy-Straumen. Nicht so beeindruckend, aber doch spannend zu sehen, dass der „Fluss“ plötzlich in die andere Richtung fließt.

Ein Gedanke zu „Gletscher und Strömungen

  1. Woow, was für beeindruckende Bilder… super schön!

    Ich wünsch euch Dreien alles Gute und Gottes Segen auf eurem weiteren Weg.

    So langsam rückt meine/unsere (kleine) Motorrad-Pilgertour nach Slowenien auch mehr und mehr in den Fokus.

    Ganz liebe Grüße von den PS-Pilgern und ganz besonders von mir

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