Nach einer ruhigen Nacht in der ich geschlafen habe wie ein Stein beginnen wir den Tag mit einem guten und ausgiebigen Frühstück.
Das Zusammenpacken geht fix, wir füllen noch schnell unseren Wasservorrat auf, da wir die nächsten Tage wieder „wild“ Campen wollen.
Wir haben nur eine grobe Idee, wo wir lang möchten und was wir sehen möchten, und so haben wir uns für den heutigen Tag die Route Utivka – Hedal (Stabkirche) – Fagernes – Valdresflya Pass – Lom vorgenommen.
Stabkirchen scheint es für uns immer nur im Regen zu geben, und so ist es auch heute. Wir erreichen die Stabkirche in Hedal bei Regen… Na ja, kennen wir schon, die wirken auch gleich viel besser, wenn sie mit ein wenig Dramatik der Natur präsentiert werden. 😉 Es ist eine kleine Stabkriche, die aber durch besonders schöne Ornamente verziert ist. Leider ist die Kirche geschlossen, sodass eine Besichtigung von innen ausfallen muss.
Das Wetter ist echt grausig, es regnet (wie bereits erwähnt) und es weht ein kalter schneidender Wind. Wir sind daher froh, das wir nach der Besichtigung zurück in unser warmes trockenes WoMo können und vermissen in diesem Moment die Bikes so gar nicht… 🙂
Wir reisen weiter über eine landschaftlich sehr schöne Strecke und hoffen, den Valdresflya Pass fahren zu können. Viele Pässe sind zu dieser Jahreszeit noch geschlossen und wir informieren uns daher bei der Verkehrsinfo über den Zustand der Straßen. Es gibt in Norwegen eine zentrale Rufnummer (175), unter der man Auskunft bekommt. Hier erfahren wir, das der Pass nur nachts noch geschlossen wird und so unserem Vorhaben nichts im Wege steht.
Die Passstraße ist gut ausgebaut, langsam windet sich die Straße in die Höhe und führt uns in die Bergwelt. Mit zunehmender Höhe wird die Schneedichte immer höher, und schließlich sind wir umgeben von nichts als Schnee. Mitunter türmt sich das kalte Weiß über 3m hoch zu beiden Seiten der Straße und wir bekommen eine Vorstellung davon, wie es hier wohl im Winter aussehen muss.
Auf der Passhöhe zieht dichter Nebel auf, vermischt mit dem weiß der Straße ist plötzlich alles so hell und konturlos, das wir zeitweise die Orientierung verlieren und keine Ahnung haben in welche Richtung wir fahren oder was vor uns liegt. Eine irre Erfahrung und ich kann jetzt unter dem Begriff WhiteOut gut etwas vorstellen…
Kurz vor Lom machen wir noch einen Stop um uns über den weiteren Weg zu beraten. Wir wählen den Weg in Richtung Sognefjell, das wir morgen überqueren möchten. Da es schon nach 18 Uhr ist, ist der Pass bereits für die Nacht geschlossen und wir suchen uns einen Platz zum übernachten.
Wir finden einen traumhaften Platz direkt an einem Fluss mit Blick auf die verschneiten Berge des Jotunheimen, der Heimat der Eisriesen. Besser können wir den Tag nicht abschließen und so schlagen wir hier unser Nachtlager auf.
Apropos Nachtlager: wir merken deutlich, dass wir immer weiter in Richtung Norden kommen. Es ist jetzt gerade 22:00 Uhr und es ist noch so hell, das es auch noch gut für 19:00 Uhr durchgehen könnte…