Wir werden von der Sonne geweckt und es wartet ein wunderschöner Tag auf uns. Wir weiden uns noch einmal an den umwerfend schönen klippen von Downpatrick Head und fahren weiter.
Was jetzt noch kommt, hat diesem wunderschönen Flecken Erde im Vergleich standzuhalten. Unfair und gemein, aber menschlich.
Wir fahren weiter gen Norden und genießen eine tolle Klippenlandschaft. In Sligo gehen wir bei Aldi einkaufen und fahren mit dem Erlebnis weiter, noch nie so einen schlecht sortierten, stinkenden und üblen Aldi in unserem ganzen Leben gesehen zu haben.
Die Landschaft ändert sich und wir fahren an Bergen vorbei, die ich am ehesten als “Tafelberge aus dem Western in grün” bezeichnen würde. Wahnsinnig toll und im Schatten eines dieser Berge in Grange machen wir Mittagsrast auf dem Spielplatz.
Wir sagen Mayo goodbye und fahren nach Donegal – hört sich ein wenig an als ob der Name wir folgt zustande gekommen ist: “Chef, wie sollen wir das Land da oben im Norden nennen? – Mirdochegal”.
Nach der Passage durch eine flache Donegal-Bay erwarten uns wildere Berge, nicht zu vergleichen mit den niedlichen Tafelbergen ein paar Kilometer weiter südlich. Wir nehmen eine Passstraße durch die Berge in Richtung des berühmten Glenties, einer kleinen touristischen Bergstadt.
Von dort aus fahren wir weiter in Richtung Narin Beach / Portnoo. Hier verbringen wir den Nachmittag und den Abend direkt am Strand – erst zusammen mit einer unzähligen Horde anderer Touristen, später fast allein mit ein paar weiteren Wohnmobilen. Den kleinen Campingplatz nebenan scheinen die kostenfrei stehenden Mobile nicht zu stören – kaufen sie doch in dem kleinen Shop so wie wir Eis und Abendessen.
Der Strand selber ist unheimlich schön, weiß, weit, mit vorgelagerter Insel, die bei Ebbe erreichbar ist und sauber. Das Wasser ist flach und relativ “warm” (16 Grad) und Kleinkindgeeignet.
Auf die Frage, warum hier der Mob im Kettenhemd tobt, bekamen wir von einer Anwohnerin (die in Laufreichweite wohnt, aber “wegen des kleinen Enkels” mit dem Auto da war) die Antwort: So ein Wetter wie heute haben wir hier nur vier Mal im Jahr.
Wir fühlten uns gesegnet, so ein tolles Wetter an diesem tollen Ort genießen zu können. Allein der Umstand, dass es hier sehr voll war im direkten Vergleich zur Einsamkeit der letzten Nacht machte uns die Akklimatisation ein wenig schwer.
Frage: Vier Tage im Jahr schönes Wetter? Könntest du hier leben?