Der Tag beginnt wolkenverhangen mit Nieselregen. Wir können die Berge auf andere Seite des Fjordes nicht mehr sehen, so dick ist die „Suppe“.
Wir haben verschlafen und stehen gegen 9 Uhr auf. Da wir die Fähre um 10:30 Uhr von Svensby nach Breivik auf der anderen Fjordseite nehmen wollen, verzichten wir auf das Frühstück zuvor.

Wir rödeln alles ein, gehen mit dem Hund, lassen unseren Müll dort (schön, dass wir 2 Mülleimer haben, um zu sortieren und der Campingplatz nur unsortierten Müll in einer Tonne hat) und fahren zum Fähranleger. Die Folkestad fährt uns pünktlich vollelektrisch in 30 Minuten zu unserem Frühstück. Wir parken direkt am Fähranleger in Breivik. Da haben wir beim essen auch gleich etwas zu gucken.

Anschließend fahren wir die Straße fFV91 durch ein wohlmöglich schönes Tal. Wir sehen nicht viel, denn die Wolken hängen tief. Unser Weg führt uns in kuerzer Zeit nach Tromsdalen. Hier wollen wir den Fjellheisen nehmen. Das ist eine Seilbahn, die auf den Hausberg Storsteinen führt. Von dort wollten wir die Sherpatreppe mit ihren 1200 Stufen den 451 Meter hohen Berg wieder hinabsteigen.

Doch daraus wurde leider nichts. Der Parkplatz vor dem Lift war gesperrt. Es gab eine umständliche Regelung mit Bustransfer, die wir nicht auf Anhieb verstanden haben. Zudem war die Spitze des Berges in den Wolken. Wie viel, wussten wir nicht. Das waren zwei Gründe zu sagen: okay, das sparen wir uns heute leider.

Stattdessen fahren wir über die Brücke nach Tromsö und erfüllen Merle den Wunsch, in das Polaria-Museum zu gehen. Es ist ein Mitmachmuseum, das sich der Polarregion widmet. Es gibt eine Robbenshow, ein Kino, jede Menge Aquarien und allerhand wissenswertes, auch viele interaktive Spiele.

Wir schauten und die Robbenshow an (auf englisch „Mama ich versteh kein Wort“) und den Film über die Polarlichter (auch englisch „Mama, wie cool, ich möchte hier im Winter hin“), spazierten unter Robben hindurch und formten unsere eigenen Eisschollen.

Christian und Floki gingen derweil durch die Stadt zur Tromsöbrua. Die ikonische Hängebrücke verbindet die Insel Tromsöya mit dem Festland. Sie gingen bis zum höchsten Punkt und wieder zurück. Der Weg komplett bis zur Eismeerkathedrale war keine Option, da Floki auch dort nicht mit hinein darf.

Anschließend trafen wir uns wieder am Bus, aßen zusammen Kuchen und dann gingen Merle und ich nochmal in die Stadt ein wenig shoppen. Merle braucht noch ein Mitbringsel für ihre beste Freundin.

Das Einkaufserlebnis wurde ein wenig durch die ganzen Raubmöwen gestört, die hier und dort im Tiefflug ankamen, um ihre Jungen zu beschützen. Das schindet bei uns Touristen ganz schön Eindruck.

Natürlich besuchen wir auch die Dom zu Tromsö sowie den örtlichen Spielplatz hier.

Hier habe ich Merle im Schach geschlagen. Ich lerne aktuell Schach auf der App Duolingo und habe Merle mit dem Schäfermatt (Scolar´s Mate) ausgetrickst. Fand sie gar nicht so witzig wie ich.

Anschließend fahren wir über die Sandnessundbrua auf die Insel Kvalöya, die Walinsel. Der Ritt durch die Stadt Tromsö selber ist wie beim letzten Mal mit Google Maps furchtbar. Es geht quer durch die Stadt, den Berg hinauf und hinunter. Später dann, hinter der Brücke in Kvalöysletta gingen wir dann erstmal in Ruhe die Güter des täglichen Bedarfs einkaufen. Christian zuckt dabei zusammen, denn 500 Gramm Butter kosten hier schlappe 5,20 Euro (statt zuhause 1,70 Euro). Das ist schon krass.

Zum Übernachten fahren wir dann wieder auf eine andere Halbinsel durch den Rya-Tunnel. Diese hat soweit ich finden konnte keinen Namen, sondern ist einfach nur „Festland südöstlich von Kvalöya“. Hier stellten wir uns bei dem ehemaligen Fähranleger in Vikram direkt ans Meer mit Blick auf Tromsö.

Hier waren nur ein paar Fischer und wir. Fern wirkt der Trubel der Stadt. Wir machen uns ein paar Tortillas, Merle begutachtet den Fang der Fischer, ich gehe mit dem Hund und Christian lässt die Drohne fliegen. Die Sonne kommt zwischen den Wolken hervor. Ein schöner aber auch stressiger Tag geht zu Ende. Wir lieben die Natur und die Stille. Und die haben wir nun für heute gefunden.

Und während ich diese Zeilen schreibe, Merle den süddeutschen Fischer belagert „Mama, der Fisch war 86 cm lang!“ und Christian mit den Fischern redet, verliert Floki den Halt auf dem Steg und rutscht mit den Hinterbeinen ab und fast in die Tiefe. Christian kann ihn grad noch halten, aber der arme Taschenwolf hat sich dabei ein Knie leicht angeschrammt. Wahrscheinlich hatte er wieder Angst vor den Möwen.
„Faulheit ist die Kunst, sich zu entspannen, bevor man müde wird“ (Merle, Zitat von Familie Hauser von YouTube).