Wave-Gotik-Treffen 2016 in Leipzig

Am nächsten Tag kamen meine Eltern am Mittag in Leipzig an. Sie wollten mit mir, Merle, spontan das Wave-Gotik-Treffen besuchen. Das haben Sie auch schon in den letzten 10 Jahren so gemacht (ich erinnere mich noch dunkel an letztes Jahr in Mamis Bauch) und daher war es toll, das die Reiseroute einen Besuch möglich macht. Erst recht, weil es das 25. Jubiläumstreffen ist und wir alle dabei sein können.

Wir sind das erste mal mit dem Reisemobil in Leipzig und Mama und Papa wollen auf dem Gelände der Agra, auf dem ein Großteil des Festivals stattfindet, parken. Nur leider kommen sie ohne gültige Karte nicht auf den Platz. Ich bin zu klein und brauche noch keine Karte. Die Kartenausgabe ist erst ab 14 Uhr geöffnet. Also in die Schlange einreihen und warten. Fand ich öde. Als sie dann die Karten gekauft (jeweils plus schlappe 20 Euro Aufschlag – „Abendkasse“) haben brauchten sie noch Armbändchen. Ausgabe erst um 15 Uhr. Erwachsene sind voll kompliziert. Also ab in die Schlange und warten. wieder voll öde. Aber ich bekam ein Gläschen Brei, das gefiel mir und meine Laune stieg sofort um mindestens 20 Punkte oder sowas. Keine Ahnung was Punkte sind… 😀

Schließlich war es 4 Uhr als wir auf den Parkplatz kamen. „Sorry, das Campgelände ist schon voll, ihr müsst auf den normalen Parkplatz“, meinte dann ein Ordner zu den beiden. Ich weiß zwar nicht was das bedeutet, aber Mama und Papa waren brummelig. Aber sie zogen die Karte „Baby an Bord“ und durften versuchen, noch einen Platz zu bekommen.

Es war tatsächlich schon alles rappelvoll und wir parkten unseren Wagen in vierter Reihe. Passt alles! Bei Block D fanden wir die Mensa-Wagenburg und sagten hallo. Ich konnte dort in Ruhe auf dem Rasen umherkrabbeln, in die verschiedenen Wohnwagen hineinschauen und den Werkzeugkoffer ausräumen. Schmieröl ist gar nicht so lecker wie ich dachte! Wir verbrachten also einen sehr angenehmen Abend und eine „festivalcampingruhige“ Nacht. Ohne Helga!

Am nächsten morgen trafen wir uns mit unseren Freunden und meiner Tante Nadine, die mit dem Auto angereist sind. Sie brachten Mama und Papa seltsame schwarze Festivalkleidung mit, die ich noch nie vorher gesehen hatte. Den schönen warmen und sonnigen Tag verbrachten wir im Park (krabbeln und spielen und auf dem Rasen alles das entdecken, was ich garantiert nicht haben darf) und in der Stadt und bei einer Vorlesung von Mamas Lieblings-WGT-Autor Christian von Aster. Auch dort durfte ich zwischen den Stuhlreihen Unfug treiben.

Am Abend besuchten Papa und die anderen die Konzerte um den Headliner Project Pitchfork im Kohlrabizirkus zu sehen. Sie hatten Glück und kamen Stunden vor Beginn gerade noch hinein. Der Andrang war so groß, dass die Schlange von der Straßenbahn bis in die Halle reichte. Direkt hinter Papa wurde der Einlass geschlossen. Da hat Papi voll Glück gehabt! 🙂

Mama blieb mit mir im Auto. Bis hier konnten wir das tolle Konzert von Leaves´ Eyes aus dem heidnischen Dorf hören, zu dem ich dann wohl sanft eingeschlummert sein muss.

Am Samstag Mittag trafen sich alle schwarzen Mensaner zum Burgeressen im Killywillys. Ich musste in bunt mit und durfte dort krabbeln und so lange mit der Stehlampe spielen, bis Mama es bemerkte. Es wurde viel geflachst und gescherzt und es ist erstaunlich, wie viele Mensaner auf dem WGT regelmäßig zu Gast sind. Nach Mamas überschlägigen Berechnungen dürften es gemessen an der Gesamtbesucherzahl von 25.000 nur 6 Mensaner sein. Es waren deutlich mehr! Mein Fazit: Mensaner haben wohl einen überdurchschnittlich guten Musikgeschmack 🙂

Ich bekam anschließend im heidnischen Dorf ein Paar Ohrenschützer von Mama und Papa spendiert und im weiteren Verlauf des Festivals konnten ich so meine ersten Konzerte besuchen. Mein erstes Konzert außerhalb des Bauches war „Lord of the Lost“, nachdem mein letztes noch innerhalb des Bauches „Project Pitchfork“ war. Die abendlichen Konzerte habe ich allesamt leider verschlafen und damit Speznatz, die Krupps, Agonoize und andere verpasst.

Auch war es ziemlich kalt. Ich bekam daher immer meinen Ganzkörpergummianzug an, mit dem ich nicht so gut krabbeln kann. Aber so war mir immer schön warm, auch wenn dieses Pfingsten wohl das kälteste seit ich mich erinnern kann war…

Am Dienstag Mittag sind wir dann wieder abgereist. Papa sagt, die Abreise der Wohnmobile vom Campingplatz sah aus wie aus einem Endzeit- oder Zombiefilm. Alle sind fertiggerödelt, es herrscht eine „danach“-Stimmung und es geht nur langsam vorwärts. Aber schlussendlich haben wir es auf die Autobahn geschafft – habe ich mir sagen lassen, denn ich bin noch auf dem Zeltplatz in meinem Kindersitz eingeschlafen.

Ein Gedanke zu „Wave-Gotik-Treffen 2016 in Leipzig

  1. Huhu hab euren Blog gefunden!
    Jetzt kann ich mitlesen 😀 Echt toll das Ihr das so mitschreibt.

    Wir waren im Heidnischen Dorf und „Trollfest“ war doch sautoll.

    Schönen Tag und wir sehen uns!

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