Nach rund 10 Wochen unterwegs, 10.000 gefahrenen km und 10 bereisten Ländern können wir nach unserem kurzen Abstecher nach Deutschland einige Unterschiede feststellen. Beispiele? Gerne: Das einzige Land, in dem wir nicht im Café, nicht auf dem Campingplatz, nicht im Supermarkt und auch nicht auf dem WGT mit Kreditkarte zahlen konnten, war Deutschland. Wir konnten in allen anderen Ländern, und sei es noch so ein kleines Dörfchen, einen einzelnen Cappucchino für umgerechnet 90 Cent mit VISA bezahlen. Die WGT-Eintrittskarten für mehrere 100 Euro in Leipzig jedoch ausschließlich in bar. Ebenso die Einkäufe im Supermarkt, das Benzin an der Tankstelle – zahlbar max. mit der EC-Karte.
Gleiches gilt für öffentliches Internet. Es gab kein Café im Ausland, das nicht freies W-Lan angeboten hat. In Deutschland gibt es ganze Campingplätze ohne Internetanschluss.
Unsere Reise bietet uns somit auch die Möglichkeit einer einmaligen Außensicht auf unser Deutschland, von dem wir zumindest bisher immer angenommen hatten, dass es eines der fortschrittlichsten in Europa ist. Ist es sicher auch noch. Aber nicht mehr das führende. Tun wir genug, um das Fundament für unseren Wohlstand, den deutschen Innovationsgeist, die Ingenieurskunst und den Forschungssektor zu festigen? Ist es nicht zu kurzfristig gedacht, wenn der Staat u.a. den Konsum in Form von Prämien für den Autokauf ankurbelt, anstatt das Geld in den Ausbau und die Weiterentwicklung der Infrastruktur zu investieren? Jeder möge sich seine eigenen Gedanken dazu machen…
Der Reiseminister warnt: Achtung! Reisen gefährdet Ihre Vorurteile… 🙂