Tag 33: Hjelle (Strynvatnet) – Briksdalsbreen, Oldedalen
Ein herrlicher sonniger Morgen weckte uns am See. Wir genossen das Frühstück und fuhren weiter. In Stryn, einem Ferienort machten wir einen kurzen Versorgungsstopp, bevor es weiterging. Uns war bisher nicht aufgefallen, dass es hier so touristisch war. In Loem gibt es sogar eine Berggondel. Ich denke, das kommt auf die Liste für den nächsten Norwegenbesuch.
Als erstes machen wir einen Abstecher in das Tal des Lovavatnet. Dieses Tal liegt in einem herrlichen Wander- und Kanugebiet und wir machten tolle Fotos mit einem grandiosen Licht im hinteren Tal.
Anschließend fuhren wir wieder aus dem Tal hinaus in bogen in das Oldedalen ein. Hier hatten wir noch eine Rechnung mit dem Briksdalsbreen offen. Wir waren schon einmal hier und hatten es nicht bis zum Gletscher geschafft. Warum, wissen wir nicht mehr, ist aber auch egal.
Wir erinnern uns, dass am Eingang des Oldedalen in der Vergangenheit immer mehrere große Kreuzfahrtschiffe dümpelten und die Touristen busseweise an den Rand des Gletschers gekarrt wurden. Wir erinnern uns auch an ein riesiges Parkchaos am Ende des Tals.
Diesmal lag nur ein kleines Kreuzfahrtschiff vor Anker. Das erste zeichen von Massentourismus, das wir in diesem Coronajahr sehen. Die Straßen im Tal selber waren vergleichsweise leer. Wir sahen nur einen einzigen Bus. Ähnlich zu den trollstigen fand Christian es völlig leer, während ich hier meine erste Bebegnung mit Toutristengruppen aus Fernost in diesem Jahr hatte und es als voll empfand.
Wir bekamen problemlos einen Campingplatz am Beginn des Wanderwegs und suchten uns einen grandiosen Platz mit Aussicht auf dfen Gletscher. Okay, ich gebe zu es war wesentlich leerer als bisher.
Wir wanderten am Nachmittag die theoretischen 45 Minuten bis zum Gletscher. Wir kamen an riesigen Parkplätzen vorbei, auf denen nur eine handvoll Autos standen. Wir erinnerten uns, dass wir hier auf völlig unkonventionelle Weise überhaupt zu stehen gekommen sind damals. Unglaublich.
Aus den theoretischen 45 Minuten wurden 1 Stunde und 45 Minuten. Wir haben Urlaub und damit Zeit, Muße und ein neugieriges, pausenliebendes und immerhungriges Kind.
Auf den Bildern an der Fjellstuve ging der Gletscher bis an den Gletschersee. Ich weiß nicht, wie alt diese Bilder waren, aber der Gletscher hört in diesem Jahr deutlich weiter oben auf. Das macht der Freude aber keinen Abbruch. Gletscher 1 – wir jetzt auch 1!
Der Abstieg der leichten, rollstuhlgerechten Wanderung ging uns leicht von den Füßen. Anschließend genossen Merle und ich die tolle kleine Sauna und kühlten uns im Eiswasser des Gletscherbaches ab. Nach einem warmen Abendessen saßen wir noch am Lagerfeuer in der großen Hütte des Platzes und waren sehr dankbar, so viel Glück in diesem Urlaub zu haben – mit uns, dem Wetter, dem Land (in das Deutsche ab heute nicht mehr ohne Quarantäne einreisen dürfen), unserem tollen Kind und einfach allem.
Herzchen und Sternchen, Eure Nicole