aus Versehen Kellerwald

Ein schöner Morgen weckt uns in Bad Wildungen. Obwohl der Stellplatz direkt neben dem Bahnhof liegt, war die Nacht recht leise. 

Nachdem Christian mit Floki an der Wilde entlang spaziert ist und wir gefrühstückt haben, fahren wir los in einen Ortsteil, um die Bilsteinquelle und die Bilsteinklippen zu besuchen. Wir parken am Café Knusperhäuschen, aber leider hat dieses sowie die zweite Gastronomie mit Parkplatz hier Dienstags Ruhetag und einen Parkplatz an Zugang zum Wanderweg gibt es hier nicht. Wir rufen zwar beide Cafés an, um nachzufragen, ob wir trotz Verbotsschilder parken dürfen, aber niemand geht ran (tatsächlich rief das Waffelhäuschen später zurück, aber da waren wir schon eine Stunde entfernt). 

Daher gehe ich nur kurz zur Quelle, deren Wasser markant schmeckt. Floki mag den Brunnen nicht, denn er wird von einem Löwenkopf geziert, und dieser macht ihm Angst. Wir entschließen uns, weiterzufahren. Unser Ziel ist theoretisch die Gondelbahn in Willingen. Da gibt es zumindest ausreichend Parkplätze und der Hund darf auch mit auf den Berg. Doch manchmal kommt es anders, als man es plant. 

Unterwegs musste ich einmal austreten und gleichzeitig kamen wir am Gebäude des Naturparkzentrums Kellerwald vorbei. „Die haben sicher eine Toilette“, ruft Christian und fährt dort auf den Parkplatz. Eine Toilette haben sie, und auch jede Menge Broschüren über den Kellerwald. Auf meine Frag an den netten Mitarbeiter, wo im Sauerland wir hier genau wären, erntete ich nur Augenrollen, denn wir sind schließlich im Kellerwald. Davon erzählt er bestimmt noch seinen Enkeln. (Und tatsächlich hört Christian ihn später zu seinen Kollegen sagen: „Stellt euch vor, da war eine Frau, die wusste nicht wo sie ist“)

Also entscheiden wir uns kurzerhand, hier den  Urwaldpfad namens „Hagenstein Runde“ zu unternehmen (5 Kilometer, 160 Höhenmeter). Der nette Mitarbeiter empfiehlt uns, an der Eder entlang zum Aussichtspunkt Hagenstein hin zu gehen und dann über die Abkürzung über den Berg zurück („der andere Weg ist geteert und langweilig“). Das machen wir dann auch und es lohnt sich wirklich. Die Aussicht auf die Ederschleife ist fantastisch – zumal das erste Mal auf unserer Reise die Sonne so richtig durch die Wolken bricht.

Und auch der schmale Steig über den Berg lohnt sich. Da geht es rauf und runter durch den Wald. Spannend  wird es, da der Steig mit frischem Laub bedeckt ist und wir teilweise die Markierungen nur schwierig wiederfinden. Als wir einmal nicht weiter wussten, haben wir das Glück, dass uns eine Gruppe Kinder mit Begleiter entgegenkommen. 

Nach einer tollen Wanderung haben wir im Café am Besucherzentrum eine „Torte to go“ gekauft und uns lange draußen in die Sonne auf die leere Sonnenterrasse gesetzt. Schuhe aus. Herrlich. Floki hat auch eine Rindersehne verputzt und wir haben uns fast einen Sonnenbrand eingefangen. 

Anschließend sind wir planmäßig erneut umgeschwenkt und nach Winterberg in den Ortsteil Siedlinghausen gefahren. Hier stehen wir mit Bussi auf der Alm bei einem Bauern auf der frisch gemähten Wiese. Wir holen unsere Sessel hervor und sitzen einfach in Ruhe so lange, bis die Sonne hinter dem Berg untergeht. Floki buddelt hier und da nach einem Mäuschen und freut sich des Lebens, hier frei herumtollen zu können (das war im Naturschutzgebiet nicht erlaubt). 

Aber wenn die Sonne dann untergegangen ist, muss man auch flott sein, denn dann sind es hier nur 10 Grad. Und da sitzen wir lieber im Bus, haben die Heizung an und freuen uns, hier sein zu dürfen. 

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