Wir stehen heute zeitig auf, denn wir wollen weiter nach Schweden. Ich gehe eine kleine Runde mit dem Hund durch den Wald. Es ist noch immer herrlich ruhig hier, bis auf die Kühe um uns herum und ab und an einem Jogger ist hier niemand.
Wir wollten auf unserem Weg noch in die Schokoladenmanufaktur von Peter Beier in Gurre, doch dann haben wir gesehen, dass er fast nur Pralinen herstellt – und die mögen wir alle drei nicht so gerne. Aber wenn jemand, der dies liest, Pralinen mag, ist er hier sicher richtig.
Die Fährfahrt über den Öresund ist kurz und sonnig. Drei Schiffe die Stunde pendeln zwischen Helsingör und Helsingborg. Von dort aus fahren wir erstmal weiter nach Norden. Wir haben noch keinen richtigen Routenplan, wie es weiter gehen soll. Ich habe Ziele hier in der Umgebung auf der Karte wie z.B. den Store Mosse Nationalpark. Der fällt aber leider ins Wasser, denn von Süden her kommen Regen- und Gewitterwolken. Und im Regen im Moor möchten wir nicht spazieren gehen.
Wir fahren den dräuenden Wolken nordwärts davon und halten um Punkt 12 Uhr am Strandparkplatz in Karradal. Auch hier waren wir vor zwei Jahren bereits einmal. Mittlerweile ist hier jedoch Übernachten verboten. Macht nichts, wir wollen den Sonnenschein am Strand genießen. Beim letzten Besuch war der Strand bei schlechtem Wetter menschenleer, heute war er pickepackevoll mit schwedischen Sonnenanbetern und Familien mit kleinen und großen Kindern. Man sagte mir, dass Hunde am Strand nicht erlaubt sind und ich freue mich, dass ich Schwedisch Dank meiner Norwegischkenntnisse ein wenig verstehen kann.
Wir schließen uns daher einer schwedischen Familie mit Kind und Hund an, die zwar auch keine Ahnung haben, aber dann die unbeliebte Strandmitte als Refugium für Hundebesitzer ausmachen. Hier fließt ein kleiner Bach in das Meer und die trockenen Stellen sind nur Sandbänke. Aber das machte uns nichts. Wir haben auch hier viel Spaß. Merle und ich bauen sogar eine Burg aus Schlicksand.
Als die Regenwolken uns einzuholen drohen, nach etwa zwei Stunden, duschen wir uns ab und fahren weiter nach Norden – exakt in dem Moment, als der Regen beginnt. Unser nächster Stop ist ein Supermarkt in Kungsbacka, direkt neben einem Outletcenter (falls jemand Bedarf hat). Hier genieße ich die Sonne und kämme Floki die Wiesenreste aus dem Fell, während Christian sich mehrfach im riesigen ICA Supermarkt verläuft.
Als auch hier die ersten Tropfen fallen, fahren wir weiter gen Norden. Unsere Wetterstrategie geht auf. Wir fahren im Sonnenschein bei 26 Grad weiter, durch die Großstadt Göteborg im elendigen Berufsverkehr, und weiter bis an den Strand von Lökeberg (bei Kungälv). Hier gibt es einen kostenfreien Parkplatz direkt am Meer. Der Zugang am Platz ist schlickrig, doch das hält Merle nicht davon ab, auf den Steinen und im Wasser herumzutollen.
Christian und ich gehen noch eine Runde mit Floki zur kleinen Marina und dem Sandstrand nebenan. Hier ist auch volle Hütte. Alle Parkplätze belegt, Menschen liegen im Sand, auf der Wiese, auf den Stegen und auf den Felsen, spielen im Wasser und fahren mit ihren Booten. Merle hatte leider keine Lust mehr, mit ins Wasser zu kommen und ohne Alibikind wollte ich mich auch nicht unter die Familien mischen.
Stattdessen genießen wir einen schönen Abend am Wohnmobil mit grandioser Aussicht auf Felsen, Wasser und Schwedenhäuschen. Bis uns von Süden her hinterrücks die Regenwolken wieder eingeholt haben. In Regen und Gewitter essen wir gemeinsam unseren One-Pot „Nudeln mit Ketchup/Pesto“. Den Abend beschließen wir dann im Bus, bei angenehmen 21 Grad, Gesellschaftsspielen und guten Büchern. Die Aussicht bleibt traumhaft, die Sonne kommt nach dem Regen erst milchig, später voll hervor und wir genießen einen traumhaften Sonnenuntergang um 22:03 Uhr – diesmal auch mit Drohnenfotos.
