Atlanterhavetvei und Trollstigen

Heute wollten wir früh raus, haben aber verschlafen. Daher kommen wir etwas später als gedacht los. Weiter geht es in Richtung Molde.

Nach kurzer Zeit gelangen wir zur ersten Fährfahrt an der Nordküste von More og Romsdal von Halsa nach Kanestraum. Wir fahren mit der Korsfjord. Das Wetter hält sich relativ beständig trocken, obwohl heute viel Regen angekündigt war. Ab und an blitzt sogar die Sonne hervor.

Daher machen wir spontan einen Abstecher zum Atlanterhavetveien. Der Umweg lohnt sich und wir werden mit dem besten Wetter, das wir hier je hatten belohnt. Es bleibt trocken und es weht nur ein mäßiger Wind. Christian kann sogar seine Drohne steigen lassen.

Wir spazieren einmal um die kleine Touristeninsel und Merle bekommt wie immer ein Softeis. Christian wurde von den Verkäufern für einen Touristen aus Oslo gehalten aufgrund seines Akzentes. Das ist lustig. Dann kaufen wir noch rasch beim kleinen Coop in Vevang ein, unter anderem so typisch norwegische Dinge wie griechischen Joghurt, Tacos und Tortillas.

Dann geht es weiter in Richtung Molde. Vor der Stadt biegen wir dann, der E39 folgend, nach Süden ab. Das Panorama, in das wir nun hineinfahren ist fantastisch. Eine unüberwindbar scheinende, majestätischen Bergwelt, die schier endlos scheint.

Die Fahrt führt bis dorthin durch ein paar Tunnel unter dem Meeresspiegel, über ein paar Brücken von Insel zu Insel und dann landen wir vor der nächsten Fähre von Sölsnes nach Aafarnes. Die Überfahrt geht leise elektrisch über die spiegelglatte See mit der Rödvenfjord.

Anschließend fahren wir bis Aandalsnes. Eigentlich hatten wir vor, hier bei angenehmen 20 Grad am Bahnhof direkt in Innenstadtnähe zu parken und lecker Thai essen zu gehen, aber irgendwie behagte uns der Platz erneut nicht. Wie beim letzten mal fahren wir auch dieses Mal noch weiter. Es fühlt sich richtiger an.

Also fahren wir die Trollstigen hinauf. Die Landschaft sowie die Kehren sind immer wieder unglaublich schön. Ich bin froh, dass ich nicht fahren muss. Und wir sehen auch viele Fahrzeuglenker, die aussehen, als ob sie auch froh wären, woanders im Flachland fahren zu können. Gut, dass wir sozusagen schon in der Nachsaison sind und es „nicht mehr so voll“ ist.

Nicht mehr so voll bedeutet, dass der Parkplatz oben rappelvoll mit Touristen ist. Auch die Spazierwege sind voll mit Menschen, die sich in allen möglichen und unmöglichen Posen fotografieren, von ungezogenen Hunden und vielen Menschen, die viele Fotos machen, die sich später niemand mehr als einmal ansehen wird.

Und natürlich wie „immer“ hier sind die Toiletten so unfassbar schmutzig. Menschen, vielleicht aus anderen Kulturkreisen, hocken hier regelmäßig mit ihren Schuhen auf der Toilettenbrille. Es ist für mich nach wie vor unvorstellbar, warum man so etwas tun sollte. Ich als guter Pfadfinder mache jedes Mal ein Klöchen so sauber, dass es wieder europäisch sitzend genutzt werden kann.

Es ist so kalt und windig hier, dass ich sogar mit Jacke und Halstuch zittere wie Espenlaub. Wir reihen uns ein, knipsen ein paar Fotos und wollen fix wieder weg. Merle kauft sich noch ein paar dicke Wollsocken im Laden hier, denn sie watete zwei Mal mit den Füßen hier im Bergbach (natürlich nur im T-Shirt). Dann fahren fix weiter bis zum Gudbrandsjuvet Campingplatz, direkt an dem gleichnamigen schönen Wasserfall.

Hier machen wir Station und erhalten den letzten freien Platz mit Aussicht, gehen spazieren, können warm duschen, lecker essen und den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Wir waren vor 5 Jahren schon einmal hier und seitdem hat sich viel getan. Die Damenduschen wurden renoviert, die Plätze parzelliert und mit Strom versorgt und der Preis deutlich angehoben. Aber immer noch ein schönes kleines Juwel, zu dem wir gerne zurückkehren.

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