Auf nach Lappland (7)

Der Morgen startet bedeckt und ohne Regen. Juhu! Die Schlechtwetterfront ist durchgezogen. 

Christian und Floki kamen von ihrer Morgenrunde sehr sehr schnell wieder. Aber warum? Es regnet doch gar nicht. – Dafür wurden die beiden von den Mücken “fast aufgefressen”. Alles fliegende Getier hier , so sagt er, kommt direkt aus der Hölle, um einen zu beißen oder zu stechen. 

  

Daher fahren wir nach dem Frühstücken fix weiter nach Norden. Und das sehr lange. Von Docksta, vorbei an dem Nationalpark Skuleberget, den wir gerne besucht hätten, wenn nicht alles wie nach einer Sintflut aussehen würde, über Umeaa, Skellefteaa, mit einem Einkauf in Piteaa bis nach Luleaa.

Unser nächster Halt für heute ist Lulviken. Hier gibt es einen schönen Strand mit Blick auf Luleaa und die hier im Sommer vor Anker liegenden Eisbrecher. Eigentlich sind es zwei Strände, einer ganz normal und ein “Nackedeistrand”. 

Wir verbringen einen schönen Abend, die Sonne kommt sogar raus und Merle und Floki besuchen die Ostsee mit ihren Füßen. Mit uns stand hier nur noch eine weitere deutsche Familie mit Kind und Hund. Allerdings unfreiwillig, weil ihr Wagen nicht mehr anspringt und hier im Ort eine Werkstatt ist, die sich darum kümmert.

Am nächsten Morgen gibt es einen Sonne-Wolken-Mix und es ist windstill. 

Schön für Merle, sie konnte den ganzen Vormittag mit dem kleinen Jungen am Nackedeistrand im Wasser spielen. Angemessen unbekleidet natürlich. Die Hunde spielten leider nur kurz zusammen, dem anderen Hund war unser Floki etwas zu groß. Da das Wetter richtig schön wurde, bauten wir noch eine Sandburg und blieben etwas länger als gedacht an diesem schönen Ort. 

Erst am Nachmittag fuhren wir weiter. Diesmal ging es ins Inland. Wir sagen auf Wiedersehen zur Ostsee und biegen ins Nichts ab. Etwa 50 km weiter im Ort Överkalix gehen wir sicherheitshalber nochmal einkaufen. Dann kommt wieder 50 km lang nichts. Wir überqueren den “Polarsirkelen” und halten für eine Teepause am See Lansjärv an. Järv ist Sami und bedeutet See. 

Als wir an dem herrlichen Sandstand ankamen, machten die Einheimischen Musik am Strand. Das war traumhaft. Einer erzählte mir, dass sie das bei schönem Wetter oft einfach so machen. Er erzählte auch, dass es hier viele steinzeitliche Funde gibt, die alle im Keller des Museums in Stockholm in Kisten lagern. Hier gibt es daher für die Touristen nicht viel zu entdecken außer schöner Natur und einigen Wasserfällen. Der Laden in dem 56 Einwohner zählenden Ort ist nur geöffnet, weil die Leute dort freiwillig arbeiten. 

Nachdem das fest vorbei war, waren wir am Strand fast alleine. Es gab nur noch “die Katzenlady”, so nannten wir die Deutsche mit zwei Freiängerkatzen. Floki fand die beiden extrem interessant. Und die beiden unser Wohnmobil und Flokis Futter. Das gab hier und da mal ein wenig Theater. Eigentlich wollten wir ja nur eine “Fika”, eine Teepause machen, aber es war so schön hier, dass wir den ganzen Tag blieben.  

Die Einheimischen hatten ein Lagerfeuer entzündet und ich hatte etwa 6 Stunden meine Freude daran, es am Brennen zu halten. Es gab einen großen Stoß Birkenholz (was anderes wächst hier oben auch nicht) und wir saßen am Feuer und blieben so von dem Getier etwas verschont. Floki und Merle waren im See schwimmen. Es war ein wunderschöner See mit rotem Sandstrand.

Christian kochte für uns ein lecker Curry mit Reis, was wir unter den neidischen Blicken der anderen am Lagerfeuer mit Aussicht gegessen haben. Anschließend gönnten wir uns ein Bierchen am Feuer, bevor wir ins Bett fielen.

Bis zum Abend hin füllte sich der gesamte Parkplatz mit 10 Wohnmobilen. Volle Hütte. Dazu kamen mehrere Einheimische mit Kindern so gegen 23 Uhr, die im See baden gingen und dann wieder nach hause fuhren. Das machen die Skandinavier sehr oft, egal wo wir hinkommen. Handtuch ins Auto, zum See, kurz rein, wieder raus und nach Hause. 

Um 23 Uhr war es noch fast taghell. Um 23:30 soll der Sonnenuntergang sein und um 1 Uhr soll die Sonne hier schon wieder aufgehen. Und das Mitte Juli!

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben