Am Freitag Morgen ist Markt in Fort Mahon Plage. Das bedeutet, dass die Hauptstraße des Ortes aus einem kilometerlangen Markt besteht. Und das bedeutet Massen von Menschen, die sogar mit Bussen hierher kommen. Wir tun uns das an, „weil man das mal mitgemacht haben muss, wenn wir schonmal hier sind“. Wir werden auch fündig und kaufen für Floki zwei leckere Ziegenfüße, für Merle eine Auswahl vom Süßigkeitenstand und für mich handgemachte Seifen (vom Esel, von der Ziege und wenn ich das richtig verstanden habe aus Schnecken). Christian bekommt nichts, er bekommt, dass wir anschließend schnell wieder zum Bus gehen. Merle möchte eigentlich gerne noch auf das Riesenrad, aber die Touristenschlange davor war so voll, dass wir uns das klemmen.
Wir fahren weiter, kaufen einen Supermarkt halb leer und fahren dann nach Berck Plage zum 5-Sterne Campingplatz Belle Dune. Solltet ihr jemals hierhin kommen, empfehlen wir Parzelle 33, die finden wir am besten. Wir haben die gegenüber. Hier hatten wir für das erste Ferienwochenende der Franzosen 3 Tage reserviert, da wir nicht abschätzen können, wie voll die Küste werden wird.
Der Campingplatz hat alles, was man sich wünscht (und noch mehr darüber hinaus). Und wir verbringen drei Tage (davon den ersten im Nebensaisontarif für 60 Euro und die letzten beiden im Hauptsaisontarif für schlappe 90! Euro) mit gemeinem Campingplatzurlaub.
Das bedeutet:
- am morgen lassen wir den Hund am Strand toben (klasse Tipp für Hundebesitzer: endlich ein Strand, an dem Hund auch ohne Leine erlaubt sind!)
- dann holen wir Baguettes und frühstücken
- dann geht´s ab ins Freibad (Spaßbad mit vielen Rutschen)
- dann gibt´s nachmittags eine Siesta
- dann geht´s zum Strand zum baden und spazieren gehen (es gibt in der Nähe auch einen Nackedeistrand, falls ihr mal euer Badezeug vergesst)
- dann wird abends gegrillt
- anschließend gibt´s noch ein alkoholfreies Bier mit Grenadinesirup und dann geht´s ins Bett
Und das jeden Tag.
Etwas Abwechslung gibt es an den ersten zwei Abenden, an denen wir gleich aus zwei Richtungen abends beschallt werden, denn während an der Bar Karaokeabend ist, legt in der Strandbar ein DJ auf. Und am nächsten Abend ist Partyabend in der Bar und in der Strandbar spielt eine Liveband. An den Nachmittagen gibt es im Pool Kinderbespaßung und Aquadance, was Merle zum Zugucken animiert. Am Sonntag gab es einen fliegenden Markt auf dem Platz. Ja, das war es auch schon an „Abwechslung“.
An einem Tag verliert Merle ihren Jeton für das Sanitärhäuschen. Gott sei Dank hat ihn am nächsten Tag der Finder abgegeben. Merle hat schon geweint, da sie das Pfand (15 Euro) hätte vom Taschengelz zahlen sollen. Aber am nächsten Tag vergisst sie ihr Glitzerduschgel und das taucht nicht wieder auf.
Christian trifft bei den Morgenspaziergängen mit dem Hund am Strand drei mal hintereinander eine pensionierte Englischlehrerin. Sie erzählt ihm, dass ihrer Meinung nach viele Franzosen kein Englisch können weil a) das Niveau des Bildungssystems in den letzten Jahrzehnten weit herunter gefahren wurde und b) mit dem Selbstverständnis vieler Franzosen. Sie freut sich, wenn wir nochmal wiederkommen. Christian weiß er ja, dass er sie im Sommer jeden Tag um 7:45 hier am Strand mit ihrem Hund Max treffen kann.
Das erholte Fazit nach 3 Tagen:
- Nun haben wir schonmal eine erste Erklärung, warum auch in der Tourismusbranche kaum jemand eine andere Sprache als Französisch spricht.
- Der Strand hier ist super für Hundebesitzer
- aus dem „Animationsalter“ sind wir offenbar raus. Er darf ruhig etwas tranquiler sein
- egal was wir Merle bieten, alles ist doof. Scheint nicht am Angebot zu liegen, sondern eher am Alter. Gibt es mit 7 Jahren schon so etwas wie eine Vorpubertät?