Tag 23: Gjaröy
Die Sonne erwartete uns zu einem herrlichen Tag auf der Insel. Nach einem gemütlichen Frühstück konnte Fritjof es kaum erwarten, uns seine Insel zu zeigen.
In seinem Auto fuhr er mit uns die einzige Straße rauf und runter, zeigte uns die weißesten Korallen-Sandstrände, nannte zu jedem Haus die Bewohner (inklusive Verwandschaftsgrad), erzählte was die Bauern machen, wo das diesjährige Pfadfindercamp stattfinden wird, wo das Sommercafé ist, die Schule, das ehemalige Rathaus, die Kirche, die Wanderpfade, die besten Pfade zum Pfifferlingesammeln (wovor er aber wegen der Nachwirkungen von Tschernobyl warnte), zum Blaubeerpflücken und fuhr mit uns anschließend zum Dorfladen, wo wir zusammen ein Eis aßen.
Am Mittag dann gingen wir gemeinsam zum Hafen, wo er zwei Boote liegen hatte, um zu angeln. Merle wurde mit Anglerhose und Rettungsweste ausgestattet und wir mit Ganzkörper-Rettungswesten-Fischeranzügen. Megapraktisch und mit T-Shirt ausreichend warm bei draußen etwa 13 Grad und strahlendem Sonnenschein.
Fritjof erklärte uns viel über die Natur, dass die Wolken gutes Wetter vorhersagten, dass diese und jene Vögel Fischschwärme anzeigten und im Hintergrund thronte über allem der Svartisengletscher. Der Angelausflug im Archipel um Gjeröy war fast unrwirklich, so schön war es – und mit „Fischgarantie“. Und Kunst gab es auch noch gratis: Jemand hatte auf einem kleinen Holm, einem Felsen im Meer, eine Toilette und eine Badewanne installiert.
Merle bekam eine kleine Kinderangel und versuchte ihr Glück. Schon beim zweiten Versuch hatte sie einen Dorsch an der Angel, der aber kurz vor Schluss doch noch entkam. Später hatte sie dann noch eine kleine Scholle dran, die leider auch entkam. Danach war Merle kalt und sie blieb lieber in der Kajüte und genoss die Fahrt (und unser Lunchpaket).
Ich bekam eine Angel mit vier Haken. An jedem Haken war ein Wollfaden gebunden, der ein kurzes loses Ende hatte: weiß, schwarz, rosa und rot. Ich versuchte es ein paar Mal und hatte dann tatsächlich an dem schwarzen Faden einen großen Dorsch.
Dann war Christian an der Reihe. Im Handumdrehen hatte einen Dorsch (auf schwarz) und zufällig beim Hochkurbeln dann auch noch einen Pollock (ebenfalls auf schwarz).
Fritjof zeigte uns anschließend, wie der Fisch ausgenommen wird und fuhr dann mit uns zurück in den Hafen. Wir trafen uns dann in der Holzhütte, zündeten ein Lagerfeuer an und Fritjof briet den Fisch (mit Mehl, Pfeffer und Salz) in viel! Butter. Dazu gab es Schmorzwiebeln und selbstgeräucherten Speck. – Und wieder teilten wir ganz biblisch Brot und Fisch gemeinsam.
Für Merle gab es wieder ein Wartewürstchen und viel über dem Lagerfeuer geröstetes Brot. Sie war ab 18:30 schon völlig übermüdet, so dass sie diesmal schon gegen 21:30 Uhr einschlief…
Fritjof aus seinem Leben, von seiner Tätigkeit als Diakon, als Elder bei den Pfadfindern und wie er zu seinem Glauben gekommen ist. Wir teilen unsere spirituellen Erlebnisse, unsere Reisen und unsere Einsichten, unsere erlebten Wunder und freuten uns, hier gemeinsam den Abend verbringen zu dürfen.
DANKE!