Unser Urlaub 2019 ist heute gestartet. Mit 1,5 Wochen Verzögerung sind wir heute Nachmittag gen Süden gestartet. Frei hatten wir schon seit Christi Himmelfahrt, jedoch ließen uns private Dinge bis gestern nicht ruhen.
Gestern haben wir begonnen, unseren Bus fahrtauglich zu machen, haben den Wassertank gereinigt, eingekauft und die Funktionen von Herd, Toilette etc. gecheckt. Letzte Woche hat unser Bus sogar noch ein Upgrade erfahren – wir haben eine Solarzelle aufs Dach schrauben lassen. Dazu haben wir alle Kühlrippen tauschen lassen, denn für den Norden reichte es noch, aber für den Süden hätte es ganz schön warm unter der Motorhaube werden können.
Heute haben wir denn die Wohnung flott gemacht, Pflanzen in Pflege gegeben, Schlüssel- und Briefkastengewalt abgegeben, den Kühlschrank leergegessen und abgetaut sowie die letzte trockene Wäsche von der Leine genommen. Klamotten für 6 Tage pro Person in den Bus, alles was die Küche her gibt, die Badartikel, Medikamente und Homöopathie für den Notfall und und und.
Dann sind wir losgefahren, nur um nach einigen Kilometern 6 fehlende Teile zu bemerken und nochmal heim zu fahren: mein Hemd, den Messerschleifer, mein Muttertagsgeschenk, Merles Faharrdhelm, unser heliliger Christophorus sowie meine Sonnenbrille. Anschließend ging es aber wirklich los. Und wir fuhren nicht zurück, als wir bemerkten, dass wir Christians Käppi sowie unsere große Europakarte vergessen haben, auf der wir alle unsere Routen aufgezeichnet hatten. Irgendwas vergisst man immer.
Heute ging es für zwei Stunden auf die Autobahn bis nach Inden. Noch nie gehört, liegt der Ort kurz vor Aachen und – wie wir jetzt wissen – direkt am Kraftwerk Weisweiler. Wir übernachteten auf dem Parkplatz eines Hotelsguts, keine 15 Minuten Fußweg vom Aussichtsturm „Indenmann“ entfernt. Natürlich schlenderten wir die Halde und den Aussuchtsturm hinauf und ergatterten einen tollen Blick auf ein ehemaliges Braunkohlefördergebiet, das gerade verfüllt wird.
Wir fühlten uns gleich heimisch, denn es gibt hier viele Parallelen zum Ruhrgebiet. Zudem gab es auf der Halde einen riesigen Spielplatz für Jung und Alt, auf dem wir mit Merle noch bis halb acht abends blieben. Nach einem schönen Abendessen im Hotelrestaurant und einem roten Sonnenuntergang fielen wir müde und glücklich in unsere Betten.
Wir sind gespannt, was die nächsten Tage bringen werden. Enes ist schon jetzt klar: eine fast vierjährige hat andere Ansprüche als ein kleineres Kind. Nicht nur dass sie bei der Bus-Pack-Aktion das erste Mal aufgeregt irgendwelche Übersprungshandlungen gemacht hat, kam auch nach etwa 5 Minuten Autobahnfahrt das erste mal: „Wann sind wir da? Mir ist langweilig.“ Geschlafen hat sie leider nicht mehr – das hatte sie schon am MIttag bei der Fahrt zur Tankstelle (Reifendruck, Diesel und Gas).
Dennoch hat sie die zwei Stunden Fahrtzeit sehr gut überstanden ohne großes Geheule, Genöle oder Gemeckere. Kinder in dem Alter sind auch eine halbe Stunden glüklich beschäftigt mit ihrem Fuß.
Soweit für heute
Eure Nicole