An diesem schönen Montag Morgen, Tag 67 unserer Reise, wachen wir um etwa 9 Uhr Ortszeit in den Dünen Frankreichs auf – das entspricht 8 Uhr britischer Zeit und war daher zu erwarten.
Christian und Merle gehen zu Fuß los, um in Belgien Brot zu kaufen – der Markt ist direkt auf der anderen Straßenseite. Leider gab es kein Vollkornbrot, so dass wir auf akzeptable dunkle französische Baguettes ausgewichen sind.
Nach einem Vormittag von Merle und mir auf dem Spielplatz – Christian machte schon mal den Wagen “startklar” – war Merle leider so müde, dass der Strandbesuch ausfallen musste.
Wir beschlossen daher kurzerhand, bei dem schönen Wetter nicht in die Ardennen zu fahren, sondern rauf nach Domburg. Dort waren wir Ostern schon einmal auf einem Minicampingplatz. Damals hatte sich Merle ihr Bein auf dem Trampolin gebrochen.
Also klemmen wir uns um 13 Uhr auf die Autobahn und umfahren die 60 km Küstenlinie von Belgien. Die ganze belgische Küste ist mit Apartmentblocks und Hochhäusern bebaut – fast wie ein zweiter Atlantikwall. Das möchten wir gerne verpassen. Durch Belgien sind wir irgendwie im Nullkommanichts hindurch gehuscht.
Bereits in den Niederlanden angekommen fahren wir durch den kostenpflichtigen Tunnel unter der Westerschelde hindurch und landen im wie gewohnt sonnigen Zeeland. Als wir in Richtung Domburg kommen konnten wir unseren Augen nicht trauen.
Die Innenstadt war so voller Menschen, dass selbst die Fahrräder schon zwei Kilometer vor der Stadt abgestellt werden mussten. Und wir mussten mitten durch das Getümmel. Wobei – doch nicht, denn das Stadtzentrum war wegen des Montags-Marktes komplett abgeriegelt.
Wir fuhren zusammen mit jeder Menge anderer Touristen durch die schmalen Umleitungssträßchen und uns waren zwei Sachen sofort klar: a) hier müssen wir heute nicht in die Stadt und b) es könnte schwerer werden, einen Stellplatz zu finden als gedacht.
Wir kommen am Minicamping an und lesen das Schild: Voll! (wie auch schon das Internet behauptet hatte). Auch mit Klingeln und gut zureden haben wir keinen Platz bekommen. Am Campingplatz nebenan war es nicht besser. Dort hätten wir für 20 Euro von 20 Uhr bis 8 Uhr morgens parken dürfen. Das war uns Langschläfern etwas zu knapp.
Strand Domburg – Westkapelle mit “befahrbarem Deich”
Wir fuhren daher erstmal hinter den Deich und machten es uns auf dem Strand bequem. Christian rief bei dem kleinen Hofladen an, den wir Ostern zufällig empfohlen bekommen haben und wo es eine gute Auswahl an selbst hergestellten Produkten und einen Minicampingplatz gab.
Die Frau war sehr freundlich und legte uns schon mal 4 Buletten aus der Tiefkühlung heraus. Sie sagte, wir sollten vorbeikommen und gemeinsam finden wir schon eine Lösung.
Zufrieden blieben wir den nachmittag am Strand, bauten Burgen und genossen Sonnenschein, Sandstrand* und Wellen (*gilt nicht für Christian).
Domburg Strand – rappelvoll auch hier mitten im Nichts
Wir fuhren am frühen Abend weiter zu dem kleinen Hofladen in Aagtekerke. Dort kauften wir die für uns zurückgelegten Burger und feierten ein Grillfest – auf unser Glück, zufällig den letzten Platz ergattern zu haben!
Die Dame des Hauses erklärte uns, dass Minicampings in Holland bis zu einer bestimmten Anzahl an Gästen lizensiert werden und keinen einzigen mehr aufnehmen dürfen, weil sie ansonsten ihre Lizenz verlieren könnten. Daher sind die Platzbetreiber – in der Regel kleine Bauernhöfe – darauf sehr bedacht, selbst wenn sie noch Kapazität und Anfragen in rauhen Mengen haben.
die Franzosen nennen diese Weckerart ganz elegant auch “Le chant des Oiseaux”
Satt und frisch geduscht verbrachten wir einen schönen Abend mit einem Sixpack “Kriek” – belgischem Kirschbier – und genossen den Sonnenuntergang zwischen Gras-Silo und Heckenbepflanzung.
Frage des Tages: Tust du gerade das, was du liebst, mit denen, die du liebst?
Frage 2 des Tages: Wie kann man Sandstrand nicht mögen?