Der Tag Nummer 52 startet so schön wie es der Abend zuvor erwarten ließ. Im strahlenden Sonnenschein genießen wir den campingeigenen Spielplatz, eine warme Dusche (gegen Aufpreis, was für eine Unsitte!) und singen Merle ein Happy-Birthday-Ständchen.
Anschließend fahren wir den Wild Atlantic Way bis zur berühmten Ausgrabungsstätte Ceide Fields, wo es neben alten Steinen zu bestaunen auch eine große Auswahl an Kaffee und Kuchen gibt. Hier bekommt Merle ihr großes Stück Geburtstagsschokoladenkuchen (S´ladenkuch´n) mit Kerze. Glücklich fahren wir anschließend weiter zum Downpatrick Head.
Downpatrick Head – gefährliche Klippen
Eigentlich wollten wir nach Ballycastle auf den Spielplatz, doch dieser ist so neu, dass er noch nicht in Betrieb ist. Schade, wird sicher mal ein ganz toller Spielplatz werden.
Am Downpatrick Head schlagen wir schonmal auf dem Aussichtspunkt-Parkplatz Wurzeln. Ok, wir mussten zweimal umparken, bis wir a) nicht mehr Schlagseite im Wind und b) nicht zu nah am Eingang (denn Iren fahren jeden Meter mit dem Auto) standen, aber dann schlugen wir endlich Wurzeln.
Downpatrick Head – hier macht auch der Bauer von nebenan mal eine Pause am Teewagen
Wir machten einen Familienausflug zum Viewpoint mit Blick auf Dun Briste, dem Felsen, um den sich zahllose Geschichten ranken. Christian sucht schon mal Fotopunkte für heute Abend, während ich mit Merle jedes Schafs-A-A einzeln begutachte.
Downpatrick Head – das „Festland“ ist ganz schön unterhöhlt
Es ist erstaunlich, was es hier an Naturgewalt zu sehen gibt. Ein ganzer Teil des „Festlandes“ ist komplett vom Meer unterhöhlt, man sieht Ein- und Austrittsloch sowie zwei umgitterte Felseinbrüche, die Einblick in die dutzende Meter tiefe Schlucht geben.
Es gibt theoretisch einen richtig tollen Fotopunkt auf Meeresniveau. Dazu müßte man bei Ebbe und ruhiger See um die Felsnasen laufen und rechtzeitig wieder zurück sein. Der Mann im Imbiss- und Teewagen erklärte uns, dass man da schon genau wissen muss, was man tut. Und dass zudem heute weder Ebbe noch ruhige See sind.
Downpatrick Head – einer der schönsten und einsamsten Aussichten unserer Reise
Nach dem Tee spazieren wir dann zum nahegelegenen Felsenstrand hinab. Der Stein splittert hier in den Gezeiten viereckig und wir wollen heute Abend mal nachschlagen, warum das so ist. Wir tippen auf eine viereckige Kristallstruktur des Gesteins.
Downpatrick Head – kleine Wanderung an den Steinstrand
Nach Merles gewünschtem Lieblingsessen „Nunus mit Ketchup“ sehen wir einen bezaubernden (und manch einer würde sagen: schrecklich kitschigen) Sonnenuntergang, der diesen wunderschönen Tag beschließt.
Downpatrick Head – furchtbar schöner Sonnenuntergang
Frage des Tages: Es gibt Menschen, die schauen uns im Wagen an, als ob sie noch nie Menschen im Wohnmobil gesehen haben. Sollen wir ein Schild anbringen „bitte nicht füttern“?