Krka – Nin

Nahe Split fanden wir einen Riesencampingplatz mit über 1000 Stellplätzen. Frisch renoviert konnten wir nur zwischen wenigen Plätzen wählen, da der Rest noch geschlossen war. Terrassenförmig waren die Plätze direkt am Meer angelegt und es gab sogar ein Restaurant mit Indoorspielemöglichkeiten für Merle. Ok, von der Pizza bekamen wir Bauchweh, aber dafür war dann die Nacht als Entschuldigung kostenfrei.

Weiter ging es in Richtung Nationalpark Krka. Wir kommen um 2 Uhr dort am Eingang an und finden jede Menge freundliche und mehrsprachige Ansprechpartner des Parks. Er habe von 8 bis 18 Uhr geöffnet und klar wären wir da in den verbleibenden 4 Stunden locker durch. Wir wollen nicht hetzen und fragen nach einem ruhigen nicht zu touristischen Örtchen in der Nähe: Skradin soll es sein. Die Stadt, von der Bill Gates gesagt haben soll, dass es die schönste auf der Welt sei. Ok, fahren wir dort hin und campen direkt gegenüber der Stadt auf einem winzigen Fleckchen Campingplatz, das sich als besser ausgestattet erweist als es auf den ersten Anschein wirkte. Inbesondere der Besitzer des Platzes trägt zu der tollen Atmosphäre bei, die der Platz verströmt. Sehr herzlich und offen vermittelt er uns das Gefühl hier wirklich willkommen zu sein.

Zur Stadt waren es nur wenigen Minuten zu Fuß. Ein hübsches kleines Dörfchen, renovierte Häuser wechseln sich mit abbruchreifen Restdomizilen ab. Eisdielen und Restaurants haben schon geöffnet und es gibt nicht allzuviele Touristen. Wir verbringen einen schönen Nachmittag in der Stadt, ich besuche noch den Friseur, um ein wenig Farbe ins Haar zurück zu holen, und anschließend gehen wir in der goldenen Muschel eine große Fischplatte essen.

Das Restaurant wurde uns von der Friseuse empfohlen (man kennt sich) und erweist sich als Supertipp. Der Fisch wird auf dem Holzkohlegrill draußen fast neben dem Tisch gegrillt und es gab auch einen Entgrätservice. Dazu einen einheimischen Weißwein und als Abschluss einen Schokonusskuchen. Einziger Wermutstropfen der Stadt: Wir konnten die einheimische Spezialität „Peka“ nicht probieren. Peka-Fleisch wird hier mehrere Stunden lang unter einer Kuppel auf einem Holzkohlefeuer mit diversen Gewürzen gegrillt und muss vorbestellt werden. Wir hoffen, dass wir andernorts diese Spezialität probieren können.

Am nächsten Tag besuchen wir Krka. Wir laufen in die Stadt und nehmen das erste kostenfreie Boot um 8 Uhr in den Park. Die Sonne steht kurz über den Bergen und das Licht ist hervorragend fürs Fotografieren geeignet. Die ersten Touristenbusse erreichen den Park gegen 9 Uhr und wir genießen den Park erstmal für uns allein. (Hinweis für Fotografen: Der Winkel des Lichts wäre abends noch besser, da die Wasserfälle von Nordosten kommen und teilweise noch im Schatten liegen.) Wir machen unsere Runde an den beeindruckenden Fällen „Skradinski Bug“ im Unterlauf des Flusses Krka. Bustour2016-T39-2Die Wasserbarrieren entstehen im Karstgebirge natürlich und verändern sich ständig. Man nennt sie Rauwacke oder auch Travertine. Anschließend fahren wir mit dem Boot zurück in die Stadt und mit dem Auto weiter hoch an den Flusslauf an die kleinen Treppenfälle namens Roski Slap (s mit Akzent, sprich sch). Dort erklimmen wir die 500 Stufen zu einer kleinen Höhle und machen unsere Runde durch den Park.

Hier lernen wir auch, Hinweise und Verbote richtig zu deuten. In der Höhe gab es eine Helmpflicht. Der Führer bot uns welche an und sagte: „I have to offer you the helmets. If you take them or not, it´s up to you.“ Unten im Tal war eine Brücke mit Flatterband gesperrt. Der Parkranger sagte zu uns: „There is one pillar missing. The bridge is sloping, but if you want to, you can go. I only have to tell you that the bridge is closed.“ Natürlich nahmen wir keine Helme und natürlich gingen wir über die Brücke. Dies wurde zu einem geflügelten Wort im weiteren Verlauf unseres Urlaubes. Durchgezogene Linie? Sagt nur aus, dass man hier nicht überholen darf. Aber was wir dann tatsächlich machen, liegt an uns. Handlungsempfehlungen: hält man sich nicht dran, ist man selbst schuld wenn was passiert, denn: „I have to tell you that it is forbidden. The rest is up to you“ *grins*. Uns wird auch einiges über die Fahrweise der Italiener in den vergangenen Wochen klarer…

Wir brauchen insgesamt 6 Stunden für den Park und fahren weiter in Richtung Küste. Das Wetter soll schlechter werden und wir werden nicht enttäuscht. Gewitter treffen uns auf der Magistrale und wir fahren so weit Richtung Norden, bis wir wieder blauen Himmel über uns haben. Wir stranden in Nin auf einem winzigen, alten und unfreundlichen Campingplatz. Aber da es schon spät ist, bleiben wir. Wir stehen einen tollen Sonnenuntergang in einem Sturm, der es in sich hat. Wir wir erfahren, handelt es sich um den gefürchteten „Bora“. Das erklärt auch, warum die Brücke nach Pag, die wir eigentlich nehmen wollten, für LKWs und WoMos gesperrt war.

2 Gedanken zu „Krka – Nin

  1. Hallo, ich bin auch Wohnmobilist und ich bewundere euren Mut,der euch solche Touren machen lässt.Vielen Dank ,dass Ihr mich daran teilhaben lasst

    1. Hallo Erwin, Danke für deinen Kommentar. Schön, das du uns folgst. Das ist Motivation für uns, diesen Blog zu betreiben. 🙂

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