Was macht man am letzten Morgen auf einem 5-Sterne-Campingplatz? Natürlich die Zeit ausnutzen! Bis Mittags muss man hier vom Platz rollen, also war Merle bis 12:02 Uhr im Pool. Passt schon. Traumwetter ohne Wind und mit viel Sonnenschein.
Anschließend fahren wir einkaufen und zurück zum „altbewährten“ Stellplatz an den Klippen in Equihan Plage. Hier waren wir zu Beginn unserer Reise bereits einmal. Diesmal ist nur ein Platz in B-Lage frei. Den Premiumplatz haben Elfriede und Peter aus Reken. Wir fragen beide, ob sie vielleicht ein Stück nach vorn in den Schlamm rücken könnten, dann könnten wir uns ebenfalls hinter ihnen platzieren. Das machen die beiden – augenzwinkernd natürlich „nur für den süßen Hund“. So standen wir in Premiumlage direkt mit Meerblick. Ein Traum!
Wir verbringen einen herrlichen Tag am Strand. Es war Ebbe und das Meer hat weitläufig Sand und Strand freigegeben. Viele Familien finden sich hier ein, mit Schirm, Kind, Hund und Kegel. Wir wissen vom vergangenen Besuch, dass bei Flut der Strand komplett verschwinden wird. Oben an den Klippen weist ein Schild auf die Gefahr hin, auf einer Sandbank vom Meer eingeschlossen zu werden. Wir schlendern daher nicht sehr weit und rasch wieder zurück, da das Wasser bereits wieder aufläuft. Floki genießt das freie Laufen, das Toben mit den anderen Hunden und das Schwimmen im Meer.
Als wir wieder zurück waren, läuft das Wasser schon wieder auf. Ich bleibe ein wenig am Strand und machte mir einen Spaß daraus, auf kleinen, sicheren Sandbänken zu stehen und mich umspülen zu lassen. Ich vergesse dabei völlig die Zeit und als ich aus meinem Spiel aufsehe, bemerke ich, dass die große Sandbank in der anderen Richtung, die bis zum Hauptstrand reicht, von Wasser umspült ist. Es befinden sich noch etwa zwei Dutzend Leute darauf, die dies gerade realisieren und sich durch das mittlerweile hüfttiefe Wasser zurück in Sicherheit bringen. Ich sehe Familien mit Sack und Pack durch das hüfttiefe Wasser gehen, mit Sonnenschirm, Flamingoschwimmreifen und sechs Hunden (die teilweise sonstwohin schwimmen oder an der Leine das Frauchen ins Wasser ziehen) sowie viele Pärchen, oft in langer Jeans und mit Turnschuhen. Die Strömung scheint nicht ohne zu sein. Fischer weisen den Touristen den sicheren Weg über die Sandbank, die im Wasser nicht mehr erkennbar ist. Wer auch diesen Zeitpunkt verpasste, musste vorsichtig zu den Felsen schwimmen und über die Felsen nach Hause klettern.
Daheim am Bus erzähle ich davon und Elfriede erwidert, dass sie gestern ihre Schuhe an den Strand gestellt und zum Hauptstrand gelaufen ist. Und dann kam sie nicht mehr zurück, weil das Wasser die Sandbank umspült hat. Sie ist aber nicht durch das Wasser zurück gelaufen, sondern den etwas weiteren, aber trockeneren Weg zum Hauptstrand zurückgelaufen und dann durch den Ort nach Hause zum Stellplatz gekommen. „Ein Paar Schuhe weniger“, schmunzelt sie.
Am Abend machen und Elfriede und Peter vor, wie man in Frankreich das Savoir-vivre genießen kann. Tisch mit roter Tischdecke und Blumendeko direkt an der steilen Klippe, Weinchen, Gemüsepfanne und anschließend Käsehappen im Sonnenuntergang. Wir lernen ja gerne dazu und stellten unseren Tisch in diskretem Abstand daneben, ohne Decke, mit alkoholfreiem Bierchen und Nudeln mit Ketchup. Wir üben noch.
Im Sonnenuntergang spielen wir noch gemeinsam mit Hund und Kind auf der großen Wiese, auf der am Nachmittag noch die Paraglider gestartet sind.