Equihen Plage – encore un fois

In der Nacht ziehen Wind und Wolken auf. Am nächsten morgen spazieren Christian und Peter zur Baguetterie und kaufen Croissants und Baguettes. Wir beschließen, noch einen Tag hier zu verbringen. Wir machen erneut einen Spaziergang am Strand und schlendern – daher bei ablaufendem Wasser 2 Stunden vor Ebbe mit einem Zeltfenster von ca. 4,5 Stunden – bis zum Hauptstrand des Ortes und wieder zurück. Floki genießt das freie Laufen und das Toben mit anderen Hunden. Die Zeit reicht völlig aus, denn zum Hauptstrand und zurück brauchen wir langsam schlendernd etwa 2,5 Stunden. 

Merle und Christian gehen mit Schuhen, ich barfuß. Das  war lustig, denn wir müssen immer einen recht trockenen Weg finden, Die Sandbank selber wird ab und an von Prielen durchzogen, die nicht zu überspringen sind, daher ebnen wir uns einen Weg durch die Steine und um die Priele herum. Den Rückweg laufe ich dann mit Floki am Meer entlang. Da es heute windig und bewölkt ist, gibt es nur Fischer und nur wenige Touristen mit Kind oder Hund am Strand. Es wurde auch soweit ich gesehen habe, niemand von der Flut auf der Sandbank eingeschlossen. 

Als wir zurück am Bus waren, machen wir erstmal eine Pause mit Tee und Croissants. Etwas später kam Elfriede – etwas nass – zu ihrem Bus zurück. “Ich bin schon wieder vom Wasser überrascht worden”, sagt sie. Sie ist direkt bei Niedrigwasser losgelaufen und hat daher nur die halbe Zeitspanne für den Weg gehabt, was knapp nicht gereicht hat. 

Hinter uns rollen Leute aus Dortmund an, parken, machen die Tür auf, sehen Floki mit einem anderen Hund auf der Wiese tollen und Spaß haben und rufen als erstes: “Seufz, schon wieder Leute mit Köter!” und machen ihre Tür wieder zu. Na, so macht man einen freundlichen Eindruck – nicht. Alle anderen – mit und ohne “Köter” – rollen verständnislos die Augen, insbesondere weil die Dortmunder auch einen “Köter” dabei haben.

Nach der Siesta gehe ich mit Merle nochmal zum Strand. In den Felsen gibt es eine Art grauer Lehm, Klei oder Ton, mit dem Merle spielt und sich komplett einsaut. Macht nix, die Klamotten kommen später in eine große Tüte und fertig. Anschließend bauen wir am Strand eine schöne Burg mit 2 Wallgräben, bevor die Flut sie mit sich reißt. 

Aufgeschreckt werden wir, weil es hinter dem nächsten Kap laut knallte und eine weiße Rauchwolke aufzieht. Wir tippen auf kontrollierte Sprengung eines Steilküstenteils. Heute treffen wir dazu auch noch mehrfach auf Gendarmen, die an Küste und Strand nach dem Rechten sehen. Was hier wohl los ist?

Am Abends sitzen wir nett mit unseren Nachbarn zusammen – außer mit den Dortmundern, die bleiben nur in ihrem Auto. Andere neue Nachbarn aus Dülmen erzählten, dass in sie mitbekommen haben, wie ein Schlauchboot mit illegalen Migranten, das in Calais ohne Kompass in See gestochen ist, nach 24 Stunden in Berck an Land gekommen ist. Dort war das Pärchen grad spazieren und half den erschöpften Ankommenden, bis Gendarmerie und Krankenwagen sich um die Flüchtlinge kümmerten. Die Migranten dachten, sie hätten es nach England geschafft und waren sichtlich enttäuscht. Mitten in der Erzählung sehen wir über dem Meer eine weiße Wand auf uns zukommen. Dann geht alles recht flott, bis es anfängt zu schütten. Gut, dass wir Reis nach chinesischer Art kochen und nicht grillen wollen. Christian ist nämlich prämierter weltbester Bussikoch.

Pünktlich zur Abendgassirunde mit Floki hört der Regen wieder auf. Optimal – für “Köterleute”. 🙂

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