Gravelines – Escalles, Cap Blanc Nez
Uff. das waren doch einige Triples dir wir gestern leeren mussten… Es ist noch früh und Christian ist echt müde, als ihn der Hund zurecht weckt und auf sich Aufmerksam macht. Er quält sich aus dem Bett und geht mit Floki eine große Gassirunde an der Aa entlang.
Die Morgenstimmung ist herrlich, wir haben Glück und treffen noch einen anderen Hundebesitzer und die beiden Hunde verstehen sich prima. Die beiden Menschen verstehen sich im Grundsatz auch – nur sprachlich hapert es leider sehr. Christian spricht nur ganz rudimentär französisch – und der Franzose kein Englisch.
Nach dem Frühstück besuchen Nicole und Merle die Ausstellung über die Jean Bart. Wir haben dazu das Kinderquiz bekommen, das man zum Teil auch mitohne Französischkenntnissen machen kann.
Merle gefällt es gut, insbesondere der Goldschatz, den sie für das Quiz bekommen hat. Aber natürlich auch das Knotenknüpfen, der Flaschenzug, die Schmiede (diesmal in Betrieb!), das Museum mit dem Kindermaltisch und natürlich das große Holzschiff selber. Dort fragen wir den Schreiner, was er da tut und er erklärte viel mit Händen und Füßen und wir lernen, wie die Rundungen im Schiffsrumpf zustande kommen (das Holz wird rund aus dem Baum und seinem größten Ast geschnitten).
Anschließend verabschieden wir uns und fahren eine Kappellenruine besuchen. Es handelt sich um die Chapelle Saint-Louis de Guémy auf einer Hügelkuppe in Tournehem-sur-la-Hem. Vom Parkplatz aus hat man freie Sicht bis zum Meer. Die Ruine ist über einen Wiesenweg zu erreichen und nett anzusehen; Einheimische machen drum herum in den Sommerwiesen Picknick. Der Ort wirkt ruhig und beseelt von der Natur. Von der Ruine aus folgen wir einem Wanderweg entlang der Hügelkuppe. Da es keinen Rundweg gibt, kehren wir einfach irgendwann um und genießen die Aussicht, die bisher in unserem Rücken lag. Zwischen Schmetterlingen, Hummeln und Blütenmeeren lässt es sich in der lauwarmen Sommersonne aushalten.
Anschließend geht es für uns weiter nach Escalles, das ist der Ort am Cap Blanc Nez. Ich wollte hier unbedingt hin, da wir beim letzten Urlaub am Cap Gris Nez waren. Als wir ankommen sagen wir beide zeitgleich „hier waren wir schon“. Ich hätte meinen Blog lesen sollen, denn wir waren damals am Cap Blanc Nez und haben Cap Gris Nez noch nicht gesehen,
Da der Campingplatz erst um 15:30 Uhr öffnet, gehen wir an den Strand. Wir kennen den Weg ja. Es ist grad Niedrigwasser und der Strand an den schönen weißen Kreidefelsen weitläufig. Die Luft ist klar und wir können bis zu den Kreidefelsen bei Dover schauen. Auch wenn die Sonne scheint, ist es recht frisch bei knapp über 20 Grad und Nordwestwind. Das hält Kind und Hund natürlich nicht davon ab, in den Ärmelkanal zu springen.
Um 15 Uhr mache ich mich mit dem Hund auf in Richtung Campingplatz, wo ich pünktlich 15:30 Uhr zur Rezeptionsöffnung die dritte in der Schlange bin. Das Schild an der Schranke sagt „FULL“, aber ich wollte sichergehen und fragen, ob das auch stimmt. Der Campingplatz ist jetzt in neuer Regie, da der alte Mann von früher in Rente gegangen ist. Nun ist es ein relaxtes Pärchen mit vielen Festivalarmbändern, die ihren Job wirklich gut machen und auch Englisch sprechen können.
Die erste Frau in der Reihe ist mit Rad und Zelt angereist. Zeltplätze gibt es noch, die liegen im Naturschutzbereich, wo keine Autos zugelassen sind. Die hat Glück. Die zweite Frau in der Reihe braucht Platz für Zelt und einen T2. Es gibt nur noch eine letzte winzige Parzelle, und sie nimmt diese für den Bulli und eine Zeltparzelle für das Zelt. Dann komme ich an die Reihe und sage, ich brauche einen Platz für einen „kleinen Van“. Ich muss auch ein Foto ´von unserem Blacky zeigen. Dann nickt die Frau und sagt, dass um 18 Uhr ein Platz dafür frei wird, den ich haben könnte. Den nehme ich natürlich sofort (21,50 Euro). Die Frau in der Reihe hinter mir bekam keinen Platz mehr. Da haben wir wirklich Glück.
Bevor ich zum Strand zurückkehre, bestelle ich noch einen Tisch im Restaurant nebenan. Zurück am Strand bleiben wir so lange, bis Hund müde ist und dem Kind vom Baden kalt wird. Dann kehren wir zurück, beziehen unsere Parzelle, bestellen Baguettes und Croissants avec chocolade für morgen früh, gehen duschen (Schnellduschen da mit Münzeinwurf) und dann ins Restaurant. In der Sonne des frühen Abends sitzen wir draußen und genießen Muscheln mit Krabbensoße, Seeteufel mit Reis und gedünstetem Gemüse und Pommes für Merle (das Kindermenü Muscheln mit Pommes wollte sie nicht). Das Essen dort ist sehr lecker und ein Tipp von uns.
Als ein Tesla auf den Campingplatz fährt witzeln wir „der ist bestimmt aus Norwegen“ uns ja, er ist aus Norwegen. Ein Pärchen aus Bergen, sie gebürtig aus Bath, ist auf der Durchreise nach England. Wir sprechen ein wenig Norwegisch mit ihnen und fühlen uns gleich in der Sprache heimisch. Irgendwie liegt sie uns eher als Französisch. Und nebenbei bekamen wir noch Tipps für unsere nächste Reise nach Norwegen.
Anschließend chillen wir bei einem gemütlichen Abend auf dem Campingplatz unter einer Pinie, auf der eine Taube sitzt, die mir auf die Schulter sch…