Tag 30: Kyrkesaeteröra – Kraakholmen
Heute ging es im strömenden Regen weiter. Unser erster Stopp war die Hofkäserei “Tingvollost” ganz in der Nähe. Wir kamen im strömenden Regen an und sahen, dass der Hof ein riesiges Spielparadies für Kinder draußen hatte.
Während Christian hinein ging und drei Käse kaufte – davon den einen weltprämierten Blauschimmelkäse – zug Merle Gummistiefel und Matschhose an und flitzte nach draußen. Hier gab es eine offene Scheune mit Trödel, den man gegen Spende kaufen konnte, einen riesigen Fuhrpark mit Fahrrädern, Rollern, Skateboard, Dreirad und mehreren Treckern mit und ohne Anhänger. Es gab auch zwei “echte” Oldtimer-Trecker und dazu einen Sandkasten mit allem Zippimippi. Und dann gab es noch vier bunte Hüttchen. In der Kinderhundehütte lag alles voller Plüschtiere, in der zweiten Hütte war ein kleines Spielhaus mit Malutensilien, einem Bettchen, Teeservice und vielem mehr. In der dritten Hütte waren vier Kaninchen und in der vierten werden ab dem nächsten Jahr Hühner einziehen.
Merle spielte im Regen und in dem Häsern über eine Stunde lang. Wir waren mit dem Einkauf schon lange fertig und der Regen war nicht sehr einladend, hier eine Tassee Tee oder ein Stück Kuchen zu essen. Alles hier war fantastisch dafür eingerichtet mit einer großen schönen Terasse und auch das Angebot stimmte, nur im Gegensatz zum Kind machte der Regen uns Erwachsenen etwas aus. Da können wir noch viel lernen!
Dann fuhren wir weiter nach Kristiansund. Hier besuchten wir eine Autowerkstatt direkt neben dem kleinen Flughafen. Unser linker neuer! Vorderreifen war einseitig abgefahren, da die Spur sich verstellt hatte und wir wollten wissen, ob wir damit noch nach Hause kommen. Wir stellen uns und unser Problemstück dort vor und der Mechaniker schlägt nur die Hände über den Kopf zusammen. Damit sollten wir auf keinen Fall weiterfahren und schon gar nicht im Regen und schon gar nicht in der kurvenreichen Fjordgegend.
Ein Riesenglück für uns war, dass die Werkstatt noch genau zwei Allwetter-Reifen für uns hatte, denn die Reifen sind nicht unbedingt handelsüblich und der Mechaniker hatte schon von einer Wartezeit von einer Woche gesprochen. Und da die Reifen hier als “Sommerreifen” durchgehen und der Winter vor der Tür steht, bekamen wir sie mit 40 % Rabatt. Damit lag der Preis in etwa auf gleicher Höhe wie in Deutschland. Nochmal Riesenglück für uns.
Der Reifenwechsel ging richtig fix und der Regen ließ allmählich auch nach. Pünktlich zur Feierabendverkehrszeit durchquerten wir Kristiansand und fuhren anschließend auf den mittlerweile mautfreien Atlanterhavsvegen.
Das Wetter war herrlich, die Sonne lachte, aber es war stürmisch. Wir machten an dem Touristencentrer einen Stopp und kauften uns alle ein Softeis. Was für ein Drama. Merle musste lernen, dass man das Eis besser (und ohne Haare in Gesicht und Eis) isst, wenn man das Gesicht in den Wind hält. Zudem fiel uns auf, dass sie wohl noch nie in ihrem Leben ein Softeis gegessen hatte und noch nicht damit zurecht kam, dass es auf seine besondere Weise und Geschwindigkeit schmilzt.
Nach einer windigen Runde um den völlig leeren Besucher-Felsen fuhren wir weiter. Wir sahen riesige Brecher gegen den Damm und in die Bucht anbranden. Es war ein tolles Spektakel.
Anschließend fuhren wir ganz in der Nähe auf die Insel Kraakholm. Sie ist ein Holm, das bedeutet ein Inselchen. Die Küste sieht wie eine Schärenküste aus und wir machen einen wirklich kleinen Spaziergang und, schauten uns die Fischerbotte im Hafen an, während die Wolken aufbrachen und es einen tollen goldenen Sonnenuntergang zu bestaunen gab.
Nach über 30 Tagen fahrt und noch keiner Mücke haben wir dann heute den Mückenvorhang rausgenommen. Er störte uns und unsere Sicht nach draußen. Und da er nicht gebraucht wurde, kam er heute weg. Trotz Sturm schliefen wir auf unserem perfekten Platz windgeschützt und ruhig ein und träumten von morgen.
Eure Nicole