reisemüde in Norwegens lieblichen Süden

Der Tag begrüßt und tatsächlich mit Sonnenschein! Wir atmen durch und genießen die warmen Strahlen auf unserer Haut. Als ob es Jahre her ist, dass wir so etwas erlebt hatten. Vielleicht bekommen wir den Anflug einer Ahnung, was die Norweger hier im Winter für Wetter haben.

Wir bemerken zudem an uns eine gewisse Reisemüdigkeit. Aktuell reicht es. Wir sind in den letzten Tagen auch wirklich viel unterwegs gewesen. Dies war natürlich dem miesen Wetter geschuldet, macht uns aber dennoch reisemüde. Zudem sind wir in diesem Urlaub kaum gewandert. Wir hatten fast nur Badewetter – oder halt Schietwetter. Da blieb es bei kleineren Spaziergängen. Anders, als wir es uns gedacht hatten, aber ist das nicht immer so?

Merle wird diesen Campingplatz in Erinnerung behalten als „das ist der Platz, wo meine Eltern über eine Stunde lang versucht haben, mir den Filz aus den Hasten zu kämmen“. Beim letzten Duschen war der Wasserdruck nicht stark genug und Merle hat in ihrem „Unterfell“ Seifenknötchen. Wir mussten teilweise schon mit der Schere ran. Memo an mich: wenn Merle sagt, sie hat sich die Haste selber gekämmt, einmal täglich nachkämmen. Nur zur Sicherheit.

Anschließend fahren wir den „Telemarksvegen“, die E134 bis Seljord und biegen dann auf die FV41 ab. Die Täler hier sind wirklich hübsch, jedoch niedriger und waldiger, nicht so spektakulär wie in Fjordnorwegen oder weiter im Norden. Hin und wieder finden sich herausragende Berge und Seen. So wie der Kvitesseidvatnet und der Nissen. Zwischen den Seen geht es eine Serpentinenstraße hinauf und oben befinden sich ein schöner Aussichtspunkt.

Die Straße ist neu und gut ausgebaut. Viele Einheimische fahren hier eine Sonnenrunde mit dem Motorrad. Je weiter wir nach Süden kommen, desto flacher werden die Hügel; es gibt landschaftlich mehr Moore und Seen. Im weiteren Verlauf fahren wir auf die  FV415 nach Tvedestrand.

Während wir unterwegs Wölkchen am Himmel hatten bei 19-20 Grad, ist es hier an der Südküste warm, mit 25 Grad und strahlend blauem Himmel. Wir halten am kleinen See namens Fjaeretjenn. Hier gibt es 6 ausgewiesene Wohnmobilstellplätze (200 Kronen) direkt am Badestrand. Im See selber gibt es einen Wibit-Wasserpark, den man gratis nutzen kann.

Wir haben kaum die Handbremse gezogen, da hatte Merle schon ihren Badeanzug an uns fragte: „Mama, kommst du mit?“. Natürlich kommt Mama mit. Der See hat 22 Grad Wassertemperatur. Wir leihen uns Schwimmwesten und springen hinein. Der Park ist groß und voller Kinder (und Erwachsener), die rutschen, plumpsen und Spaß haben. So wie wir auch.

Christian geht derweil mit Floki eine Hunderunde um den See und durch die schnuckelige weiße Holzhaus-Altstadt drehen. Die Altstadt liegt wunderschön auf einem kleinen Hügel direkt zwischen dem Meer und dem See. Wieder gemeinsam zurück am Wagen falle ich relativ unelegant über Flokis Leine und schlage mir das Knie auf. Schön, dass ich es diesmal ohne Wunden vom Aquapark hinunter geschafft habe – es geht wohl doch nicht ganz ohne Schürfwunden heute. Christian verarztet mich ganz lieb.

Anschließend kaufen wir hier jeder ein Eis- wir Lakritzeis und Merle ein Hörncheneis – und freuen uns, denn da Saisonende ist, gibt es diese nun zum halben Preis. 3 Eis 5 Euro –  so günstig haben wir in Norwegen noch nie ein Eis gegessen. Anschließend leihen wir uns – ebenfalls kostenfrei –  ein Tretboot und fahren raus auf den See. Heute hat Merle ihre allererste Tretbootfahrt in ihrem Leben und freut sich sehr.

Später geht Merle erneut auf den Abenteuerpark und trifft dort Lina, ein gleichaltriges Mädchen aus Itzehoe. Die beiden sind kaum mehr zu trennen und spielen, rennen und toben gemeinsam herum. Später gehen sie zu den Sprungtürmen, die es hier am See auch gibt und springen vom 2-Meter- und vom 5-Meter-Brett. Natürlich synchron. Mega!

Später dann sitzen die beidem im Gras und spielen mit Schleichtieren. Merle musste ich dazu ihre Tortillas nach draußen bringen und auch Lina bekam ihr Polarbröd draußen serviert. Um 22 Uhr holen wir die beiden dann rein, weil wir Eltern alle schlafen gehen wollen. Die Nacht ist sternenklar und die Stadt vor uns wunderschön. Wir fühlen uns gesegnet, hier sein zu dürfen.

Ein Gedanke zu „reisemüde in Norwegens lieblichen Süden

  1. Die Kinder hatten wirklich einen riesen Spaß zusammen. Schön das sie sich kennengelernt haben liebe Grüße Britta, Thorsten und Lina

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