Tag 1: Haltern am See – Asendorf
Tag 1 und wir wissen endlich, was wir vergessen haben! Wir vergessen immer irgendetwas und meist fällt und das am Abend des ersten Tages auf.
So auch heute. Nachdem wir erst dachten, wir hätten für Merle keine Schuhe dabei, nur um sie dann mit Schock im Kofferraum zu finden, kam es noch schlimmer. Wir haben Merles Bettzeug komplett vergessen! Was sind wir für Eltern! Während wir uns noch in Selbstvorwürfen ergingen, hatte Merle schon lange kein Problem mehr. Sie hat es sich mit meinem Kopfkissen und zwei normalen Decken bequem gemacht. Ein schönes Beispiel, das Leben so zu nehmen wie es kommt und das Beste daraus zu machen.
Bis auf dieses Finale war unser Tag nicht von Aufregung gekennzeichnet. Wir haben das fast eine Woiche dauernde Packen des Busses abgeschlossen, dann habe ich den Wagen einmal mit Weihrauch durchgeräuchert, um die Düfte der Mieter quitt zu werden. Nach den letzten Einkäufen verabschiedeten wir uns uns fuhren los.
Es ging nach Nordosten in Richtung „Das Unbekannte Land zwischen Osnabrück und dem Weserbergland“. Unser Ziel war Asendorf. Dort gibt es einen Landvergnügen-Hof mit Kinderspielzeug. Und dieser hat auch noch Plätze frei.
Nachteil: Weit ab im unbekannten Land ferab jeglicher Autobahn. Alle kinderkompatiblen Landvergnügen-Höfe in Autobahnreichweite sind auf Wochen ausgebucht. Es dauerte ein paar Anrufe, bis ich das verstanden hatte. Macht aber nix, die Richtung stimmt und ich wollte immer schon wissen, wie die B51 nach Münster weitergeht.
Ergebnis: Bei Osnabrück hügelig, dann eher platt. Spärlich besiedelt wie das Emsland und kaum schöne Rastmöglichkeiten.
Daher kamen wir recht rasch an. Daher und der Tatsache geschuldet, dass ein 5-jähriges Kind die Fahrt über nicht mehr schläft wie bisher. Dafür haben wir vorgesorgt und ein altes Telefon mit dutzenden Hörspielen versehen. Kopfhörer auf und das Kind war glücklich (außer Wickie, das war ihr zu gruselig).
In Asendorf beim Hof Steimke angekommen wirden wir freundlich empfangen. Es gibt einen Mini-Selbstbedienungsladen mit Sitzecke, eine ganze Scheune voller Spielgeräte und ansonsten viel blühende Landschaft. Nach einem Schauer gingen wir spazieren. Merle konnte sich aus der Scheune etwas aussuchen, um es sich etwas interessanter zu gestalten. Und was nimmst sie? Roller? Fahrrad? Skateboard? Trampeltrecker? Nein – es mussten Pedalos sein! Das hätte nur noch vom Einrad getoppt werden können. Wir kamen nur begrenzt weit. Eine Straße weiter gab es einen theoretischen Skulpturenpark, aber der hatte geschlossen. Und dann wieder auf Pedalos zurück.
Anschließend ging nur noch etwas Trampolin springen, Meerschweinchen schauen, Schaukeln, dann Abendbrot essen und anschließend freiwillig ins Bett. Als Gutenachtgeschuichte suchte sie sich aus der neuen Pixibuchsammlung „Bambi“ heraus. Wir kannten die Geschichte nicht im Detail, aber nun wissen wir, dass sie kleine Kinder zum Weinen bringen kann, so traurig ist sie.
Aber nach 5 Minuten war an dieser Stelle auch Ruhe. Völlig abgespielt ist sie in einen tiefen Schlaf gesunken. Und auch wir beide waren – ganz ohne Pedalos – völlig müde und so wurde der erste Abend ein recht kurzer.
Mal schauen, was der morgige Tag bringen wird. Finden wir einen Übernachtungs-Hof? Lässt Dänemark und schon herein? Kaufen wir Bettwäsche oder einen Schlafsack für Merle? Fragen über Fragen. Wir überlassen die Antworten dem morgigen Tage.
Soviel zu unserem Asendorf-Abenteuer. Auch wenn sich uns keine Asen als solche vorgestellt haben, ist es doch ein himmlisches kleines Fleckchen Deutschland hier.
Eure Nicole