Zwei Tage Regen in Mittelschweden (6)

Nach einer relativ ruhigen, aber kurzen Nacht an der Hauptstraße bei Bianca und Gavin begann der Tag mit strahlendem Sonnenschein. Wir tranken unseren Morgentee draußen in der taufeuchten Wiese. Ein Traum.

Ganz in Ruhe frühstückten wir und tranken anschließend mit den beiden noch einen Tee auf der Veranda und unterhielten uns gut. Sollten wir hier nochmal vorbei kommen, werden wir auf jeden Fall nochmal hier Rast einlegen. Außerdem hat diese gottverlassene Gegend auch einiges zu bieten, so zum Beispiel den Fettjeaafallet sowie in 2 Autostunden Entfernung Schwedens Geografischen Mittelpunkt.

    

Gegen Mittag fuhren wir weiter. Unser erster Einkaufs-Stopp war Östersund. Dann ging es weiter in Richtung Nordosten.  Naja und was soll ich schreiben. “Bitte im nächsten Kreisverkehr in 102 km geradeaus.” Durch den einsamen Wald. Das war uns zu langweilig, daher machten wir im Weiler Lillsjöhögen an einem See namens Ösjön eine Teepause. Das schöne Wetter ist inzwischen der angekündigten Regenfront gewichen, deren Wolken-Vorboten uns bereits erreicht hatten. 

Als wir gerade Tee und Gebäck an den See tragen, hält hinter uns ein Wohnmobil aus Schweden. Und die Schweden sprechen uns an und zeigen auf ihren “Haltern am See” Aufkleber hinten am Auto. Wie klein ist die Welt! Schnell ist klar, dass wir die Pause gemeinsam mit Margret und Hans aus Mockfjärd verbringen. Sie kennen sogar die Bäckerfamilie Wehren aus Haltern am See durch gemeinsame Urlaube. Während wir gemeinsam am See saßen, begann es leider zu regnen. Das machte aber nichts, wir fanden alle Platz in ihrem geräumigen Wohnmobil. 

Nach der Fika, der traditionellen schwedischen Kaffeepause, verabschiedeten wir uns und fuhren weiter. Weiter geradeaus durch den Wald.

Unser Ziel war das Hexenmuseum “Häxmuseet” in Prästmon. Es hatte sich inzwischen eingeregnet. Als wir in das Dörfchen einbiegen, sah alles wie ausgestorben aus. Auch das Hexenmuseum. Christians Plan, mich einfach hierabzugeben, ging daher leider nicht auf. Es war uns so unheimlich, wie ein “lost place”, dass wir weiterfuhren. Der nächste Ort heißt Sandslän. Dort direkt östlich des Dorfes gibt es einen Parkplatz direkt am Strand.

Wir fuhren dort hin und es war wunderschön dort, selbst im Regen. Aber es gab einen Haken. Der Weg dorthin führte durch den Wald, durch große tiefe Pfützen und seifigem Untergrund. Und es waren für die Nacht 20 Liter Regen auf dem qm angekündigt. Wie würde der Weg zurück dann aussehen? Wir packten wieder ein und fuhren nochmal weiter. Diesmal bis an die Ostsee. Mittlerweile hatten wir schon 20:30 Uhr und keine Lust mehr auf Experimente. 

Der nächste Platz, den wir fanden war aber ebenfalls gruselig – direkt an der Hauptstraße und mit LKW- und Industriecharme. Also erneut weiter.  Diesmal bis nach Docksta. Hier gibt es einen Platz am Hafen, wo man zwar auch direkt an der Straße aber doch ruhiger und netter stehen kann gegen eine kleine freiwillige Spende (das Bezahlen ist leider nur für Schweden möglich, das Problem kennen wir schon aus Norwegen). 

Hier blieben wir und verbrachten einen kurzen Abend und eine durchaus ruhige Nacht. Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Die Möwe am Platze hier versuchte mich zu attackieren, denn sie hatte gerade Junge. Dicke Wolken hängen an den Hügeln – ich glaube wir hätten gestern nicht noch den Küstennebel trinken sollen.

Eigentlich sind wir hier in einer richtig schönen gegend Schwedens und wollten gerne wandern gehen. Das fällt dieses Jahr aber leider ins Wasser. Es regnet weiterhin und wir besuchen nicht den Nationalpark Höga Kusten mit dem eindrucksvollen Bergchen “Skuleberget”. Stattdessen geht es weiter nach Norden.

Das Wetter und wir liefern uns ein Rennen. Beide fahren bzw. fliegen nach Nordosten und einmal ist der Regen schneller und wir fahren in aufsteigendem Dunst und Nebel  und ein anderes Mal sind wir schneller und haben den Regen wieder eingeholt. Unsere Teepause machen wir in Umeaa am Nydalasjön – im Regen. Eine weitere kurze Pause machen wir am kleinen Leuchtturm in Jävre – auch ein Ziel, was wir nochmal im Sonnenschein näher ins Auge nehmen müssten. 

Unser Ziel für heute liegt in Luleaa am Lulviksbadet, einem kleinen Strand in der Nähe der Stadt direkt an einem kleinen Flugplatz und einem Naturschutzgebiet. Tatsächlich hörte es auch kurz auf zu regnen, als wir ankamen, damit Merle und Floki sich austoben konnten, bevor der Regen wieder weitermachte. 

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