aus einer alten Passstraße wird ein Kleinod für die Pause (19)

 Über Nacht ist das Regengebiet über uns hinweggezogen. Am Morgen ist es trocken aber kühl. 14 Grad statt 28 macht schon einen Unterschied. 

Am Morgen werden wir früh geweckt von den Motorradreisenden aus den Hütten nebenan, die abreisen. Die Duschen hier am Camping auf der Nordseite des Straumens sind empfehlenswert und kosten nichts extra. Frisch geduscht kann der Morgen dann doch noch gut starten. Floki und Christian besuchen bei der Morgenrunde nochmal den Straumen – diesmal aber trocken. 

Nach dem Frühstück klettert Merle über den Zaun, der den Campingplatz vom angrenzenden Schulhof trennt. Sie spielt, klettert und hat Spaß, solange bis eine Möwe sich und ihr Junges in Gefahr sieht und Scheinangriffe auf sie fliegt. Das macht ihr Angst und sie kommt fix zurück.  

Wir fahren früh los und ein Stückchen zurück nach Bodö. Hier gibt es eine Tierklinik namens “Evidensia Dyresykehus”. Hier bekommen wir das Rezept für Antibiotika für Floki. Das dauerte etwa 1,5 Stunden lang, da es Meinungsverschiedenheiten zwischen der Deutschen und der Norwegischen Tierärztin über die Dosierung gab (2 * 100 oder 2 * 400 mg Doxi). 

Anschließend fahren wir weiter, diesmal über den Saltstraumen nach Süden. Für die Mittagspause habe ich einen Aussichtspunkt über dem Strand Storvika herausgesucht. Er ist der Wanderparkplatz Storvikskaret, der sich am Ende einer alten Passstraße befindet. Die Straße wird nicht mehr instandgehalten und ist sehr abenteuerlich. Es gibt große Löcher, fehlenden Asphalt, manchmal große Steine und von links und rechts holt sich die Fauna den Lebensraums zurück. 

Hier gibt es auch tolle Wanderwege. Ich denke, hierhin werden wir nochmal zurückkommen. Die Aussicht auf den großen Strand in der Bucht ist zudem grandios.

Nach der Teepause geht es weiter. Wir freuen uns, dass es hier auf dem Kystriksveien so viel weniger Verkehr gibt als auf der E6 und der E10. Es ist geradezu “wie Urlaub.”

Unser nächster Stopp um kurz vor 18 Uhr ist die Touristeninfo am Svartisen im Glomfjord. Hier machen wir eine WC-Pause und gehen ein wenig shoppen, bevor die Info schließt. 

Kurz darauf bekommen wir die Fähre von Foröy nach Aagskardet, bevor wir dann in Jektvik stranden: die letzte Fähre nach Gjeröy ist schon weg. Wir parkieren uns auf einem tollen Parkplatz mit grandioser Aussicht. Wie sagte es die Damen am Seestrand in Schweden mit den zwei Katzen so schön, dass es ein geflügeltes Wort für uns wurde: “Das sieht hier alles aus wie in 3 D.” 

Die Sonne kommt hervor und die Landschaft sieht schon fast unwirklich aus, ein wenig wie auf einem fremden Planeten. Christian holt seine Kamera heraus und ward länger nicht gesehen. Ich kann mir vorstellen, warum diese Landzunge keine Straßenverbindung zum restlichen Festland hat. Es ist einfach alles nur Fels hier. 

Floki, der im Urlaub schon 3 KG abgenommen hat (eine Nebenwirkung der Antibiotika), wird von uns nun nach Strich und Faden verwöhnt und bekommt Leberwurst und Tunfisch in sein Essen, damit wieder “was dran kommt” an den Burschen. Zum ersten mal seit langem isst er seinen Napf leer – nur macht er kurz darauf leider ein Kötzerchen. Merken fürs nächste Mal: nicht übertreiben! (Spoiler: klappt!)  

Neben uns steht Nicole aus der Schweiz. Sie hat sich just aus ihrem Wohnmobil ausgesperrt und ist drauf und dran, die Tür einzuschlagen. Christian bewahrt Ruhe und hilft ihr, durch den Kofferraum einzusteigen. Sie hat einen privaten Blog, in dem sie diese Situation erwähnt. 

Fazit für heute: Gelegenheit und Hilfe ist immer da, wenn man sie braucht. 

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