Muschelherz

Heute startet der Tag wunderschön. Merle ist morgens früh schon fit und kommt mit auf den Hundespaziergang. Christian kann derweil quengelfrei den Bus für das Frühstück herrichten.

Die Wettervorhersage hat sich komplett gedreht und die nächsten vier Tage soll es Sonne pur bei 22 bis 25 Grad geben. Bei schönstem Badewetter möchten wir natürlich nicht den ganzen Tag im Auto sitzen und Strecke machen. Oh nein, wir sind schon wieder in der Schönwetterfalle von Skandinavien gefangen.

Wir genießen den Morgen am schönen Langstranda. Der Anblick des Fjords und der Berge ist bei jedem Wetter anders und wir können uns kaum sattsehen. Dies ist ein Ort, an dem wir gerne immer wieder zurückkommen.

Am späten Vormittag dann fahren wir nach Narvik. Hier haben wir schon einmal Brot in der Steinofensbakeri Myklevold gekauft und waren davon sehr enttäuscht gewesen. Daher habe ich diesmal ein Café herausgesucht, das auch Brot anbieten sollte. Es ist die JoR Haandverksbakeri in der städtischen Bibliothek, direkt neben dem Krigsmuseum.

Christian kauft dort Kuchen, während ich mit Floki draußen warten muss. Leider hatte die Bäckerei kein Brot, da der Ofen defekt ist. Immer, wenn Brot gebacken werden soll, fliegt die Sicherung heraus. Daher gibt es leider wieder Supermarktbrot.

Merle und Christian gehen anschließend im KIWI einkaufen und kommen ohne Einkauf wieder heraus. Auswahl zu schlecht. Sie gehen zum REMA1000 nebenan. Ich warte mit Floki auf sie.

Um sie zu überraschen, fahre ich den Bus zum Rema-Parkplatz. Als sie rauskommen, mussten sie lachen, denn sie hatten wieder nur sehr wenige Güter des täglichen Bedarfs in der Hand: Auswahl zu schlecht. Also wieder zurück zum Kiwi. Ich fahre ihnen wieder heimlich hinterher. Und diesmal haben sie dann zähneknirschend das gekauft, was „grad noch so geht“.

Was schwierig war? Zum Beispiel Grillfleisch in Packungen unter 1,5 KG, Käse in Packungen unter 750 Gramm, Getränkefalschen oder -kartons unter 1,5 Liter, 500 Gramm Nudeln unter 3 Euro und so weiter. 2 Stücke Kuchen und 4 Kekse hatten bereits 35 Euro gekostet. Beim nächsten Mal nehmen wir Waren wie Nudeln, Hafermilch und ähnliches in rauen Mengen von daheim mit und backen Kuchen im Omnia selber!

Anschließend fahren wir ein Stündchen weiter bis zum Campingplatz in Ballangen. Hier hatte Merle letztes Jahr ihren 9. Geburtstag gefeiert. Und wir wollten aus Reminiszenz und weil das Wetter so gut war, noch einmal vorbeischauen. Wir checken ein, nehmen „the place to be“ Nummer 81 und freuen uns über herrlichen Sonnenschein, 22 Grad, Wasser und Sandstrand direkt vor der Tür.

Wir pumpen das Stand-Up-Paddelbord auf und paddeln auf dem Ofotfjord herum und schmeißen uns gegenseitig ins 20 Grad warme Wasser (weiter weg vom Ufer viel kälter). Auch Floki kommt auf seine Kosten. Erst schmeißen wir ihm am Strand den Plastikschmalzkringel (auch Donut genannt) hin und her und später locken wir ihn noch zwei Mal kurz auf das SUP. Mittlerweile hat er sich ein wenig daran gewöhnt. Gerne ist er dort nicht, aber Angst hat er auch keine mehr. Es kann für die Koordination nicht falsch sein, denken wir uns.

Anschließend füllt sich der Platz und wir ziehen uns mit dem Hund vom Strand zurück. Ich locke Merle von ihren Büchern hervor zum Strand und wir bauen Bugen und Wälle gegen die herannahende Flut. Zwei Stunden lang bauten wir.

Ich baute eine Burg, die später 40 cm von Wasser bedeckt war. Merle hatte derweil weiter oben ein Herz gebaut, das wir dann bis zum Tidenhöchststand gegen die Wasser verteidigten. Leider ist das originale Herz dabei überspült worden, aber wir haben es durch ein neues ersetzt.

Dann ging es duschen und am Abend grillten wir. Es gab lecker Kartoffeln, Grillkäse und seltsam koreanisch gewürzte Hähnchen (die einzige Packung, in der nur 500 Gramm Fleisch waren). Dazu wurde Polarbröd mit Knoblauchbutter gereicht. Und als um 21 Uhr (2 Stunden vor Sonnenuntergang) die Sonne hinter dem Berg verschwand, waren immer noch ein Dutzend Norweger im Wasser, eine deutsche Familie mit Rettungswesten sowie eine niederkländische Familie mit Neoprenanzügen.

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