Caravannomads-Reisetag 38: Kilkenny

Wenn man wie wir ganz früh morgens durch die wechselnden liebevollen Rufe von ‚Mami‘, ‚vorne‘, ‚großes Bett‘ und ‚holen‘ geweckt wird, kann man das Glück haben, über dem River Nore Nebelschwaden in der aufgehenden Sonne sehen.


Etwa zwei Stunden später schälen wir uns aus den Federn. Die meisten der Kinder, die mit ihren Eltern im Zelt hier wohnen, sind schon auf dem Spielplatz. Wir machen es uns gemütlich, holen unser bestelltes „dunkles“ Brot ab (das wie Kuchen schmeckt) und kochen Tee.

Die Fragen, die sich uns stellen sind: Was machen wir heute und in welcher Reihenfolge? 15 Minuten südlich ist Jerpoint Abbey, 10 Minuten nördlich Kilkenny und nochmal 10 Minuten weiter Dunmore Cave oder in einer Stunde Entfernung the Rock of Cashel.

Die Schwierigkeit, die dabei zu beachten ist, ist 23 Monate alt, hat Spielplatz und Streichelzoo heute morgen bereits hinter sich und ruft freiwillig „Heia Stuhl“. – Und wenn man kein übermüdetes Kind haben möchte, sollte sie am besten 45 Minuten am Stück während der Fahrt schlafen.

Es hilft alles nichts. Wir entscheiden uns für die Fahrt nach Kilkenny. Mit langsam fahren und Parkplatz suchen brauchen wir etwa 20 Minuten, anschließend schlief Merle Gott sei Dank noch weitere 20 Minuten im Auto, während wir unsere weiteren Stationen planten.

Dann folgte ein Besuch der mittelalterlichen Stadt samt Schlosspark. Die Burg ist aus glattem grauen Stein und sieht sehr unwirklich aus. Der Park selbst ist wunderschön, groß und direkt am Fluss gelegen. Am besten gefallen hat Merle darin der riesengroße Spielplatz – der am ersten Feriensonntag und gutem Wetter allerdings heillos überlaufen war.

Eine Stunde auf dem Spielplatz und ein Eis später fuhren wir weiter in Richtung Dunmore Cave. Wir haben gehört, dass die Höhle einen Abstecher wert sein soll. Wir zahlen daher für 2 Erwachsene 10 Euro Eintritt und hechten der Führung hinterher, die bereits im Gange ist (und verpassen den Film und eine kleine Höhle am Eingang).

Die Höhle ist nicht sehr groß, aber recht hübsch. Unser Guide wirkt allerdings etwas gehetzt und kinderunfreundlich. Das tut der Stimmung etwas Abbruch. Nichtsdestotrotz haben wir eine geschichtsträchtige Höhle gesehen und Merle durfte glücklich alleine die fast 100 Stufen herauf laufen.

Dunmore Cave war für Merle schon ihre dritte Höhle – nach Slowenien und Ungarn jetzt Irland!

Im Anschluss fuhren wir eine Stunde weiter nach Cashel. Morgen wollen wir dort etwas Sightseeing machen. Merle hat diese Stunde verschlafen (was sie abends bis 22:30 wach hielt, aber das wußten wir jetzt noch nicht). Im Ort selber fanden wir nicht recht eine ansprechende Übernachtungsmöglichkeit.

In unserem Reiseführer waren zwei Parkplätze beschrieben, am Schloss und in der Stadt, die zwar ab 18 Uhr kostenfrei waren, aber am nächsten morgen recht früh wieder pflichtig wurden. Das ist uns zu hektisch. Unsere App Park4Night wußte nur von einem Stellplatz für 25 Euro (ohne alles, nur mit Blick auf die Ruine), das war uns zu teuer. Unser „BritStop“ wußte von 2 Möglichkeiten, die aber beide an einer großen Straße gelegen  nicht sehr einladend wirkten.

Da kam Christian die zündende Idee. Er fragte einfach die Engländer im Wohnmobil neben uns auf dem Parkplatz, die ebenso wie wir in Kartenmaterial vertieft waren. Sie waren auf dem Heimweg und konnten uns einen wunderbaren Tipp keine 15 Minuten von Cashel entfernt geben: The Apple – eine Farm gelegen zwischen Clonmel und Cahir. Stellplatz mit Strom, Spielplatz und all-in – und der Möglichkeit, am Morgen Erdbeeren pflücken zu gehen – soll 16,50 Euro kosten.

Das ist unser Ziel! Nix wie hin und es ist wirklich nett, was der findige Bauer hier gezaubert hat. Alles nicht Schickimicki, dafür grundsolide und mit viel großzügigem Platz.


Kilkenny Castle Playground

Fürs Erdbeerpflücken morgen sah die Besitzerin allerdings schwarz. Heute war ein Sonntag mit herrlichem Wetter und die Farm wurde regelrecht von Erdbeerwütigen Familien überrannt und leergepflückt. Aber man weiß ja nie – vielleicht reift ja die eine oder andere Erdbeere über Nacht nach.

Frage des Tages: Die Ringstraße um Kilkenny besitzt 10 Kreisverkehre – sind Kreisverkehre eine gute Idee für eine große Umgehungsstraße oder eine schlechte? Was ist deine Meinung?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben