Ein herrlicher sonniger Morgen erwartete uns und nach einem ruhigen und ausgiebigen Frühstück (ohne Enten) fuhren wir los in Richtung Bollenburg.
Dort gibt es einen Märchenpfad, den wir mit Merle erwandern wollten. Die Touristeninformation hat zu – Mittwochs geschlossen. Schade, dort sollte es das Märchen zum Weg geben. Wir finden im Internet heraus, dass es das Märchen auch am Beginn des Pfades geben soll sowie die Anreise- und Parkhinweise. Also los ab in den Wald, den Berg hinauf auf einem einspurigen serpentinösen „Forstwirtschftlichen Weg, Anlieger frei“, auf dem große Äste den Weg versperrten und wir uns fragten: Hier sollen sich offiziell Touristen hin verirren?
Aber ja, wir waren richtig. Es gab einen schönen Parkplatz im Wald und ein Häuschen mit Info-Material – zumindest theoretisch, denn der Kasten war leer. Anhand der Beschilderung machten wir uns dann auf den Weg und hofften auf ein Wunder – wie im Märchen. Und siehe da, es trat eines ein. An der Station 1 des Weges hing noch ein Zettelkasten und in diesem lag noch genau ein Exemplar der Märchens. Wie für uns gemacht!
Wir tauchten ein in die Welt des kleinen Buches und wurden ein Teil des Märchens. Verwunschene Wege führten vorbei an bizarren Felsformationen, Marienerscheinungen, einem Drachen und dem Stein der Wahrheit. Und dieser sagte: es ist alles wahr!
Zurück am Bug gab es ein ausgiebiges Picknick mit Blaubeeren und Joghurt, bevor wir dann weiter gen Süden fuhren. Unser Weg führte uns durch das liebliche Moseltal, hinein und wieder hinaus aus Luxemburg, hinein und wieder hinaus aus Deutschland bis nach Frankreich. Direkt in Sichtweite der deutschen Grenz-Windräder finden wir in Kirsch-les-Sierck einen kleinen Milchviehbauernhof von France Passion (60 Kühe), bei dem wir über Nacht bleiben können. Christian ging zum Bauern und sagte: „Bonjour, je ne parle pas francais.“ und der Bauer antwortete: „Oh, das ist aber schlecht.“ 🙂
Wir spazierten durch die garantiert windkraftfreien Hügel Frankreichs (Der Bauer meint, dass die französische Regierung es nicht so damit hätte) deckten uns mit leckeren selbstgemachten Käse ein und durften einer Molkereiführung samt Hütehundaktion beiwohnen.
Der Hof hatte drei Hunde, die uns von der ersten Minute an abcheckten und anschließen mit hüteten. Sogar beim Spaziergang! Wir sind jetzt wohl offiziell akzeptierte Mitglieder der Herde 🙂
In diesem Sinne geruhen wir wohl zur Nacht und sagten adieu
eure Nicole