Es regnet in Strömen. Eine Westwinddrift prallt nordwestlich gegen die Alpen und es soll den ganzen Tag wie aus Eimern schütten. Gutes deutsches Wetter.
Christian und Floki stürzen sich morgens in das Unwetter und kommen patschnass wieder. Christian brummt. Deutschland ist so anders als Italien. Wo man in Italien fünfe gerade sein lässt, ist es hier alles sehr – wie sagt man – anders. Angefangen hat es gestern schon mit “keine Kartenzahlung möglich” sowie “für den WoMo-Stellplatz müssen die kompletten Personalien aufgenommen werden” und die Reihe fort führen schon allein bis 8 Uhr morgens folgende Gegebenheiten: Beim Bäcker dürfen die Brötchen nicht in unseren Jutebeutel abgegeben werden. Sie werden in einer Papiertüte gereicht und wir dürfen sie dann noch im Laden umfüllen und den Beutel mit Hundekot dürfen wir nicht bei der Bäckerei in die Restmülltonne draußen werfen. Außerdem kann der Pächter des WoMo-Platzes nicht genau herausgeben und rundet zu Ungunsten des Kunden. Wir fühlen uns gleich heimisch und willkommen – nicht.
Daher verlassen wir den Regen und das Allgäu, und fahren etwa 2,5 Stunden nordwärts. Dabei fahren wir ohne dass wir es wissen und wollen einen Teil der Alpenstraße mit wirklich richtig vielen Kurven und einem berühmten Wasserfall. Da das Wasser aber von oben in Bindfäden fällt, halten wir diesmal nicht an. Ein Päuschen machen wir an der Raststätte Illertal, die außergewöhnlich aussieht.
Unser erster Stopp ist der Blautopf in Blaubeuren. Hier spazieren wir einmal zum See, verweilen etwas, gehen nicht ins Kloster (5 Euro Eintritt pro Person) und fahren 5 Minuten weiter zum Wanderparkplatz Sonderbuch, wo wir eine typisch deutsche Tee- und Gebäckpause einlegen. Hier gibt es einen kleinen Aussichtspunkt über das Tal und viel Auslauf für den Hund. Im strahlenden Sonnenschein.
Anschließend entscheiden wir uns, nochmal 2,5 Stunden weiter nach Norden zu fahren. Unser Ziel ist das Gasthaus “Grüner Baum” in Dittigheim. Hier im Taubertal treffen wir unsere Freunde Stefanie und Christian. Dienstags ist hier Bflacherl-Tag (Schnitzel, Soße, Pommes, Salat für 10 Euro). Im letzten Jahr waren wir ebenfalls schon einmal hier. Wir kommen spät an und der Abend wird recht lang. Merle und Floki schlafen fast bzw. ganz im Restaurant ein. Wir übernachten auf dem kostenfreien WoMo-Stellplatz im Ort, ohne Personalien abzugeben und mit netten Einheimischen, die uns gleich eine Wanderkarte der Gegend in die Hand drücken.
Fazit des Tages: Deutschland kann auch nett sein