unberührtes Kandal (30)

Heute morgen geht die Hunderunde zum 5 Minuten entfernten Strand aus Gras und Kiesel. Die Wolken hängen tief, aber es ist trocken. 

Die Wolken hängen sogar so tief, dass einer der Wasserfälle aussieht, als ob er aus den Wolken fällt. Das perfekte Wetter, um draußen zu frühstücken. Gut, dass an der Marina Holzbänke für uns bereit stehen. 

Anschließend fahren wir weiter nach Südwesten. Es beginnt zu regnen und im strömenden Regen machen wir eine kurze Pause am Kokarsteinen in der Nähe von Dyrkorn. Eine etwas längere Pause nach dem Regen legen wir dann im verschlafenen Nest Hornindal ein. Hier sind jedes erste Wochenende im August “Kulturdager”. Es gibt ein “Hoppeslott”, ein Hüpfschloss am Spielplatz und gegenüber auf dem Marktplatz können wir Livemusik hören, es gibt verschiedene Stände und selbstgebackenen Kuchen zu kaufen. Dazu Attraktionen wie Hufeisenwerfen und eine Tombola. Die Sonne kommt heraus und Merle hüpft und spielt, während wir – und dabei insbesondere Floki bei den “Spekkepölsen” der Einkäufer Nummer eins war. hier kaufen wir Rentier- und Elchwürste für zuhause.

   

Floki – ah das Wort ist Nörrön und bedeutet der mit dem verfilzten krausen Haar und außerdem gibt es Hraven Floki, der Island entdeckt hat. Ob wir das wüßten.. Ja, daher die Namenswahl. Und als dritten grund weil er bei der Serie Vikings der einzige “vernünftig verrückte” Charakter war. 

Anschließend fahren wir weiter bis in das kleine Tal Kandal. Hier haben wir “Kandal Ysteri og Gardsmat” über das Buch von Nortrip gefunden. In das Tal hinein führt eine teils abenteuerliche einspurige Straße 14 km lang, die immerhin nicht aus Schotter besteht, sondern geteert ist. Christian sagt aus Spaß “pass mal auf, zum Schluss geht es sicher geschottert steil bergauf oder bergab.”

Wir halten am Selbstbedienungshäuschen neben der Käserei (steil den Berg hinaus, aber auf Asphalt) und kaufen erst einmal einen braunen Ziegenkäse. Dann rufen wir den netten jungen Bauern an, der sofort vorbei kommt und uns einen Traumplatz direkt am Strand zuweist. Natürlich über einen steilen, kurvigen Schotterweg hinab. “Mal sehen, ob wir den morgen wieder hoch kommen”, unkt Christian. 

Aber erst einmal stehen wir herrlich direkt an einem kleinen Strand am Breimsvatnet mit Picknicktisch. Hier sitzen wir im Sand und spielen mit Hund und Kind. Der Ziegenbauer erzählte uns noch, dass es hier kaum Touristen gibt, da es im Tal nichts zu erleben gibt. Die Berge sind zu steil als dass man wandern gehen kann. Und er ist deshalb den Umgang mit Touristen noch nicht recht gewohnt. Wir finden ihn sympathisch und authentisch. 

Merle hat etwas Rotes auf dem Seeboden gesehen und wollte es bergen. Sie dachte, das Wasser sei knietief, denn es ist kristallklar. Also ist sie in Unterhose und mit Taucherbrille hinein. Doch sie musste ganz hinein und untertauchen. Es ist wohl doch etwas tiefer als gedacht. Und kälter. Gut, dass die Sonne scheint. 

Und was war das rote Ding? Es ist ein “Vaper” für E-Zigaretten. Wir haben ihn mit einem guten Gefühl, etwas für die Natur getan zu haben weggeworfen. 

Anschließend haben wir draußen gegessen. Und wir haben Fischotter gesehen (nicht gegessen!). Ab und an sehen wir einen Schauer über den See fliegen, aber keiner davon kam bei uns an. Floki ist nach dem Essen auch noch eine Runde schwimmen gewesen. Erst 2 Stunden später, am Abend um 21 Uhr, kommt ein Schauer bei uns an. 

Wir hatten wirklich Glück heute mit dem Platz und dem Wetter. Ein Traum. 

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