Heute Morgen gab es einen kurzen Moment Sonnenschein, in dem Christian und Floki spazieren waren, bevor der Regen wieder guten Morgen sagen kam.
Noch vor dem Frühstück fuhren wir von unserem schnuckeligen kleinen Übernachtungsplatz los bis auf den Festplatz in Namsos. Hier standen wir direkt an der Waterkant neben der „Rock City“. Im kleinen angrenzenden Park und die Promenade entlang schlichen wir noch zwei Mal mit Floki, jeweils in den kurzen trockenen Fünfminuten. Im Regen bei schöner Sicht auf die farbenfrohen Holzhäuschen des Hafens frühstückten wir dann ganz in Ruhe.

Namsos ist das Zentrum des so genannten Trönderrocks, Rockmusik hier aus Tröndelag. Leider musste das Zentrum 2016 aufgegeben werden. Aber im Park gab es dennoch einige Informationen und in der Stadt gitarrenförmig angelegte Blumenbeete.
Anschließend ging es die FV17 weiter nach Süden. Wegen des Dauerregens entschlossen wir uns, die E6 statt der großen Halbinsel nördlich von Trondheim entlang zu fahren.

Erstes Einfallstor nach Süden ist immer Steinkjer. Direkt südlich davon fuhren wir den den gylne omvei, den goldenen Umweg. Hier halten wir bei der Gangstad Gaardsysteri. Gelegen auf einem schönen, wie ein Museum aufgebauten Hof kaufen wir hier den weltbesten Blauschimmelkäse – der hat irgendwelche Preise gewonnen sowie weiteren Weichkäse. Merle erinnert sich, dass sie hier im letzten Jahr ein Eis bekommen hat, also bekommt sie auch diesmal eine Kugel Eis für 42 Kronen – und dann schmeckt ihr Solbær mit Joghurt leider nicht, so dass Christian und ich es leider leider selber essen mussten. Dazu ließen wir uns in der überdachten Outdoorlounge nieder. Im Anschluss besichtigten wir die alte Snekkeri sowie die Karste. Da fühlt man sich gleich 100 Jahre in der Zeit zurückversetzt.

Anschließend fahren wir noch in Strammen bei Marens Bakeri vorbei. Hier erstehen wir noch warmes Sauerteigbrot – wir können unser Glück kaum fassen – sowie dazu Karottenkuchen, eine Kanelknute und Marens Spesialbølle für die Teepause bei Schietwetter. Dazu fahren wir weiter nach Süden bis zum Rastplatz in Skogn.

Irgendwie auch so ein Platz, an dem wir jedes Mal anhalten, weil er so praktisch gelegen ist. Mittlerweile scheint hier wieder die Sonne. Floki spielt, wir genießen Tee, Kaffee und Gebäck im Sonnenschein. Merle mag die Teilchen nicht, da sie – wie fast überall in Norwegen – mit einer Prise Kardamom gebacken sind. Mein Karottenkuchen ist mit quietschsüßer Sahne, die musste ich Christian für seinen Kaffee geben, um den Kuchen überhaupt essen zu können.
Anschließend müssen wir weiter durch die – für norwegische Verhältnisse – langweilige, von Agrar geprägte Gegend um Trondheim. Sehr urban dazu, was gleichbedeutend ist mit „wir stehen im Stau“. Die E6 wird hier neu errichtet; mittlerweile sind an der Nordseite die Tunnel fertig und der Asphalt liegt, an anderer Stelle wird aktuell noch eine zweite hohe Brücke zu einem Tunnel errichtet. Weitere Passagen weiter südlich bestehen aktuell nur aus Schotter mit Löchern, wo noch Brücken oder noch mehr Schotter hingekarrt werden müssen. Ein gigantisches Projekt.

In Orkanger war ich Kurs beim Rema1000 einkaufen – hier gibt es ein für Norwegen unfassbar tolles Obst- und Gemüsesortiment, liebevoll angerichtet in kleinen Henkeltüten aus Papier oder in Pappkörbchen – direkt zum mitnehmen. Was ein Unterschied zu Nordnorwegen!
Dann ging es relativ langweilig weiter die E39 nach Westen. Sie führt durch das bergige Land der Langeweile. Eine Stunde bis zum Vinjefjord. Auch hier am Fjord direkt wird die E39 komplett neu gebaut. Hier gibt es kein großes Problem, da sich kaum Autos hierher verirren. Der einzige Stau, den es gab war, als das Kettenfahrzeug der Baustelle vor uns über die Straße musste.

Wir parkten – wegen der Staus recht spät – auf einer exponierten Fläche direkt an der E39 zwischen Rodal und dem Valsöybotn. Hier aßen wir Tortillas zum Abendessen. Während dieser Probezeit waren uns die vorbeifahrenden Autos allerdings viel zu laut. Die Lage mit hervorragender Aussicht auf eine Fjordkreuzung konnte das nicht wettmachen, so dass wir nach dem Abendessen noch weiterfuhren.

Wir fuhren über die Insel Valsöya hinweg und bogen auf die alte E39 ein, wo wir ein schnuckeliges Plätzchen direkt am Fjord zwischen Hennset und Valsöyfjorden ergatterten. Einsam und mitten im Nichts. Nur das Vaagland Bootshotel auf der einen Seite und die kleine Fähre Hennset – Arasvika auf der anderen Seite.